Ich möchte nochmal etwas zu den Begriffen "Respekt" und "Konditionierung" sagen:
Es wird ja hier sehr viel darüber diskutiert, dass ja die, die "über Respekt arbeiten" auch konditionieren etc. und was denn "Respekt" da bitte heissen soll.
Also hier mal meine Gedanken:
Auch wenn diese “Ampel" klar konditioniert ist, arbeiten die Respektler nicht mit Konditionierung, ich glaube damit ist gemeint, dass die Konditionierler zB jede Situtation positiv bestärken, die sie haben wollen, sei es nun mit Clicker, mit Leckerli mit was auch immer, und keine Belohnung heisst dann ja schon "es könnte besser sein, probier mal was anderes aus, vllt springt eine Belohnung bei raus".
Die "Respektler" konditionieren ja nicht diese Situationen, sondern quasi die Körpersprache.
Es sind sehr reduzierte Signale die da "eingeübt" werden, in den eigentlichen Situationen gibts also entweder:
-nix, Hund weiss, dass alles ok ist, kann frei leben
-gelb, Hund sollte das Verhalten lassen
-rot, Hund wird an dem Verhalten gehindert
Nach dem diese Ampel ja konditioniert wurde, bewegt sich Hundi ja meist im grünen Feld, oder?
Man übt also nicht die einzelen Situationen, sondern allgemein, DAS zu tun, was man als Halter/Rudelführer für richtig hält.
In einer "brenzligen" Situation wird also nicht um den heissen Brei geredet und konditioniert, sondern gesagt was Sache ist, was man ja nun einfach tuen kann, weil man diese Sprache einmal richtig geübt/konditioniert hat.
Wenn diese "Methode" sitzt, müsste ja eigentlich jede Situation zu meistern sein, weil man die gleiche Sprache wie der Hund spricht, und er nachdem er eigentlich im grünen Bereich war, und dann abgerutscht ist in den gelben, einfach verbal zurückgeschickt werden kann in den Grünen.
Die Konditionierler sagen nun, dass das alles konditionierung sei, aber ich bin der Meinung, dass bei den Respektlern einfach EINMAL geklärt wird "Nein ist Nein!" und danach nicht mehr über Konditionierung gearbeitet wird, sondern eben darüber, dass der Hund diese Entscheidung repsektiert.
Da kommen wir auch schon zum nächsten Punkt "Respekt".
Respekt hat da nix mit Ehrfurcht zu tun oder sonstwas.
Natülich handelt auch der domestizierte Hund noch nach Instinkten und überlässt dem Halter nicht alle Entscheidungen, aber WENN der Halter eine Entscheidung fällt, hat der Hund diese zu befolgen.
Er respektiert, seine "Verantwortung" abzugeben, und dem Halter blind zu folgen für diesen Moment.
Ist die Entscheidung vorbei, kann der Hund frei und ohne darauf achten zu müssen, was jetzt alles feinifein ist und was nicht, einfach sein Leben leben.
Ich finde, das ist auch sehr respektvoll dem Hund gegenüber.
Als übertragendes Beispiel:
Nehmt mal ein Stück Fleisch in die Hand und geht ne kurze Pipirunde mit dem Hund. er wir geifern, tippeln, "super brav und aufmerksam" sein.
Weil er angespannt ist, dass es etwas zu tuen gibt, damit er dieses Stück Fleisch bekommt!
Weil er in der Erwartung ist, es könnte gleich etwas beleckerliet werden, und er müsste dafür etwas tun.
Genau so, wenn der Clicker ausgepackt wird, und der Hund "sich freut", und total gestresst ist und belohnt werden will.
(Das Stück Fleisch ist hier metaphorisch, jetzt bitte kein "ich besteche meinen Hund nicht")