Mich würde einfach mal interessieren, wie ihr als Berufstätige die Welpenaufzucht gemeistert habt.
Ich kann beide Hunde mit in die Arbeit nehmen. Für MICH käme es nicht in Frage, einen Hund, den ganzen Tag alleine oder wahlweise frembetreuen zu lassen. Wäre keine Form der Hundehaltung, die zu mir passt. Meine Viecher sind um ich drumrum und (fast) immer dabei. Wenn ich mal ohne irgendwo auftauche werde ich meistens besorgt gefragt, ob alles okay ist. Trotzdem müssen meine auch mal alleine bleiben, einfach weil es anders nicht geht. 6 Stunden sind für mich aber die Obergrenze.
Und manchmal haben sie als "Mitnahme Hunde" auch blöde Tage; wenn ich zB den ganzen Tag ein Seminar gebe oder selbst auf einem Seminar bin. Dann ist mal "Hardcore-Rumlieging und nicht-auffaling" angesagt.
Meine Hündin kam als Ersthund schon erwachsen zu mir und war von Anfang an stubenrein. Dat jute Dingelchen.
Alleine bleiben habe ich ab Tag 1 geübt - Mo Abend angekommen, Di mal kurz Wäsche aufhängen gewesen. Ich persönlich halte es für sinnvoller, von Anfang alles so zu machen, wie es später auch sein soll. Hat bei ihr gut funktioniert.
Dat Schäfchen kam dann knapp 2 Jahre später mit 9 Wochen zu uns. War auch schon ziemlich stubenrein (er wäre es komplett gewesen, wenn ich nicht so langsam gewesen wäre und immer die Idee hatte, noch ne Hose über den Schlüpper zu ziehen. Kleinlich wie ich bin....
) .
Bei beiden Hunden habe ich es so geregelt, das ich 2 Wochen Urlaub genommen gabe. Erste Woche zum "ankommen" und Wohnung/Umgebung kennenlernen. Ab der 2. Woche habe ich dann "Halbtags" gearbeitet.
Da ich kein Auto habe, habe ich mir bei Lolek einen Hundewagen zum schieben besorgt, Da kam das Welpen-Dings rein und es war quasi unter Todesstrafe verboten, das Lockentierchen da drin zu bespaßen oder es rauszulocken (war übrigens für meine "schlimmen" Streetwork-Kids einfacher hinzubekommen als für die Erwachsenen
). Und so habe ich ihn mit auf meine Streetwork Runde genommen und auch sonst überall hin. "Aufgebaut" habe ich das mit dem Wagen so:
Tag 1: "Schau mal... da drin gibt´s dein Futter"
Tag 2: "Schau mal.... da drin gibt´s dein Futter... uuuups Tür zu"
Tag 3: "Schau mal.... da drin gibt´s dein Futter... und nu sind Räder unten dran und es wackelt... uups"
Tag $: "Futter... Räder... Tür zu".. in der Wohnung hin und her geschoben
Tag 6: "Raus auf die Straße.... Hund rein... Tür zu... feddisch"
Im Büro habe ich dann immer denselben Rhythmus wie daheim eingehalten:
Alle 2 Stunden raus, nach dem Spielen raus, nach dem Fressen raus... (und da ich eh immer ne Hose überm Schlüpper anhatte, ging auch nichts rein).
Aber ich habe wohl 2 sehr pflegeleichte Exemplare.
Und das wäre mein Tipp an dich:
Egal für welchen Weg du dich entscheidest - such einen "pflegeleichten" Hund. Schau was du über die Herkunft und das Aufwachsen des Hundes in Erfahrung bringst.
Klar ist es toll, einen Hund zu "retten", der total ängstlich ist oder aggressiv oder beides oder sonst irgendwas. Und ich denke, dass sind die Hunde, von denen man mit am meisten lernt. Aber ich bin trotzdem sehr froh über meine beiden pflegeleichten Exemplare. Gerade für den Ersthund.