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Da viele hier ja,davon ausgehen, das die Leinenpflicht nur was damit zu tun hat, das Bambi oder Klopfer durch Wald und Feld gejagt werden könnten, hier mal ein Auszug aus der Website von NABU.de als Information, warum es auch dort wichtig ist auf den Hund zu achten, wo man es gar nicht für voll nimmt:
“Zahlreiche Vogelarten brüten am Boden oder in Bodennähe: Kiebitz und Flussregenpfeifer, Rebhuhn, Feldlerche oder Nachtigall, um nur einige Vertreter unterschiedlicher Lebensräume zu nennen. Diese Arten brüten nämlich nicht nur auf scheinbar leblosen Ackerflächen, auf Wiesen und Weiden, sondern auch auf Randstreifen und an Wegrändern, auf vegetationsarmen Flächen und Brachen, an Kiesseen, Grabenrändern und in öffentlichen Parks unter Hecken und Gebüsch, also gerade dort, wo sich die Leute Bodenbruten offenbar nicht vorstellen können.
Taucht nun ein Hund im Nestumfeld eines solchen Bodenbrüters auf, gerät dieser in Panik, denn der Vogel unterscheidet nicht zwischen einem Wolf, einem Fuchs oder einem Hund: Für ihn sind sie alle potenzielle "Beutegreifer", unabhängig von Rasse und Größe. Der pure Anblick des vermeintlichen Feindes genügt: Der Vogel verläßt fluchtartig sein Gelege oder seine Jungen. Eier und Dunenjunge kühlen rasch aus und sterben ab. Auch ältere Jungvögel können bei nasskaltem Wetter auskühlen oder bei Hitze kollabieren. Wenn ihre Eltern sie mehrfach oder längere Zeit verlassen müssen, verhungern sie oder werden zu Opfern natürlicher Feinde, die dann ihre Chancen nutzen.
Gehört die Brut fatalerweise noch zu einer gefährdeten Rote-Liste-Art, ist der Verlust umso schwerwiegender und kann das Aussterben einer ganzen Lokalpopulation beschleunigen. Übrigens: Alle oben genannten Arten stehen in Niedersachsen auf der Roten Liste und haben zum Teil dramatische Bestandseinbußen auch in unserer Region hinnehmen müssen.“ Quelle: NABU.de /Brut-und Setzzeit
Auch diese Tiere haben ein Recht ihren Nachwuchs in Ruhe aufzuziehen, oder nicht? Kann man da nicht mal den eigenen Hund für diesen kurzen Zeitraum an der Leine behalten oder zumindest darauf achten, das er die Wege nicht verläßt? Den Rest des Jahres kann er doch wieder laufen wie er lustig ist. Da bricht sich doch nun wirklich keiner einen Zacken aus der Krone.
Der nächste, der nicht gewillt ist, auf irgendein Argument einzugehen.
Es gibt durchaus auch Hundehalter, die das wissen und berücksichtigen. Ich habe solche Bodenbrüter sogar auf meiner Weide und sorge dafür, dass sie nicht gestört werden. Das führt dazu, dass ich an manchen Ecken ohne Hund die Schafe hole. Es geht auch nicht um eine kurze Zeit, sondern es geht um mehr als ein Vierteljahr an einer 1,5m-Leine. Es geht auch nicht darum, dass sie Hunde plötzlich wild durch die Botanik kullern dürfen, aber auf Wegen sollten sie schon laufen dürfen oder in umbauten Bereichen - eben da, wo keine Wildtiere gestört werden.
Die meisten von uns Hundehaltern wollen ganzjährig nicht, dass irgendein Tier Schaden durch unsere Hunde nimmt und einige von uns versorgen auch Wildtiere, wenn sie allein nicht klar kommen oder durch einen Beutegreifer zu Schaden kamen. Es hat niemand was dagegen, wenn ums Anleinen in Gebieten mit Wild ersucht wird und die Bodenbrüter anzuführen ist schon fast zynisch, wenn man im Umkreis von 70km nicht eine Wiese sieht, auf der noch Gras steht. Selbst in den beiden Parks in der Nähe - in denen tatsächlich geeignete Brutmöglichkeiten für Bodenbrüter sowohl an Seen, als auch auf Wiesen, gegeben waren - ist das Gras raspelkurz gemäht und wird durch die Lohnsklavenarmee der 1-Euro-Jobber auch zwangsweise alle drei Tage nachgemäht.
Auch im Naturschutzpark, wo ich einen Leinenzwang nachvollziehen könnte, steht kaum ein Halm mehr höher als ein paar Zentimeter. Gemäht, aber auf den Feldern ist ja noch Platz. Hoffen wir mal, dass die Tiere da den Angriff mit Pestiziden überstehen.
Der Leinenzwang hat hier absurde Formen angenommen, dass ich selbst in meinem umzäunten Garten - den ich wegen des besagten Zwangs extra für meine Hunde angemietet habe - ein Knöllchen bekam. Der Einspruch war zwar Wirksam, aber bizarr ist das doch.
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Wo ist da Doppelmoral? Sorry, aber was soll ich denn machen? Mit den Hunden nurnoch im Garten bleiben, denn es könnte ja ein Hase über den Weg laufen? Meine Hunde sind IMMER an der Schleppleine, eben weil ich weiss, dass hier viele Hase sind und sie (noch) nicht abrufbar sind (die Hunde). Das heißt im schlimmste Fall, dass ein Hase hochspringt, 50m läuft, stehen bleibt und uns anschaut bzw seelenruhig sitzen bleibt und knabbert.
Was wäre denn dein Vorschlag? Nurnoch im Garten zu gehen?
Du willst Belege für Vollidioten? Du darfst dich gerne mal auf unser Feld oder bei uns in den Wald stellen. Gut, nicht Niedersachsen, aber Nord Ba-wü, wo es keine Leinenpflicht gibt. Letztens hat hier bei uns, 50m vom Haus entfernt (direkt am Wald), ein Goldie ein Reh gerissen. Der Besitzer konnte seinen Hund nicht einfangen, da weder Leine noch Halsband vorhanden waren. Die Polizei musste letztendlich das Reh erschießen.
Mehrmals in der Woche rennt ein Reh oder Hase an uns vorbei und wenige Sekunden später schießt ein Hund hinterher.
Oder die lieben Reitbegleithunde. Stand letztens eine Reiterin an einer Kreuzung und wartete 20min (!) auf ihren Hund. Das sie das mehrmals machen musste muss ich nicht erwähnen, oder?
Wie das in Niedersachsen ist? Keine Ahnung, ich war nur zweimal dort, aber auch da haben sich viele nicht drum gekümmert was ihr Hund macht.
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Doch, da ist sie die Doppelmoral, wenn man das als Unterstützung für einen Leinenzwang sieht, wie er in unserem Bundesland herrscht. Genau die absurden Vorschläge, die Du dir für dich nicht vorstellen kannst, sind für uns bittere Realität. Von deinen Schleppleinen müsstest Du dich übrigens verabschieden, weil die vorgeschriebene Leinenlänge bei uns 1,5m beträgt (in anderen Teilen des Bundeslandes 2m).
Mein Vorschlag ist, es genau so zu verfahren, wie Du das für dich tust - Aufklären und dem Hundehalter die Wahl seiner Maßnahmen überlassen. Die, die sich am Jagen nämlich nicht stören, stört es auch nicht in der BUZ. Warum keine Aufklärungsschilder und Bußgelder, wenn Hunde Wege verlassen? Warum auch betonierte Fläche mit einem Leinenzwang überziehen?
Ich gehe mit meinen Hunden so verantwortungsvoll um, dass ich den Terrier an die Leine nehme, wenn ich merke, dass sie einer Spur folgt oder sehr aufgeregt ist. Sie ist nur in einem bestimmten Radius sicher kontrollierbar und mir ist verdammt sicher, dass sie in dem bleibt. Für sie haben wir immer auch eine lange Leine mit, um Jagdausflüge zu verhindern. Das aber ganzjährig und meine anderen Hunde kommen auch an die Leine, wenn ich den Eindruck habe, sie könnten sich daneben benehmen. Alle drei haben ein intensives Training durchlaufen, das mir die Abrufbarkeit vom Wild beschert hat, aber verlassen würde ich mich lieber nicht drauf, also bleibe ich wachsam und umsichtig. Hund sein dürfen, sollen sie aber doch und das ganz ohne, dass Menschen oder Tiere zu Schaden kommen.
Edit: ich will Belege die ein Gesetz rechtfertigen, ja. Prüfbare valide Daten und keine persönlichen Beispiele.