Beiträge von Nocte

    Unsere Gemeinde in Thüringen verlangt bei der Anmeldung des Hundes den Impfpass und gibt die Plakette für die Tollwutimpung aus - vom Tierarzt hab ich nie eine bekommen. Unsere zweite Gemeinde (Niedersachsen) verlangt das nicht. Ich denke nicht, dass es wirklich Probleme gäbe, wenn die Hunde nicht geimpft sind, vermute aber, dass es schon registriert wird, für den Fall, dass Tollwut auftritt. Selbst als ich nur Besuchshunde da hatte (Thüringen) wurde sich beim Heimatamt (OA) und bei uns nach dem Impfstatus und den Versicherungen / Anmeldungen erkundigt. Ohne Impfpass ist die Anmeldung nicht möglich, was aber sicher an der Transpondernummer und nicht wirklich der Impfung liegt.

    Meine Hunde sind alle grundimmunisiert, daher kann ich nicht sagen, ob es dann eine Aufklärung vom Amt über mögliche Folgen gegeben hätte.

    Schwierige Situation. Einerseits ist die Gesellschaft schnell dabei, zu fordern, dass Störendes angepasst oder entfernt wird, andererseits geht kein Lebewesen durchs Leben, ohne mal jemandem auf die Füße zu treten. Ich fürchte allerdings, wenn Menschen es schon nicht akzeptieren, dass alte Menschen u.U. dement werden und dann "seltsam" sind und diese am liebsten nicht sehen wollen, dann wird das bei Tieren doppelt schwierig.
    Wir neigen zum normieren, weil es in unserer Gesellschaft das Bestehen einfacher macht. Kommt dann noch dazu, dass man das Problem gar nicht ausblenden kann, weil es eben laut ist, dann schnappt man schneller über, erst rechts, wenn man im Stress ist. Ein Hund, der vorm Supermarkt bellt, der stört mich nicht wegen des Bellens - da mache ich mir je nach Supermarkt eher Sorgen, ob er später auch noch da sitzt etc. Einen Hund der dauerhaft bellt, haben unsere Nachbarn - der Hund ist alt und hört nicht mehr, bellt manchmal stundenlang. Der stört mich recht wenig, weil ich dem aus dem Weg gehen kann. Auf der anderen Seite wohnt ein Wellensittig, dem ich nicht aus dem Weg gehen kann - in beiden Arbeitszimmern ist es teilweise unmöglich, sich zu konzentrieren, weil dieser Vogel dauertschirpt. Eine anständige Dämmung würde sicher in beiden Fällen Abhilfe schaffen, also hoffe ich, dass meine Hunde nicht irgendwann dauerhaft vokal werden und male mir schonmal aus, wie die Wohnung mit einer zusätzlichen Dämmung aussehen würde ;-)

    Versuche die Leute auf der Straße auszublenden und weiterhin mit den Nachbarn gut auszukommen und freu dich an dem,was dein Hund dir gibt.

    Das ist vermutlich eine Glaubensfrage. Ich glaube schon, dass es Anbieter gibt, die sich freuen, wenn es billiger wird, weil die Impfkosten wegfallen. Ich halte auch nicht viel von den gängigen Impfschemata, aber so manches ließe sich sicher anders regeln. Z.B. wird bei bestimmten Gemeinden der Impfstatus bei der Anmeldung überprüft und zumindest für die Tollwutimpfung gibt es dann auch eine Plakette mit Gültigkeit zur Steuernummer dazu. Die wird in gewissen Abständen erneuert. Es wäre durchaus möglich die Grundimmunisierung im Zuge der Anmeldeverfahren für die Steuer zu überprüfen und so zu frühes Impfen zu vermeiden.

    Die neuen Besitzer verschludern ab und an auch schonmal die vollständige Grunimmunisierung und manchmal tun sie das absichtlich. Für unser Co-Owned Hündin waren alle Kosten der Grundimmunisierung bereits bezahlt und trotzdem stellte sich nach drei Jahren heraus, dass diese nicht stattgefunden hatte.

    Ganz ehrlich, ein Vegetarier der noch Lederschuhe trägt, ist für mich auch kein richtiger Vegetarier. :ka: Das ist für mich einfach eine Doppelmoral, die ich nicht verstehen kann. Solche Menschen in meinem Umkreis nerven mich auch meistens, da sie einem dauernd auf die Nase binden, dass sie Vegetarier sind und jeden belehren müssen, sich dann aber den Kuchen mit Gelatineglasur reinpfeifen und Lederschuhe tragen.

    Ich bin selbst Vegetarier, habe aber keine Produkte aus Leder und nehme z.B. auch keine Tabletten mit Gelatine ein etc.

    Vegetarismus ist doch erstmal eine reine Beschreibung des Essverhaltens. Ich sehe da keine Doppelmoral. Doppelmoral wäre esfür mich, wenn Menschen andere Menschen über die furchtbaren Haltungsbedingungen und Tötungsbedingungen aufklären, von den Aufgeklärten eine Abkehr von daraus gewonnenen Produkten verlangen und selbst fröhlich weiter aus derselben Herstellung Produkte beziehen. Dabei wäre mir aber egal, was die essen oder nicht. Nicht jederVegetarier ist gleich ein Weltverbesserer oder jemand, der Fleisch nicht essen will, weil dafür Tiere leiden.

    Mit den Tabletten ist es so eine Sache. Je nach Medikament kann es sein - wenn auch selten - dass selbst der eingefleischteste Veganer keine Wahl hätte. Vereinzelt gibt es bei seltenen Krankheiten einfach keine Alternative.

    Wo wäre denn bei der zitierten Einstellung jemand einzurdnen, der selbst Nutztiere hält, dieselben schlachtet oder schlachten lässt, aber nicht verzehrt, jedoch komplett verwertet / verwerten lässt (z.B. von der Familie oder den Haustieren essen lässt,Federn in Kissen Füllt oder aus Leder Klamotten herstellt?) Rein interessehalber ...

    Glaub mir, ich kann dir aus Erfahrung sagen.. inzwischen schenkt sich beides nicht mehr viel. Ich hatte zuerst "frisch gekocht", dann "geliefert und aufgewärmt" und ich habe bei beidem oft das Mittagessen ausfallen lassen.

    Kommt drauf an wer kocht und wieviel ein Gericht kosten darf, aber ich stimme dir zu, dass die Grundstoffe oft billig sind. Ich sehe aber selbst, dass es sie noch gibt, die löblichen Ausnahmen. Dort haben Köchinnen oder Hauswirtschafterinnen selbst mit viel Liebe gekocht. Das trug sich aber nicht, sofern die Damen nicht für einen Hungerlohn gekocht haben oder nicht bereit waren, Einkauf, aufräumen etc. unentgeltlich zu machen und der Lohn in diesem Bereich ist schon nicht hoch. Aber neben dem Geschmack finde ich die Zusammensetzung, die Transportwege der Grundstoffe und Endprodukte so schockierend, dass ich meinen Kindern lieber eine Brotbüchse fülle und am Abend koche. Ich erinnere da mal an die Durchfallwelle vor 2(?) Jahren, die keimbelasteten Lebensmitteln geschuldet war, die im Grunde so bei einer deutschen Produktion nicht hätten vorkommen dürfen / können.

    Ich glaube nicht, daß die heutigen Essgewohnheiten der Menschen, allein durch ein Verbot der (Fleisch)Werbung gesteuert werden könnten.

    Ich sehe ja wenig fern, kann mich z. B. an eine Fleischwerbung in letzter Zeit gar nicht erinnern.

    Meiner Meinung nach ist das Essverhalten der Tatsache geschuldet, daß viele Mütter heute gar nicht mehr zu Hause bei den Kindern bleiben können oder auch wollen. Die Zeit, dann, nach einem arbeitsintensiven Tag, noch Stunden in der Küche zu stehen, Gemüse zu putzen, Kartoffeln zu schälen etc., zu kochen, fehlt da einfach. Also wird zum Fertiggericht gegriffen.

    Und wenn ich mir die Speisekarte des Kindergartens ansehe, dazu noch sehe, was da angeliefert wird, weiß ich, auch dort werden Kinder nicht an gutes und gesundes Essen herangeführt.

    Was bleibt ist also das Wochenende. Aber welche Frau mag da den halben Tag in der Küche stehen?

    Ich denke auch nicht, dass alle Essgewohnheiten so gesteuert werden, dazu tragen auch die Lebensumstände bei, aber ich bin ziemlich sicher, dass Schokoladen-Süßigkeiten, Fleisch-Snacks, Kinderwurst in ihrer Verbreitung zurückgingen. Ideal wäre natürlich, wenn dann auch wieder Zeit freigesetzt würde, damit man überhaupt kochen kann. Dem Essen und der Esskultur wird in meinen Augen imer weniger Gewicht eingeräumt und dann ist der Griff zum convenient food oder fast food vorprogrammiert.

    Andererseits ging es vor 20 - 30 Jahren in Ostdeutschland auch ohne den ganzen Schnellfresskram (es gab einfach nicht viel davon - Tütensuppe, Erbstwurst und Broiler oder Currywurst vom Stand), obwohl es Gang und Gäbe war, dass beide Eltern arbeiteten. Die Kleineren konnten die Schulspeisung nutzen (zugegebener Maßen nicht immer lecker) und die Kinder haben recht früh selbst gekocht und i.d.R. gab es am Abend ein gekochtes Mal. Das dann nicht selten "Vati" gekocht hat. Dazu bedarf es in meinen Augen keiner daheim bleibender Mütter. Leichter ist es natürlich, wenn am Mittag ein Elternteil kocht, aber selbst vorkochen kommt ja kaum vor.

    Kindergarten- und Schulspeisung ist ein echtes Hassthema für mich - was wir da unseren Kindern zumuten (lassen müssen) spotted jeder Beschreibung. Die Köche in diesem Segment werden immer weiter zurückgedrängt.

    Das Problem ist, dass die Transferleistung nicht im Gehirn nicht haften bleibt.
    Der Schock- und Ekeleffekt steht für sich, wird aber nicht kausal verknüpft und deshalb bleibt der erwünschte Lernerfolg aus.

    Die Hauruck Methode mit dem Holzhammer funktioniert einfach nicht. Natürlich wäre es "schön" wenn man mit einer solchen Aktion den Reflexionsprozess in Gang setzen könnte, aber dafür braucht es ein deutlich komplexeres Herangehen und einen wesentlich längeren Zeitraum, als einen Rundgang durch die Schlachtetage.

    Ich denke immernoch, dass der Fleischkonsum drastisch zurückginge, wenn jegliche Lebensmittelwerbung abgeschafft werden würde. Vielleicht nicht sofort, da wir das bunte Zeug in den Supermärkten alle kennen, aber ich bin schon der Ansicht, dass die Werbung einen großen Einfluss aufs Kaufverhalten hat - soll sie ja auch, Bei Nahrung denke ich aber, braucht man es weniger, als es bringt. Wir müssen alle Essen, aber immer weniger Kinder lernen in den ersten Jahren, was wie schmeckt und was ihnen vielleicht schmecken würde, wenn es sich nicht unter knalligen Industriearomen verstecken müsste. Wenn wir wieder einen natürlicheren Bezug zur Nahrung - also zu saisonalen Produkten, regionaler Küche, Geschmack, dem eigenen Kochen - bekämen, glaube ich, dass auch Fleischprodukte seltener gekauft würden und evtl. das ein oder andere Gericht auf die Tische zurückkehren würde, das heute kaum noch gegessen wird.

    Ich denke das Problem ist nicht, dass es kein Fleisch gibt, sondern dass die Leute sich bevormundet und gegängelt fühlen.

    Ich denke, viele hätten generell kein Problem damit. Aber wenn man versucht sie zu zwingen, dann stellt man eben auf stur und ist aus Prinzip dagegen, weil man sich nicht bevormunden lassen will.

    Ja, sicher haben Menschen damit ein Problem. Ich wette, wenn statt eines vegetarischen Tages die Großküchen einen Tag in der Woche einfach so kein Fleisch anbieten würden, würde es weniger Menschen auffallen, als sich drüber aufgeregt haben. Aber die Reaktion war trotzdem überzogen - man hätte sich auch sagen können, dass man das fleischfreie Gericht ausprobiert oder an diesem Tag einfach bei einem anderen Anbieter isst. Es ging ja nicht um Dönerläden, Pizzerien etc. Darüber hinaus, hätte man an diesem Tag ein Gericht mit Fleisch von daheim mitbringen können oder genau wie sonst auch eben die anderen Mahlzeiten daheim mit Fleisch,Wurst etc. zu sich nehmen können.

    Es ist aber viel einfacher, solche scheinbar lächerlichen und bevormundenden Vorschläge in den Medien aufzubauschen, als die Menschen auf die wichtigeren Themen schauen zu lassen. Ich erinnere da nochmal an TTIP.

    Schockmomente bezog sich auf dein: "Ich will euch ja nicht schockieren...."
    Wenn dieses wichtige Thema in den 7/8 Klassen behandelt wird, können auch Fotos oder Filme dazu gezeigt werden.13 - 14 jährige Schüler sollten damit umgehen können. Ich wäre dafür. Allerdings realistisch und nicht mit manipulativ.

    Dann sind wir uns einig. "Ich will euch ja nicht schockieren" ist einfach nur ein Spruch, den ich ab und an verwende, wenn z.B. Dinge gefordert werden oder Petitionen unterzeichnet werden sollen, für Dinge, die schon längst geregelt sind. An Regelungen mangelt es ja selten in Deutschland ;-)

    Beim nächsten Mal,verneife ich es mir ;-)

    Eine Menge ist wichtig!
    Aber das ist Aufgabe der Eltern und nicht der Lehrer.

    Aber es hätte einen Vorteil... man könnte die Gleichschaltungsmaschinerie vorantreiben... wer gerade das Sagen hat, gibt den Trend vor, der in der Schule gelehrt wird.
    Freie Entwicklung kann man dadurch herrlich einschränken.

    Ich denke nur nicht, dass bei der derzeit herrschenden Einstellung die Vegetarier und Veganer zufrieden wären, mit dem Ergebnis, wenn man das Thema in den Lehrplan aufnimmt und so präsentiert, wie es derzeit von der Mehrheit noch wahrgenommen wird...

    Allein der Vorstoß, einen vegetarischen Tag in Mensen und Kantinen einzuführen, ist derart durch den Kakao gezogen worden, dass eigentlich keiner zufrieden sein kann. Da ging es immerhin um die Möglichkeit, sich als Mensch mal eine Mittagsmahlzeit fleischfrei ernähren zu sollen, sofern man an diesem Tag in der Mensa / Kantine essen will - wenn das schon einen derartigen Aufruhr zur Folge hat, sehe ich eine vegane Hundeernährung maximal auf Einzeltiere zukommen.

    Es ist schon so, dass wir in Fragen der Religionsfreiheit und Geschichte übermäßig sensibel sind in Deutschland. Es wird fraglos akzeptiert, dass koschere Gerichte und Gerichte ohne Schweinefleisch in den Mensen angeboten werden, damit die an der Schulspeisung teilnehmenden Muslime und Juden auch eine Möglichkeit haben, die Gerichte zu essen. Ein Vegetarier hingegen - obwohl oder vielleicht weil es da nicht um eine (anerkannte) Religion geht - hat immer noch sehr oft Pech und greift dann zur ewig gleichen Salatbeilage, den Sättigungsbeilage, zum Nachtisch oder ins Leere. Kein Wunder, dass in vielen Köpfen vegetarisch /vegan = nur Gemüse ist.