Mal noch eine andere Frage, weil hier gerade die Sprache auf Wolfhunde kommt. Ich erinnere mich, dass zu Beginn der Hybridzucht Einzeltiere in Wildparks untergebracht wurden, weil sie zu wenig hundeartig und handhabbar waren. Sind Wolfhunde (in Deutschland sind sie erst ab der F3 oder F5? erlaubt) eigentlich noch fähig, Nachkommen mit Wölfen zu zeugen und gefährden evtl. die genetische Integrität der noch kleinen und entstehenden Rudel?
Beiträge von Nocte
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(...) Wölfe stehen unter strengstem Schutz, und das zu Recht. Wölfe gehören in unsere Wälder und würden so manches Problem lösen. Nach Abschätzungen würden Wölfe der Gesamten VOlkswirtschaft einen "Gewinn" bringen, den Schaden durch andere Tiere verringern (finde leider diese Quelle nicht).
Wenn Du sie noch finden solltest, dann verlinke sie bitte.
Ich bin trotz meiner Nutztiere Wolffan - ich mag diese Tiere und bin auch generell der Ansicht, dass ein gesunder Mischwald in unseren Breiten von Wölfen profitieren kann. Das Problem, das ich aber sehe, ist, dass der Wald im Grunde nicht mehr "gesund" ist. Wir Menschen haben unsere Umwelt über tausende Jahre in einer Form verändert, die besonders in den letzten Jahrhunderten zur Verdrängung und nahezu Ausrottung der heimischen großen Jäger geführt hat. Seit geraumer Zeit haben wir dann unsere Umwelt nicht nur an den Nutzen angepasst, den wir haben wollen, sondern auch uns selbst. Mitlerweile haben wir jede Menge Stakeholder: die Landschaftspfleger, die Hobbytierhalter, Landwirte mit Freilandhaltungen, Jäger, Jogger, Autofahrer u.s.w. Ich sehe noch nicht so Recht, dass der Wolf da momentan gut rein passt und ich sehe schon gar nicht, dass sich die meisten der Stakeholder mit dem Wolf arrangieren wollen. Aus Sicht jedes einzelnen ist das verständlich. Z.B. Leute, die wie ich Landschaftpflege betreiben oder kleinere Weidehaltungen, tun das oft mit Herzblut und fallen durch die Raster. Nur Halter mit großen Herden können es sich leisten, diese dauerhaft mit Personen zu schützen oder sich Hunde anschaffen und Massentierhaltungs-Tiere sehen eh kein Tageslicht und sicher auch nie einen Wolf. Artgerechte Haltungen werden also weiter erschwert. Dazu kommt, dass die Tiere zwangsläufig ihre Scheu verlieren. In anderen Ländern laufen Meister Petz und Isegrimm auch am hellichten Tag durch Städte und Wildschweine, Waschbären etc. machen vor, dass man es als Kulturfolger doch ganz gut hat. So ganz glaube ich an den "volkswirtschaftlichen" Nutzen nicht. Ich stehe aber auch nicht auf dem Standpunkt, dass irgendein Lebewesen einen volkswirtschaftlichen Nutzen als Existenzberechtung in seinem eigenen angestammten Lebensraum braucht.
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Bei der ersten gebrochenen Kralle (Herr Hund war in ein Loch auf der Wiese getapert und dabei die Daumenkralle seitlich weggebrochen), wollte die Tierärztin gleich in Narkose operieren. Davon hab ich dankend Abstand genommen. Das gebrochene Horn wurde entfernt und das Leben stehen gelassen. 2 Tage lief er bandagiert und dann ist es von allein geheilt. Nach drei Monaten etwa war auch wieder eine vollständige Kralle da.
Mitlerweile haben wir Übung mit sowas :-)
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Vielleicht solltest du mit dieser Einstellung keinen Hund haben. Ich finde deine Aussagen wirklich daneben. Wenn dir unsere Diskussion nicht passt, steig halt aus.
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Wieso findest Du, dass jemand mit dieser Einstellung keinen Hund halten soll? Der Hund, den derjenige hält, hat es doch nicht schlecht. Ich finde es ehrlich und auch erfrischend, wenn man jemand klar und deutlich sagt: Du gehst mich nichts an, ich geh dich nichts an. Kümmere dich um dich.
So lange keine (tier)rechtlich relevanten Taten des Anderen stattfinden, sollten wir das alle so machen. Wenn jemand klickern möchte, seinen Hund an der Straße ableinen, mit Kindern kuscheln lassen, zur Welpenstunde nehmen, auf den Hundeplatz bringen etc. geht mich das nichts, aber auch gar nichts an und denjenigen geht es nichts an, ob ich das auch tue oder nicht. Warum darf sich ein Hund an einer Leine nicht mal aufregen oder sogar ausrasten. So lange er unter der Kontrolle seines Halters steht, brauch ich dem Halter nicht auch noch auf den Keks gehen. Der bekommt sicher mit, dass sein Hund sich "nicht adäquat" benimmt. Ich muss auch nicht begeistert sein, wenn jemand seine Kleinkinder auf seinen Hund loslässt, auch wenn dieser schon die Stressfalten unter den Augen hat, aber ändern kann ich das nicht.
Fakt ist, ich kann immer nur bei mir selbst ansetzen. Wenn ich andere ändern möchte, dann geht das nur, wenn die das auch wollen und wer kein Problem sieht, will sich sicher nicht ändern. Es ginge uns sicher allen besser, wenn jeder ein klein wenig mehr auf sich und ein klein wenig weniger die Anderen achten würde.
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Bitte lass Deinen Frust mal außen vor!
Welchen Frust? Oder meinst Du, dass Du eine Meinung haben darfst und ich keine andere?
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Du hast Recht: die Hundehaltung hat sich geändert. Aus dem Arbeitstier Hund wurd ein Partner/Familien-Ersatz. Er hat heute eine ganz andere Aufgabe und wird oftmals viel zu sehr vermenschlicht. Dennoch ist der Hund, Hund geblieben. Doch in den Köpfen der Menschen herrscht ein ganz anderes Bild.
Kinder finden Schule /Zwänge immer blöd; aber ohne Bildung geht eben gar nichts. Verdummung ist der Untergang einer Kultur!Das Thema mit Schule gleich zusetzen finde ich persönlich daneben. Man lernt für sich selbst, für sein eigenes Leben und nicht für irgendjemand sonst.
Es werden längst nicht alle Hunde vermenschlicht und viele Hunde sind nach wie vor Arbeitshunde, Diensthunde, Schutzhunde, Suchhunde und Wachhunde. Die hatten aus gutem Grund immer Platz in der Gesellschaft.
Warum soll der Vergleich einen Zwangskurs zu besuchen, mit dem Vergleich der Schule blöd sein? Unser Schulsystem ist nicht mehr viel wert und die Bildung, die dort erlangt wird, gesamtgesellschaftlich betrachtet vom Geldbeutel abhängig. Das System Schule lässt sowohl die Hochbegabten, als auch die unterdurchschnittlich Begabten oder einfach anders Lernenden im Stich. Die Integration als Lösung macht es nur schlimmer. Wir sind in Deutschland doch schon erfolgreich verdummt - jede kritische Stimme zu politisch unliebsamen Themen wird mundtot gemacht.
Und zum Thema, man lernt für sich selbst, für sein Leben: Welchen Teil des Schulstoffs? Die Integralberechnung, e-Funktionen, Erörterungen der Frage, ob Kaffeeautomaten in Schulen stehen sollten, das Seilklettern, Malen, Tonleitern? Man lernt in der Schule viel, aber wenig für sich selbst.
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Also wenn ich mir anschaue, wie die Prüfung für Hundetrainer (der "11er") abläuft und wer die besteht oder nicht besteht... bitte nicht noch mehr Prüfungen.
Ich kenne einige Leute, die Dauerkunde in einer geprüften Hundeschule sind, und deren Hunde können weder frei laufen noch ordentlich an der Leine gehen. Spricht sehr für den 11er...
Nach welchen Kriterien, unter welchen Bedingungen soll man sowas prüfen? Und wer? Und wenn ich den Führerschein dann habe, darf ich mich dann jeder Verantwortung noch mehr enthoben fühlen? Oder gibts dann für jeden Quadratmeter einzeln Vorschriften?
Sinnvoll wäre doch, wenn es nur noch kleine Hunde gäbe, dann könnte niemandem mehr was passieren..? Blöder Vorschlag? auch nicht blöder als ein Freilaufführerschein, und die Größe kann man wenigstens messen. Ich würde mich jedenfalls wohler fühlen, wenn ich nicht so vielen großen Hunden über den Weg laufen würde, die der Besitzer nicht unter Kontrolle hat.
Oder wie wärs mit ner Alltagsprüfung: Wer seinen Hund nicht an einem anderen vorbeikriegt, ohne dass er ausrastet, fällt durch? Ich persönlich finde Leinenpöbler viel unangenehmer als "Tutnixe"... und ich denke, man muss auch mit herumlaufenden Hunden, Kindern, Fahhrrädern etc klarkommen, oder das eben lernen, das gehört genauso dazu wie der Rückruf.
Aber ich will nicht gleich neue Gesetze deswegen.Es gibt doch längst klare Regeln. Ein Hund, der andere gefährdet, bekommt Auflagen. Jagen und Wildern ist auch bereits verboten. An allen möglichen Orten herrscht Leinenpflicht. Wenn Leute diese Vorschrfiten missachten, und sie weder kontrolliert noch durchgesetzt werden, was sollen dann noch mehr Vorschriften bringen?
Beim ersten Teil stimme ich dir absolut zu.
Zu der Größe: die 20/40 - Bestrebungen gab es schon und ich würde mich nicht wundern, wenn die wiederkommen. Allerdings frage ich mich dann, wer z.B. ausgediente Diensthunde halten soll, ob Hobbyhalter eine Größenbefreiung bekommen, da ihnen der Hütehund bei der Arbeit hilft oder die Tierhalter im Wolfsgebiet eine Befreiung für Herdenschutzhunde bekommen u.s.w. Eine Größenbeschränkung halte ich nicht für sinnvoll, obwohl ich persönlich jegliche Riesenwuchs-Zucht und Zwergenwuchs-Zucht ethisch fragwürdig finde.
Zu den Leinenpöblern. Wenn Du die unangenehmer findest, als unangenehme "Tutnixe", dann sicher, weil Du entweder nie Probleme mit einem Tutnix hattest oder weil Du Hunde hast, die das nicht gleich aus der Bahn wirft. Mir sind Leinenpöbler total egal, so lange sie ihr Halter sicher halten kann. Nach mehreren Beißvorfällen und Tut-Nixen hatte einer meiner Hunde auch erstmal eine Leinenaggression. Wir haben dran gearbeitet und werden weiter dran arbeiten. Das Problem haben uns aber Tut-Nixe und bissige Hunde eingehandelt.
Ansonsten bin ich ganz bei dir, dass jeden Leuten Dinge gern stören dürfen, ohne dass sie gleich nach neuen Gesetzen schreien müssen :-)
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Ich glaube, hier wird sich zu sehr auf Hundeführerschein, Begleithundeprüfung oder Prüfung überhaupt, festgenagelt.
Ich finde, dass ein Besuch eines Seminars über Hundekommunikation (gerne in mehreren Folgen) und Verhaltensregeln für alle Hundehalter zur Pflicht werden müsste; allerdings sollte dahinter keine Prüfung stehen. Nur ein Nachweis!
Das alleine würde vielleicht bei vernünftigen Hundehaltern zur Einsicht reichen. Den Rest, der sich eh nicht an Regeln hält, wird auch keine Prüfung, egal welche, wirklich nützen, denn die werden eh machen was sie wollen.
Auch da würde ich mich bevormundet fühlen. Es gibt so viele prominente Idioten, die mit Seminaren und Stunden über Hundekommunikation ihr Geld verdienen und die mitlerweile geprüft sind. Woher sollen denn kompetente Leute kommen, wenn man jeden Hundehalter mit solchen Kursen traktieren will?
Ich gehe zur Hundeschule, weil ich es will; suche mir die Trainer aus, die ich will; belege die Kurse, die ich will und warum? Weil nur ich weiß, was ich in meinem Alltag von meinen Hunden brauche, welche Probleme sie ggf. haben, welche Methode ihnen gut tut. Ich weigere mich strikt, mir da reinreden zu lassen und so lange von meinen Hunden keine Gefahr ausgeht (außer der, dass sie eben Hunde mit Zähnen sind), sehe ich auch keinen Grund, das zu ändern. Ich zahle verdammt viel Hundesteuer, zahle Steuern auf Hundeartikel und lasse Geld beim Tierarzt. Der Staat verdient nicht schlecht an meinem Hund. Wenn er mir auch noch meine Zeit und Geld in sinnfreien Kursen stehlen soll, damit meine Hunde eine Freilaufberechtigung habe, hört es auf.
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Diesen Kommentar finde ich total daneben.
Gäbe es nicht ernsthaft einen Bedarf, müsste man hier nicht diskutieren. Die vielen "Tut-Nixe", die "Hört-Nixe", die einem tagtäglich die Freude beim Hundespaziergang vergreulen, denen gilt hier diesen Thread.Und wenn diese Menschen nicht einsichtig sind, dann brauchen sie Vorgaben, Regeln.
Und das ganze hat nun nicht wirklich was mit Prüfung zu tun. (Wer mit seinem Hund umgehen kann, braucht sich ja nicht zu fürchten.
Das halte ich für illusorisch, dass es durch Prüfungen, Regeln und Vorgaben besser würde. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Hundehaltung extrem verändert, weil immer mehr Anforderungen an die Hunde dazu kamen. Es gibt völlig sinnfreie Verpflichtungen für Hundehalter, wie etwa, dass auch Einbrecher vor Bissen durch den hauseigenen Hund zu schützen sind, wie die Haftung, wenn sich jemand vor meinem Hund erschreckt, selbst wenn dieser nur in seinem Garten bellt u.s.w.
Die Regeln, die den Hundehaltern und Hunden einseitig aufgebürdet werden, verlieren das Wesen Hund völlig aus dem Blick. Früher ging Hundehaltung freiheitlicher ab und das war nicht nur schlecht. Dass man heute Hunde nicht mehr so, wie auf dem Dorf früher halten kann, ist klar und dass Haltung schwieriger wird, weil es mehr Hunde auf engem Raum gibt, auch, aber so schwer, wie man sich das heute macht, müsste es nicht sein.
Das Bild, das in der Öffentlichkeit erzeugt wurde, sagt, dass Hunde zu funktionieren haben - sie müssen Radfahrern aus dem Weg gehen, grenzdebiel fröhlich auf Alles reagieren oder mindestens absolut neutral, dürfen in monatelangen BuZs nicht von der Leine, am Besten nie bellen und sich idaler Weise in Luft auflösen, wenn sich irgendjemand an ihnen stört.
Ich finde die Diskussion auf politischer Ebene auch absolut idiotisch. Dieser blinde Aktionismus für ein paar Wählerstimmen, während rundum eine Politik gemacht wird, bei der ich mich nicht mehr frage, ob wir noch in einer Demokratie leben.
Warum sollen Menschen durch Zwangskurse und Verbote besser lernen? Schon als Kinder fanden die meisten von uns die Schule blöd und Verbote waren fast schon eine Aufforderung, das Gegenteil zu tun, wenn sie sinnlos schienen.
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Ich schrieb: Ich wünsche mir, dass der Halter in der Lage ist SEINEN Hund zu lesen, das wäre schon ein riesengrosser Fortschritt.
Es geht mir auch um den Text unter deinem. Deinen Text habe ich des Zusammenhang wegens mit-zitiert.