Beiträge von Nocte

    Gerade gefunden:

    Bundesverband Berufsschäfer e.V.

    Besonders interessant finde ich 10:08 "in vielen vielen Fällen". Nur reicht ein Fall ggf. aus, um den Nachwuchs zu lehren, wie das mit dem Zaun funktioniert.

    Ich halte das für Nonsens. Ich habe immer schon 1,20m und 1,50m Zäune gehabt und teilweise auch zwei separate Zaunreihen (beide unter Strom) gezogen. Trotzdem hat das Risschäden nicht verhindert. Einmal habe ich den "Übeltäter" ertappt. Das war ein Hund, aber mir kann doch keiner erzählen, dass einen Wolf abhält, was einen Hund nicht aufhält. Erst Recht nicht, wenn der Zeit zum Üben hat.

    Ich habe gar nichts gegen eine Wiederansiedlung, aber mich stört dieses Schönreden und Vermitteln falscher Sicherheit.

    Verfilzen tun meine auch nicht. Luna hat merkwürdiges Fell an den Hüften - das hängt mit der OP zusammen und ist räumlich auf das OP-Gebiet beschränkt. Sie mag an den Hinterbeinen gar nicht gebürstet werden. Da schneide ich sie ab und an kurz. Shadow hat wilde Locken, ist aber im Grunde nicht aufwändig zu pflegen. Im Fellwechsel hole ich die Unterwolle lieber raus - dann fliegt das tote Haar nicht rum und dem Hund tut es auch gut. Lena hat eben Terrierhaar, das muss ganz anders gepflegt werden, aber verfilzt nie und Ginny ist ein Fellmonster. Das Fell selbst ist pflegeleicht und sie hat sehr selten Fitze, aber die hat Unmengen davon und selbst wenn sie abhaart, sieht sie noch aus,wie eine Plüschkugel. Wenn ich bei ihr die toten Haare nicht ausbürste, ist sie eine Farbnuance heller und der feine Zwirn fliegt gemein auf Fliesen .... aber Rassen, die regelmäßig zum Frisör müssten oder eine sehr aufwändige Fellpflege bräuchten, wären nicht unbedingt meins.

    Die Berufsschäfer sitzen halbe Tage im Büro und füllen Kontrollmeldungen für alles und jedes aus. Die Herde, gewöhnlich über 1000 Schafe, will auch versorgt werden. Und dann noch den Wolfswächter spielen und nachts am Lagerfeuer sitzen? Das war einmal....

    Ich kenne noch ein paar Berufsschäfer (also ganze drei), die tatsächlich den Tag bei ihrer Herde verbringen. Ich weiß aber, dass bei denen auch die ganze Familie in den Betrieb eingespannt ist und zumindest ein Partner sich nur um die Schafe, der andere dafür um Haus, Papiere und Kinder kümmert.

    Ich bekomme schon bei meinen vergleichsweise wenigen Schafen regelmäßig Anfälle von Gereiztheit, weil der Papierkram mich nur nervt und dabei ist das sicher nur ein Bruchteil dessen, was sein könnte und Bestandsmeldungen sind wirklich komfortabel geworden. Es ist dafür teilweise schon nicht möglich, die ordnungsgemäßen Papiere für Medikamentenabgaben zu bekommen oder gar den Wirkstoff für Pflichimpfungen beim Geflügel etc. Ich bin ehrlich, Lust darauf, mir auch noch Bögen anzutun, wenn ich einen Wildschaden melde, hätte ich nicht.

    Das es möglich ist und dass auch der Wolf sich an unsere Kulturlandschaft anpassen wird, angepasst hat. Ich bin aber sicher, dass das Umdenken nicht stattfinden wird und zwar, weil die, die umdenken und eigentlich auch wissen, wie ein evtl. Konflikt zu umgehen wäre, gar nicht die Wahl haben, das zu tun.

    Früher hatte man Hirten auf den Weiden und das Vieh blieb nicht allein. Heute ist das nicht mehr möglich, jedenfalls nicht für andere Halter als Berufsschäfer. Davon gibt es aus gutem Grund aber kaum noch welche in Deutschland. Schnapsideen, wie die mal durch die Zeitung geisterten, Migranten und Flüchtlinge für die Weidetiere einzusetzen sind doch unausgegoren. Das Wirtschaftssystem hier ist auf Gewinn und Wachstum ausgelegt. Die Menschen, die Interesse daran hätten, Weidetiere aus Haltungen mit Heidi-Romantik zu erwerben, können sich das mehrheitlich nicht leisten. Ich halte das Problem für tiefergehend - dieses ganze kranke Wirtschaftsgebilde EU macht es letztlich unmöglich, von Vernunft getragene Nutzungskonzepte zum gegenseitigen Nutzen zu erschaffen. Der Umweltschutz wird sträflich unterfinanziert. Das ist alles nur Spiegelfechterei.

    Das sind aber weitestgehend Nutzwälder. Meistens fallen sogar mehrere Nutzungen zusammen. Und sie sind zerschnitten, was immer schlimmer wird. Das setzt schon den Tieren massiv zu, die bisher mit dem Zivilisationsdruck zurecht kamen. Wölfe können gar nicht anders, als analog zu den Wildschweinen zu Kulturfolgern zu werden. Schlicht, weil die Besiedlungsdichte mit all ihren Folgen keinen reinen Naturraum in entsprechender Größe übrig gelassen hat.
    Wer in der Stadt wohnt, sieht freilich erst mal Bäume und Wald. Aber das ist viel Illusion.

    Das ist doch genau das, was ich sage - es sind Nutzwälder, die in ihrer jetzigen Gestalt und Größe automatisch mitbringen, dass wir mehr Kontakt zum Wolf haben, als uns lieb ist.

    Ich habe gar nichts gegen den Wolf, finde ihn auch sehr schön und wünsche ihm nichts Böses, aber ich sehe nicht, dass ein so rigoroser Schutz von Tieren, die mehr als gelegentlich ein Nutztier reißen, dem Wolf mehr schadet, als nutzt. Im noch so schönen Naturschutzgebiet mit Nutzwald und Weidehaltung von ein paar Schafen, kann der Wolf eine Herde leicht so in Bewegung setzen, dass sie sich im Bahnverkehr oder auf der Straße wiederfinden.

    Ich gehe nicht davon aus, dass wir rotkäppchenartige Zustände erlangen werden, in denen Wölfe wahllos Spaziergänger und Kinder angreifen. Der Wolf ist aber ein Wildtier und Raubtier, mit denen unsere Generationen sich nie in ihrer Lebensumwelt befassen mussten. Kein Mensch gibt gern etwas her, von dem er das subjektive Empfinden hat, es gehöre ihm und kein Mensch fühlt sich gern bedroht, egal wie prozentual gering die Bedrohung ausfällt.

    Wenn ich das aus meinem Blickwinkel betrachte, sieht das wie folgt aus: Ich habe Schafe, die die Landschaft pflegen. Die Pflegeflächen sind nicht geeignet, dort z.B. Ackerbau zu betreiben, weil sie z.B. nicht anders, als zu Fuß zugänglich sind, auf steilen Hängen etc. Dennoch liegen einige der Flächen am Waldrand und z.T. führen sie auf Lichtungen. Dadurch kommt es vereinzelt auch zu Rissen. Siedeln sich mehr Wölfe an, dann steigt die Gefahr. Ich hab jetzt die Wahl: a) auf Herdenschutzhunde setzen, b) auf andere Schutzrassen setzen, c) die Herde selbst 24h am Tag bewachen oder d) von der Haltung Abstand nehmen. Die Herde selbst bewachen fällt aus wirtschaftlichen Gründen aus, die Herdis fallen auch aus (hab weiter oben erläutert, warum), andere Schutzrassen bringen auch andere Bedürfnisse mit und die Haltung aufgeben .... Darauf liefe es ab einer gewissen Verlustmenge hinaus.
    Das stört erstmal niemanden, außer mir und meiner Familie, evtl. ein paar Futterlieferanten und das Straßenbauamt.

    Rechne ich das aber hoch auf die Menge an betroffenen Haltern, dann würde durch diese Entscheidung automatisch auch wieder die konventionelle Fleischproduktion angekurbelt werden. Wahrscheinlich kaum merkbar in Zahlen, aber spürbar für all jene, die eben kein Fleisch aus der Massenproduktion kaufen wollen, ihre Wiesen nicht mit dem Rasenmäher bearbeiten wollen und eben eine bestimmte Fleischqualität wünschen. Flächen, die zwangsläufig verkrauten kämen noch hinzu.

    Der Wolf kann dafür nichts, rein gar nichts, aber ich bin ziemlich sicher, dass ein Großteil der so um ihre Lebensplanung gebrachten Halter, genau dem armen Tier die Schuld geben wird.

    Ich habe eine ganze Sammelkiste, welche Bürste gerade am besten wirkt ändert sich auch irgendwie ständig :headbash:

    In meiner Kiste ist drin:

    -Ganz öde Drahtbürste von Trixi, die funktioniert am zuverlässigsten
    -Furminator, funktioniert bei Roonie oft sehr gut, bei Rider machts das Deckhaar kaputt
    - "Furminator" von Trixie
    - Entfilzungsbürste mit Schneideklingen, nur für hartnäckigen Plüsch der Hosen
    - sau teures Ding von Activet (ehemals Les poochs), ganz gut, aber ist recht "schwergängig" und daher für die Piensbacken wohl nicht sooo angenehm

    Herrlich - wie bei uns. Wir besitzen auch die öden Drahtbürsten, normale Collie-Kämme, Bürsten, Les Poochs, Furminator, Coat King, Striegel und co. Ich kann ehrlichen Herzens behaupten, dass jeder meiner Hunde mehr Bürsten besitzt, als ich je haben werde.

    Bei den beiden Aussies funktionieren die Bürsten mit rotierenden Zinken am besten. Bei Ginny fliegt die Unterwolle geradezu raus. Bei Shadow holt die Zupfbürste in kürzerer Zeit mehr raus, aber der findet die blöd, weil sie ziept. G.s.D. hat er recht pflegeleichtes Fell. Bei Ginny versagt der Furminator völlig - zu dickes Fell. Bei Shadow und Luna macht der das Deckhaar kaputt.

    Wie ich es dreh und wende, ich komme am Ende immer wieder auf die Bürsten mit den rotierenden Zinken zurück, hab sie mitlerweile zweireihig und damit kein Gezappel mehr, wenn die Hosen gebürstet werden und auch ansonsten recht schnell passabel aussehende Hunde.

    wo wohnst du denn? zumindest in den Mittelgebirgen gibt es genug zusammenhängende Wälder

    An verschiedenen Wohnorten im Thüringer Wald und im Nettetal. Das mag aus menschlicher Sicht genug zusammenhängender Wald sein, aber der Wald ist von Spazierwegen, Radwanderwegen und teilweise Straßen und Bahntrassen durchzogen. Für ein Wolfsrudel, das wandert, ist es nahezu unmöglich, nicht auf Menschen zu treffen. Die Rehe rennen hier sogar aus dem schönen Naturschutzgebiet mitten in die Stadt und kommen nicht allzu selten am innerstädtischen Autobahnzubringer zur A 33 an. Für mich gehört zu einem naturbelassenen Wald mehr, als mal eine halbe Stunde darin verbringen zu können. Ein naturbelassener Wald hat auch Dickicht und Unterholz zu bieten, verschiedene einheimische Baumarten, totes Holz, Krautzonen etc. Vom Tierbesatz ganz abgesehen. Ich habe seit mindestens 20 Jahren keinen Wald - unser Naturschutzgebiet inkl. - mehr gesehen, in dem es keine eingezäunten Tannenschonungen, Hochsitze, Holzstapel, abgeerntete Hänge, entsprechend breite befahrbahre Zuwegungen und Parkbänke gegeben hätte.

    So, wie es aussieht, habe ich gestern Abend einen Luchs gehört. Mal wieder.

    Die gibt es hier ja auch. Das seltsame ist aber hier, daß vor ungefähr ein, zwei Jahren zwei unterschiedliche Meinungen herrschten. Hier auf der "West-Seite" des Harzes klagen die Jäger trotz Luchse über zu viele Rehe, daß die Abschußquoten erhöht wurden. Auf der "Ost-Seite" des Harzes klagten die Jäger, daß es kaum noch Rehe geben würde, seit die Luchse da wären bzw. daß die Rehe scheuer geworden sind und sich verstecken und damit nicht so gesehen werden - also nicht immer ein Jagderfolg für die Jäger ist. Wem kann man denn glauben?
    Es wurde mal gesagt, daß das mit den vielen Rehen gar nicht so stimmen würde; daß die Forstwirtschaft am liebsten alle Rehe und Tiere weghaben möchte, die den wertvollen Bäumen schaden könnten. Denn Schäden an den Bäumen = weniger Einnahmen.
    Man weiß gar nicht mehr, was und wem man glauben soll.

    Was wollte ich jetzt damit sagen? Ach ja: Daß es beim Luchs auch verschiedene Meinungen und Aussagen gibt, wo man auch nicht weiß, was jetzt richtig ist. Scheint also überall so ein Problem zu sein. Ich persönlich mag ja objektive Berichte. Merke ich (auch auf Internet-Seiten), daß der Verfasser stark zu einer Seite tendiert und womöglich die andere Seite schlechtmacht, andere Meinungen nicht gelten läßt, dann bin ich sehr, sehr mißtrauisch und verschwinde von diesen Seiten.

    Der Luchs ist aber nicht mit dem Wolf zu vergleichen - finde ich. Der Luchs ist kleiner und jagt nicht in großen Gruppen. Luchse sehe ich hier immer mal, aber die Bambis kann man gefühlt stapeln. Rehwild rennt hier zu jeder Tages- und Nachtzeit durch die Landschaft und auch die Gärten. Da wäre weiß Gott mehr als genug für die 10fache Wolfspopulation da.

    Ich weiß einfach nicht, ob es sinnvoll ist, ein Tier so rigoros zu schützen, wenn man die natürlichen Lebensbedingungen des Tieres nicht mehr schaffen kann. Die Wälder sind doch in Deutschland heute mehr oder weniger Baumgrüppchen und wenige Wälder werden natürlich belassen, also mit Totholz, Mischwald etc. Der Wolf lebt dadurch zwangsläufig mit uns Menschen Tür an Tür. Das sich der Wolf so gar nicht um unsere finanziellen und kulturellen Belange kümmert, kann ich ihm nicht verdenken. Ich sehe, dass Massentierhaltungen nicht von Wolfsrissen betroffen sein dürften. Die Nutztiere in solchen Haltungen stehen ja eher selten auf Weiden, sondern in High-Tech-Elektromastknästen. Wenn nun die Hobbyhalter betroffen sind, ist das wirtschaftlich wahrscheinlich außer für uns Hobbyhalter sogar vertretbar. Die Landschaftspflege hingegen wird schwieriger. Da kann man sich fragen, ob die gewünscht wird, oder ob man drauf setzt, den Zustand herzustellen, der ohne Landschaftspflege auskommt und da sehe ich Grenzen. Dass sich die Wölfe recht gut an die neuen Gegebenheiten anpassen, sehen wir an den Zuwachszahlen. Daneben gibt es noch vergleichsweise wenig Risse von Nutztieren. Es ist daher in meinen Augen vertretbar, wenigstens die mehrfach auffälligen Wölfe zu entnehmen, bevor sie dieses Verhalten an eine ganze Gruppe / Welpen weitergeben.

    Unterm Strich komme ich immer wieder zu dem Ergebnis, dass es einfach viel zu viele gibt - zu viele Menschen.

    Die aktuellen Umstände, welche zur Novellierung der VO führen, werden ausführlich in der Einleitung dargestellt: Klick zu VOEbenfalls äußerst aufschlussreich: Stellungnahme des Bundesrates


    Gesetze, VO und Richtlinien aller Art müssen regelmäßig hinsichtlich ihrer Aktualität geprüft und ggf. angepasst werden.
    Ein Beispiel dafür ist die Regulation des Internethandels, welche vor 20 Jahren nicht nötig war.

    Aber was da steht, wird doch nicht erreicht. Welche Vorteile hat die Neuregelung für den Gewässerschutz? Welche Antibiotikaresistenzen können dadurch verhindert werden? Schon allein, was noch zum Vorschlag in der Stellungnahme des Bunderates angemerkt wirkt, zeigt, dass das ganze Ding nicht ausgegoren ist.