Beiträge von Nocte

    Ich habe unsere am Anfang an bestimmten Stellen buddeln lassen, weil es einfach mehr ihr Garten ist, als ein Nutzgarten. Dann kam der Nutzgarten dazu und die Laufwege führten über die Buddelecken, so dass sich die anfängliche Entscheidung als reichlich kurzsichtig entpuppte. Ich habe dann den Hunden stellen zugewiesen zum Buddeln und es an allen anderen konsequent verboten. Im Garten meiner Eltern dürfen sie schließlich auch nicht buddeln und das nicht nur, wenn ich auf sie aufpasse.

    Ich kann ehrlich nicht behaupten, dass sie es mir schwer gemacht hätten - aus irgendwelchen Gründen war es kein Thema, dass plötzlich nicht mehr gebuddelt werden durfte, wo immer sie wollten. Allerdings habe ich diverse Wiesen und Koppeln auf denen das Mäusebuddeln explizit erwünscht ist. Meine Hunde können ihrem Hobby also reichlich nachkommen.

    Ich bin mit meinen 11 Jahren damals auch mit den 600 kg Kolossen durch die Gegend gewatschelt, deswegen hat sich die Frage bei mir beim Hund dann auch nie gestellt. Ich würde mir beim nächsten und darüber auch keine Gedanken machen. Ich führe durchaus auch mal 2 Tonnen Pferd durch die Gegend. Also auch mal vier Pferde. Man hält ja ein Pferd so oder so nicht über Kraft. Brauch ich daher beim Hund auch eher nicht.
    Beim Tragen wären 25 Kg okay. Alles drüber könnte tatsächlich etwas schwer werden.

    Der Vergleich hinkt in meinen Augen etwas, weil Pferde Fluchttiere sind und eher selten Leinenagressionen etc. entwickeln. Wenn ich so daran denke, wie wir als Kinder noch beigebracht bekamen, ein störrisches Pferd zu halten, dann hielten wir die über Schmerz mit der Hengstführkette auf der Nase.

    Chris, ich hab mir das angesehen, aber ich stelle einfach fest, dass das mit meiner Wahrnehmung so gar nicht übereinstimmt. Ist letztlich aber auch egal, weil jeder sich in erster Linie um seine Weidetiere kümmern muss.

    In dem Artikel steht ein Satz, den ich nicht für weit hergeholt halte, nämlich, dass es in Niedersachsen über kurz oder lang keine Weidetierhaltung mehr geben wird, wenn man am derzeitigen Konzept festhält.

    Ich habe meine Haltung dort komplett aufgegeben - es hat einfach keinen Sinn mehr. Was daran traurig ist, ist dass damit über kurz oder lang nur die Massentierhaltung bleibt. Man kann sich Aktivställe schön reden oder die Augen davor verschließen, dass Massentierhaltung ein ökologisches Problem darstellt, aber der Weg, den wir damit beschreiten, ist fatal.

    Ich bin sicher, dass auch keine noch so guten Elektrozäune, also Netze, verhindert hätten, dass es zu Wolfsrissen kommt. Dazu ist ein Netz zu leicht zu überwinden und auch ein Festzaun stellt nur einen sehr bedingten Schutz dar. Dem Wolf kann man dafür keinen Vorwurf machen, der tut, was für ihn als wilden Räuber risikominimierend zu Jagderfolg führt. Dass die Wölfe früher oder später durch Gemeinden und auch Städte spazieren würden, war doch klar - das gibt es in anderen Wolfsländern auch. Also entweder man vergrämt konsequent und von Anfang an oder man lässt es. Das Vergrämen dürfte rein personaltechnisch und auch logistisch nicht zu bewerkstelligen sein. Wir Menschen teilen nicht gern, was wir für unser Eigentum halten und daher bin ich sicher, dass früher oder später mehr Wölfe "verschwinden" werden, weil sich die allein gelassene Bevölkerung militarisieren wird.

    Mir ist wichtig, dass ich meinen Hund halten kann. Es kann immer mal passieren, dass man pennt, eine Leine reißt, man nicht schnell genug ist. Das reicht mir persönlich als Risiko - ich fände es sehr stressig, zu wissen, dass ich dazu auch noch keine Chance hätte, den Hund zu halten, wenn er tatsächlich mal anderer Meinung sein sollte, wo er zu bleiben hat.

    Ich fühle mich auch nicht Wohl in der Gegenwart von Kamikazegespannen, seit ich mal einem im Wald ausgeholfen habe. die Dame konnte ihren Hund nicht halten - es war größentechnisch nicht möglich. Sie stand weinend mit einem sich aufspielenden Hund im Wald. Ich hab dann unseren Hund meinem Mann in die Hand gedrückt und das Kälbchen an der einen Hand, das Frauchen an der anderen den Weg zur Hundeschule angetreten.

    Ich verstehe auch nicht, wehalb man Hunde so groß züchten muss, dass ein durchschnittlicher Erwachsener sie eigentlich nicht halten könnte. Ich kenne keine einzige langlebige und kerngesunde Riesenrasse.

    Für mich ist ein guter Richtwert, dass mein Hund maximal ein Drittel von mir wiegen sollte und wenn ich mehrere an der Leine habe, dann will ich die auch noch halten können, wenn die sich gemeinschaftlich entscheiden sollten, den Arschlochmodus einzuschalten, ohne mit der nächstgelegenen Laterne zu kuscheln.

    Also ja, die Größe ist für mich ein Kriterium bei der Hundewahl.

    Dann zahlst Du eh mehr für die BG, als die Netze kosten würden.
    Ich kapier irgendwie nicht so recht, worum es Dir geht, deshalb schreiben wir immer wieder um Haaresbreite aneinander vorbei, glaub ich.(...)

    Ich glaube, wir schreiben wirklich aneinander vorbei. Wer stellt denn den nicht ausreichenden Grundschutz fest? Ich sehe in der Landschaft mindestens E-Netze und weit öfter Alcatraz-artige Gehege für Ziegen und so manches Schaf. Bei denen kann ich mir nicht vorstellen, dass der Grundschutz nicht ausreichend gewesen sein soll. Im Grunde kann er doch nur dann nicht ausreichen, wenn die Entladeenergie zu schwach ist oder der Zaun falsch aufgebaut. Genau das hält aber auch die Tiere im Zaun sicher an Ort und Stelle und bewahrt vor so manchem Zauntod. Wieso sollten die Leute nicht so schützen? Gerade Schafe und Ziefen sind für ihre Ausbruchskünste bekannt - ein Festzaun, der nicht im Boden eingelassen oder mindestens zugsicher verankert ist, ist für Schafhalter nahezu undenkbar. Mir erscheint das nicht glaubwürdig.

    Gerade wegen der unmittelbaren Anwesenheit der Wölfin sind in unserer Gegend die Nutztierhalter, Spaziergänger etc. seit Monaten alarmiert. Jeder warnt den anderen und eigentlich hat keiner mehr Tiere draußen, wenn sie nicht durch Strom, die Hofhunde oder einen stabilen Zaun geschützt sind. Bei Großtieren sieht es anders aus. Die stehen wie vorher in ein paar Litzen oder drinnen. Unser Nachbar z.B. hat seine Rinder gar nicht mehr draußen. Die Weide mit Zaunzeug nachzurüsten, wäre zu teuer. Bei unserem Riss schwören die Nachbarn Stein und Bein, einen Wolf gesehen zu haben. Das kann ich mir nicht vorstellen, aber das Schaf (Zwergschaflamm) war komplett verschleppt und ist nie wieder aufgetaucht. Es können also keine Spuren gesichert werden und Trittsiegel egal wofür gab es wegen des Starkregens eh nicht.


    Deine erste Frage war ja, warum manche keinen Grundschutz haben und da sehe ich verschiedene Gründe:

    - das, was als ausreichend erachtet wird, ist es in der Tat nicht und darum machen sich die Leute die Mühe nicht
    - die Leute zäunen Tiere ein, deren Grundschutz nicht gefördert wird, aber die laufenden Meter an neuem Zaun sind sehr teuer
    - die Leute haben baurechtliche Probleme (Eingraben oder Festzaun nicht gestattet)
    - die Leute haben nicht genug Zeit für die Mehrarbeit (Im Winter den Schnee um den Zaun wegschaufeln)
    - oder sie hoffen einfach drauf, dass der Wolf nicht vorbeischaut

    Chris, das ist doch genau das was ich schrieb. Ich sehe so gut wie nie Tiere, die nicht im E-Netz stehen. Zusatzpfosten und laufende Meter Litze kann ich aber nicht beantragen und neue, höhere Netze bewilligt zu bekommen, wenn bereits die Schutzmaßnahme läuft, ist nicht vorgesehen. Für ein einzelnes oder auch zwei Netze in die BG einzutreten und Papiere auszufüllen, sehe ich eher nicht.

    Ich glaube aber auch nicht, dass viele Tiere ohne das, was da Grundschutz heißt, gehalten werden. Das kann ich mir nur bei großen Tieren wie Rindern oder Pferden vorstellen, nicht aber bei Schafen und bis das erste Pferd nachweislich vom Wolf gerissen wurde, lautete der offizielle behördliche Standpunkt, dass solch große Tiere nicht gefährdet seien. Für diese Tiere fehlt also der Anspruch und mal eben ein paar Hektar mit neuen Netzen oder selbst Litzen einzuzäunen, ist ein finanzielles Unterfangen, das erstmal gestemmt werden will.

    Chris, das wage ich zu bezweifeln. Wenn ich drei Schafe habe, reichen mir u.U. schon zwei Netze, um die einzuzäunen und weiterzustecken. Diese Netze haben die Leute schon. Wozu also neue kaufen, wenn die nicht sicherer sind? Selbst ein 90cm 'niedriges' Netz kann ich durch Weidepfähle und laufende Meter Litze erhöhen. Dazu brauche ich kein neues Netz kaufen. Das würde ich sicher auch nicht tun, wenn eh klar ist, dass es den Wolf nicht aufhält.

    Eine Festumzäunung ist nur möglich, wenn dir das Land gehört oder die Weide eine Standweide ist.
    Dann stehen die Tiere in aller Regel aber am Haus (nicht immer) und dort sollte sich der Wolf theoretisch durch die Menschen oder hauseigenen Hunde vertrieben fühlen. Auch dort gibt es bereits Zäune oder wie in meinem Fall, dürfen keine Festzäune oder gar ein Untergrabschutz aufgestellt werden. Die räumlich-rechtlichen Gegebenheiten verhindern das z.B. da, wo die Weidefläche in ein Hochwasserkonzept eingebunden ist.

    Außerdem kann sich die Anschaffung bei einer kleiner Gruppe Tiere, die nur für den Eigenbedarf gehalten werden, nicht armortisieren. Gibt es Verkaufstiere oder Schlachttiere, dann kommt zumindest regelmäßig Geld rein. Da die Hobbyhaltung aber nunmal Hobby ist, ziehen die Leute manchmal auch die Grenze abzuwarten und ggf. die Haltung im Fall des Falles aufzugeben. Allein die E-Zäune im (echten) Winter sicher zu gestalten, kann ein abendfüllendes Programm werden. Drei Tiere in den Stall zu stellen, geht dann schneller.


    Mein Herdenschutz wird sich auch nie rechnen, aber meine Tiere haben auch einen ideellen Wert und sind nicht dazu da, Wildtieren als Beute zu dienen und diese damit davon abzuhalten, anderes Wild zu bejagen.

    Chris, ich denke, es ist eine Kostenfrage. Wenn Du nur Hobbyhalter bist, willst Du evtl. nicht in die BG eintreten. Der ganze Aufwand mit den Betriebsnummern, Herkunftsdatenbanken und den TSKen ist vielen schon zu viel und ich gestehe, dass mich das Beantragen der Betriebsnummer damals wirklich Nerven gekostet hat. Hat man dann eine Rasse, deren Gegenwert ohnehin nicht ersetzt wird, wie mir von verschiedenen befreundeten Haltern bekannt ist, oder eine Rasse wie meine, die komplett verschleppt werden kann, dann lohnt mitunter der ganze Antragsaufwand nicht.

    Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass es viele Tiere ohe Grundschutz gibt. Es gibt hier einige Hobbyhaltungen und die stehen mindestens in Elektronetzen. Auch die Flatterbänder sind schon ewig etabliert (schon wegen der Rehe). Aber für 3 - 7 Schäfchen Zäune zu kaufen, die deren (Geld-)Wert übersteigen und dann noch jede Menge Papiere zu bearbeiten ... Menschen sind bequem. Außerdem dürfen die Sicherungsmaßnahmen vor Beantragung noch nicht begonnen haben und das ist absolut unrealistisch.

    Edit: Außerdem hieß es immer, dass großeTiere wie Kühe und Esel durch ihre Größe geschützt seien.