@Nocte: Das es ohne ihn "geht" ist auch wieder sone Sache. Ja, vieles geht... was nicht heißt, dass es zwangsläufig 'besser' ist. Besser für den Menschen vielleicht. Aber z.B. würden Wölfe vielleicht u.A. für ein natürliches Gleichgewicht was das Dammwild angeht sorgen... .(Wenn sie nicht auf die Viehherden losgehen, was natürlich für sie vermutlich sehr verlockend ist)
Letztens sah ich irgendwo eine Doku, da wurden Wölfe extra angesiedelt in einem Nationalpark - und das ökologische Gleichgewicht wurde auch tatsächlich dadurch rapide besser...
Das es besser ist, habe ich nicht gesagt. Die Ausrottung des Wolfes hat dazu geführt, dass wir als Mensch stärker eingreifen und regulieren, dass wir Landschaften verändert haben und unter den gegebenen Wirtschaftsbedingungen eine Landschaftspflege mit vergleichsweise geringen Kosten möglich war. Die Sicherheit des Menschen hat also für den Menschen zu mehr Vorteilen als Nachteilen geführt. Wenn die Jäger ihr Handwerk verstehen, sollten sich Verbiss und übermäßige Vermehrung von Beutetieren auch in Grenzen halten.
Der Mensch hat also wenig Grund, dem Wolf, den abgerungenen Boden zu überlassen - für den Menschen bedeutet der Wolf derzeit nur Nachteile. Er bedroht bestimmte Berufszweige, er bedroht die Freizeitgestaltung und in letzter Konsequenz sogar Leib und Leben.
Ich selbst bin auch ein Wolfsfan und ich kann auch damit leben, ihn in Deutschland zu haben. Ich mag auch Bären und Büffel. Ich denke aber, dass er hier besser aufgehoben wäre, wenn es mehr zusammenhängende Wälder und Wildzonen gäbe. Der Mensch wird diesen Raum nicht mehr ohne Weiteres, also mindestens ein angepasstes Verhalten, betreten können. Dem Wolf wäre also eher gediehnt, wenn er konsequent von allen Ansiedlungen fern gehalten würde, scheu bliebe und im Gegenzug versucht würde, dem Menschen z.B. kleinere Stadtwälder und Parks als innerortliche Ruhezonen und Ersatz für die Naherholung im Wald angeboten würde.
Ich finde es schon sehr schizophren, dass auf der einen Seite der Hund, als Haustier und mit größerer Bindung an den Menschen, unter extreme Anforderungen an sein Wesen und Verhalten gestellt wird, dass er in manchen Orten zur Berechtigung wird, am Besitzer jeglichen Frust des Tages abzuladen und dass selbige unter immer neuere absurdere Auflagen gestellt werden, aber der Wolf als Wildtier nahezu romantisch verklärt unbehelligt in der Nähe des Menschen geduldet wird.
Der Wolf wird sich sicher nicht so einfach vom Menschen fern halten lassen und sich vermutlich wenig um Stadtgrenzen etc. scheren - warum sollte er auch, aber jedes Exemplar, das gelernt hat, sich fern zu halten, erhöht sowohl die Chance, sich zu reproduzieren, als auch die Art zu erhalten.
@streifenpanda: Solche Kompromisse gibt es nicht, die heißen dann Konsens und den sehe ich beim Thema Wolf nicht.