Beiträge von Nocte

    Ich hab tatsächlich nicht vor, mich fortzupflanzen. :ka:

    Du als Einzelperson, aber das gehört doch nicht zu den formulierten Zielen der Fraktion, die eine generelle Abschaffung aller Tierhaltung durch den Menschen und eine dementsprechende Ernährungsänderung des Menschen anstrebt.

    Meinst du mich :DWeil wir Haus- und Nutztierhaltung eh abschaffen wollen.

    Müsste man nicht konsequenter Weise eine "Abschaffung" des Menschen anstreben? Zurück auf die Bäume schaffen wir es nicht mehr und allein unsere bloße Zahl ist bedrohlich, die Einnahme von Lebensraum ganz außen vor.

    LG, Chris

    Genau das halte ich aber für unmöglich, wenn die Tiere ein artgerechtes Leben haben sollen. Seien wir doch ehrlich - einstellen bedeutet, dass Tierhalter wie ich, ihre Tiere abschaffen werden.

    Früher hätten die Tierhalter den Wolf selbst geschossen und ganz früher waren Hirten bei den Tieren. Heute stehst du mit einem Bein im Knast, wenn du das auch nur in Erwägung ziehst und wenn du keine guten Herdenschutzhunde einsetzen kannst, ist die Haltung nahezu unmöglich. Eine reine Stallhaltung möchte ich meinen Tieren nicht zumuten.

    Es werden nur die Massentierhaltungen mit Alcatraz-artigen-Stallanlagen überleben .... ab und an brennt dann eben mal eine ab, weil die Lüftung nicht reicht....

    Wenn der Wolf nicht gerade "umgesetzt" werden soll, erschließt sich mir die vorübergehende Haltung in einem Wiesentgehege auch nicht. Evtl. besteht für die Kuschelfraktion ja auf eine Überstellung an einen Wildpark oder in ein wenig besiedeltes Land Hoffnung .....

    oder sie trauen sich nicht, den Wolf direkt zu töten, damit das Presseecho kleiner ausfällt.

    Ich glaube, wenn die ganze Familie einem Hund gegenüber positiv eingestellt ist und für den Fall, dass das Kind / der Teenager sich doch nicht, wie erwartet um den Hund kümmern kann (z.B. bei Auszug oder unerwartetem Verlust des Interesses), die Eltern diesen Part übernehmen, dann kann es absolut richtig sein, einem Kind den Hundewunsch zu ermöglichen.

    Wenn ich weiß, dass mein Kind verantwortungsbewusst mit dem Hund umgehen wird und dass der Hund auch zum Kind passt (z.B. Größe, Gewicht), dann dürfte ein Kind mehr Zeit für einen Hund haben, als mancher Erwachsene. Wann hat man schon Arbeitszeiten ohne Überstunden, ist am Nachmittag zu Hause und hat recht ausgedehnte arbeitsfreie Zeiten?

    Da die Untergrenze beim Alter in manchen Bundesländern vom Gesetzgeber mehr oder minder geregelt wird, bekommen die ganz Kleinen doch sicher keinen Hund als eigenen Hund. Die Fragen sehe ich eher ein paar Jahre nach der Anschaffung auf die Familien zukommen.

    Wird der Hund mit in ein neues Heim ziehen können?
    Wird die Ausbildungszeit / Studienzeit die Betreuung überhaupt zulassen?
    Werden die Eltern in der Zeit nach dem Auszug ggf. auch mit den Kosten für das Tier weiterhelfen?
    Was geschieht, wenn der Hund sich in der neuen Umgebung nicht wohl fühlt?

    @Nocte: Das es ohne ihn "geht" ist auch wieder sone Sache. Ja, vieles geht... was nicht heißt, dass es zwangsläufig 'besser' ist. Besser für den Menschen vielleicht. Aber z.B. würden Wölfe vielleicht u.A. für ein natürliches Gleichgewicht was das Dammwild angeht sorgen... .(Wenn sie nicht auf die Viehherden losgehen, was natürlich für sie vermutlich sehr verlockend ist)

    Letztens sah ich irgendwo eine Doku, da wurden Wölfe extra angesiedelt in einem Nationalpark - und das ökologische Gleichgewicht wurde auch tatsächlich dadurch rapide besser...

    Das es besser ist, habe ich nicht gesagt. Die Ausrottung des Wolfes hat dazu geführt, dass wir als Mensch stärker eingreifen und regulieren, dass wir Landschaften verändert haben und unter den gegebenen Wirtschaftsbedingungen eine Landschaftspflege mit vergleichsweise geringen Kosten möglich war. Die Sicherheit des Menschen hat also für den Menschen zu mehr Vorteilen als Nachteilen geführt. Wenn die Jäger ihr Handwerk verstehen, sollten sich Verbiss und übermäßige Vermehrung von Beutetieren auch in Grenzen halten.

    Der Mensch hat also wenig Grund, dem Wolf, den abgerungenen Boden zu überlassen - für den Menschen bedeutet der Wolf derzeit nur Nachteile. Er bedroht bestimmte Berufszweige, er bedroht die Freizeitgestaltung und in letzter Konsequenz sogar Leib und Leben.

    Ich selbst bin auch ein Wolfsfan und ich kann auch damit leben, ihn in Deutschland zu haben. Ich mag auch Bären und Büffel. Ich denke aber, dass er hier besser aufgehoben wäre, wenn es mehr zusammenhängende Wälder und Wildzonen gäbe. Der Mensch wird diesen Raum nicht mehr ohne Weiteres, also mindestens ein angepasstes Verhalten, betreten können. Dem Wolf wäre also eher gediehnt, wenn er konsequent von allen Ansiedlungen fern gehalten würde, scheu bliebe und im Gegenzug versucht würde, dem Menschen z.B. kleinere Stadtwälder und Parks als innerortliche Ruhezonen und Ersatz für die Naherholung im Wald angeboten würde.

    Ich finde es schon sehr schizophren, dass auf der einen Seite der Hund, als Haustier und mit größerer Bindung an den Menschen, unter extreme Anforderungen an sein Wesen und Verhalten gestellt wird, dass er in manchen Orten zur Berechtigung wird, am Besitzer jeglichen Frust des Tages abzuladen und dass selbige unter immer neuere absurdere Auflagen gestellt werden, aber der Wolf als Wildtier nahezu romantisch verklärt unbehelligt in der Nähe des Menschen geduldet wird.

    Der Wolf wird sich sicher nicht so einfach vom Menschen fern halten lassen und sich vermutlich wenig um Stadtgrenzen etc. scheren - warum sollte er auch, aber jedes Exemplar, das gelernt hat, sich fern zu halten, erhöht sowohl die Chance, sich zu reproduzieren, als auch die Art zu erhalten.

    @streifenpanda: Solche Kompromisse gibt es nicht, die heißen dann Konsens und den sehe ich beim Thema Wolf nicht.

    Daseinsberechtigung ist ein schwieriges Wort. Natürlich hat prinzipiell jedes Lebewesen eine Daseinsberechtigung, weil es eben da ist. In der Natur wird durch Nahrungsnetze, Anpassung und das Recht des Stärkeren geregelt, wer seine Daseinsberechtigung durchsetzen kann.

    Ohne Gesetze und Regelungen liefe es wahrscheinlich für den Wolf auf eine erneute Ausrottung aus Deutschland hinaus. Dass es ohne ihn geht, hat sich gezeigt und anders, als z.B. im Meer bei Haiangriffen, kann der Mensch sich selbst auch nicht aus seinem angestammten Lebensraum zurückziehen.

    Die Frage ist also, wessen Daseinsberechtigung wir wie werten und wenn man beide Spezies mehr oder minder nebeneinander leben lassen will, muss es für beide vertretbar sein.

    Wie heißt es so schön: Ein Kompromiss ist dann perfekt, wenn alle unzurieden sind :-)

    Bezog sich beispielsweise auf diesen Post.
    Nach dem lesen einiger Beiträge hier bekommt man das Gefühl, man müsse jetzt da der Wolf wieder da ist, um sein Leben fürchten und in ständiger Angst sein das "etwas" passiert.

    Für mich liest sich hier einiges so als wenn mit einem Schulterzucken gemeint ist " tja, dann wird das Vieh halt abgeschossen, einer weniger ist ohnehin besser"

    Ich weiß nicht, unter den Jägern wird auch sehr rational von "Stück" gesprochen wenn sich über Wild unterhalten wird, aber weswegen hier teilweise so abgestumpft geschrieben wird verstehe ich nicht.

    Nun, vielleicht, weil mancher "näher dran ist am Wolf". Wir Schafhalter stehen in massivem Nutzungskonflikt mit dem Wolf, anderen Tierhaltern geht es ähnlich. Der Wolf hat mit seiner Wiederbesiedlung Deutschlands erst begonnen und der ausgesprochen kurzsichtige übermäßige Schutz sorgt bereits jetzt dafür, dass es eine recht anschauliche Zahl von Wölfen gibt, die sich auch dem Menschen und nicht mehr nur seinen Nutz-, sondern auch Haustieren gegenüber gar nicht scheu verhalten. Gefahrensituationen sind vorprogrammiert.

    Bei anderen Wildtieren wird nicht so zimperlich vorgegangen, aber bei einem großen Räuber, der bekannter Maßen dem Menschen gefährlich werden kann und wurde und gleichzeitigiger steigender Besiedlungsrate, muss mit den Gefahren ehrlich umgegangen werden.

    Da aber beim ehrlichen und vernünftigen Umgang so ziemlich alle offiziellen Stellen verschlafen haben, neben die Menschen die Problemlösung in die eigene Hand.

    Ich bin sicher, dass mehr Menschen "abgestumpft" reden und schreiben, wenn sie selbst betroffen sind und damit meine ich schon Einschränkungen der Art, dass man z.B. das eigene Grundstück in Stadtrandlage umzäunen muss, damit der Garten nicht zur no-go-area mutiert, weil der Isegrim den auch ganz nett findet.