Beiträge von Nocte

    Mich wundert es ein bisschen, dass sich selbst in einem Hundeforum noch hartnäckig das Vorurteil hält, kleinere Hunde wären weniger ausdauernd als große. Ich wage einfach mal zu behaupten, dass das von Menschen kommt, die selbst noch keinen kleinen Hund hatten - denn es stimmt einfach nicht.(...)

    Ich glaube, man sieht einfach kaum wirklich kleine Hunde, die genauso wie größere auf Gewaltmärsche mitgenommen werden oder am Rad laufen etc. Man sieht ja zumindest in den Städten doch eher die Minis mit Jäckchen oder die Handtaschenhunde.

    Mein Zwerg hat eine gute Kondition und ist belastbar, aber bei Terriern wundert sich da niemand drüber. Denke ich selbst an einen Chi im XXS-Format (unter 4kg), dann muss ich gestehen, dass ich den auch nicht haben wollte. In dieser Größenklasse wird das Überleben an sich schon zum Abenteuer. Ich würde mir nie zutrauen, den ohne Abstandshalter am Rad laufen zu lassen oder am Pferd mitzunehmen, aus Angst, ich könnte ihn umnieten. Mit den größeren rennen ginge auch bloß, wenn die sehr dosiert mit dem Zwerg umgehen würden etc. Vielleicht kommt das Vorurteil daher.

    Das finde ich total interessant. Kannst du dazu noch mehr sagen? (Hoffentlich nicht OT von mir)

    Ich meine da viele Kleinigkeiten (Ressourcenverteidigung, Agression, Kontrollverhalten etc.). Es wurden mit den Welpen und Junghunden die erwarteten Stichpunkte abgearbeitet - die Hunde waren in der Hundeschule, sind Auto gefahren, haben alle notwendigen Untersuchungen gehabt, Kinder kennengelernt etc. Trotzdem zeigen alle Welpen eines Wurfes ähnliche Verhaltensweisen und Stressreaktionen, wie z.B. Übersprunghandlungen, wenn es an Aktivitäten geht oder Verhaltensweisen, die darauf schließen lassen, dass schon die Welpen im Alltag frustriert wurden, z.B. Hackenkneifen bei Bewegung oder scheinbar plötzlich auftretende Agression.

    Der Hundehalter bringt diese Verhaltensweisen nicht mit der Prägung im frühen Alter zusammen, weil er z.B. nicht weiß, dass ausnahmslos alle Geschwister das gleiche Verhalten zeigen und es dafür eine einfache Erklärung gibt (z.B. Gangway-Training) oder er betrachtet das Alter als pubertär bedingt und weiß z.B. bei scheinbar urplötzlich auftretendem Ressourcenverteidigungsverhalten nicht, dass der Welpe dauerhaft überfordert damit war, sich gegen ältere oder stärkere Hunde nicht durchsetzen zu können. Auch andere Dinge, wie Hetzverhalten mitten im Straßenverkehr, werden darauf geschoben, dass es eben rassebedingte Eigenschaften sind. Schließlich hat man die Hunde ja vorher im Verkehr gesehen ... nur eben nicht gewusst, dass der Hund an immer exakt denselben Stellen ausgeführt wurde.

    Es gibt sehr viele Kleinigkeiten, bei denen Probleme nicht erst dann entstanden sind, wenn sie sich im Verhalten auswirken und ein sehr entspannt wirkender Welpe, kann mit zunehmendem Alter ein Verhalten an den Tag legen, das faktisch unnormal wirkt, egal ob der Hund agressiv wird, plötzlich Ticks ausbildet, gar depriviert wirkt oder Stress beim / durchs Lernen hat, mit dem er nicht umgehen kann.

    Wir sind dann als Halter schnell dabei, die Rasse, das Alter oder irgendwelche Erfahrungen als Ursache auszumachen, obwohl das Verhalten weit öfter eine Kumulation aus verschiedenen Einflüssen darstellt und einige Einflüsse im Welpenalter zu suchen sind.

    Einen plötzlich komplizierten Hund würde ich natürlich zuerst einem medizinischen Check unterziehen und bei in der Rasse gehäuft auftretenden Problemen, auch nie die Rasse-Komponente außer Acht lassen, aber es ist eben längst nicht so, dass jedem Züchter wirklich klar ist, in welchem Lebensalter welche Hirnentwicklung stattfindet und welche Basis wann für späteres Verhalten gelegt wird. Kommen dann Hunde mit 2 - 3 Lebensjahren und Problemen zurück, liegt natürlich der Schluss nahe, dass da nach dem Auszug was schief gelaufen ist. Es ist außerdem noch ein anderes paar Schuhe, ob es dem Hundebesitzer dann irgendwas bringt, auf Ursachenforschung zu gehen, oder ob er sich aufs Umkonditionieren, Gegentrainieren, Verbieten etc. verlegt, weil er das Problem managen muss.

    Ich denke, wenn ein Züchter die Hunde vernünftig auf ein Leben mit allen möglichen Eventualitäten vorbereitet, dann spricht nichts dagegen, sich einen älteren Hund vom Züchter zu holen. Ob der Hund alles mitbekommen hat, was er mitbekommen sollte, muss man vor Ort ansehen und versuchen, dabei keine rosarote Brille aufzuhaben.

    Rein prinzipiell kenne ich viele Hunde von ambitionierten Züchtern, die auch mit den Kleinen allein laufen waren, Autofahren, Alltagsgeräusche, Kinder, Stadtgang etc. geübt haben und deren Welpen eigentlich hätten optimal vorbereitet sein müssen und bei denen am Ende trotzdem oft irgendwas nicht gepasst hat, das bei genauer Betrachtung schon sehr früh schief gelaufen sein muss.

    Ich vermute, dass wenige Leute die Ahnung haben, die flying-paws auch dank ihrer großen Erfahrung in beiden Bereichen (Training und Zucht) mitbringt und wenigen Züchtern bewusst ist, wo bei ihnen in der Aufzucht was schief läuft.

    Andererseits habe ich hier ein Hundeexemplar, bei dem in den ersten 5 Monaten so ziemlich alles schief gelaufen ist, was schief laufen kann. Die war in der ersten Zeit nur anstrengend und auch nicht gänzlich ungefährlich und heute ist sie deutlich entspannter, ruhiger und alltagstauglicher als alle unsere Zucht-Hunde (also Hunde aus Zuchten). Dabei sind die grundsätzlichen Rasseeigenschaften nicht so unähnlich.

    Ich würde mir einen Hund, der mich interessiert, auch mit 4 Monaten ansehen und wenn es passt kaufen. Keiner meiner derzeitigen Hunde ist als Welpe eingezogen, bei einem Züchter würde ich aber deutlich höhere Maßstäbe anlegen, als bei einem Tierschutzhund.

    Ich bin auch jemand, der gern einen Hund in "mittlerer Größe" hat. Meine beiden fallen in meinen Augen mit ca 50cm und um die 20kg da drunter.

    Es ist für mich nicht zu groß und nicht zu klein. Gegen einen kleineren Hund habe ich, wenn er meinen Ansprüchen genügt, nichts einzuwenden, aber nach oben ist meine Skala beschränkt. Ich möchte im Fall der Fälle in der Lage sein, meinen Hund auch halten zu können, wenn er unbedingt weg will. Ich will meinen Hund jederzeit noch tragen können und ich möchte im Krankheitsfall auch in der Lage sein, den Hund über Treppen zu bewegen und wenn er alt ist, dann will ich ihn auch jederzeit heben können.

    Da das für mich eben nur bis zu einer mittleren Größe zu bewerkstelligen ist, sind große Hunde für mich nicht geeignet. Allerdings bringen netter Weise auch mittelgroße Hunderassen genau das mit, was ich mir vom Hund wünsche.

    Ich hab grad mal einen Hof vor Augen, wo ich 2-3 mal die Woche hinfahre. Da ist eben recht mittig der Kinderspielplatz, direkt vorm Wohnhaus. Von dort aus sieht man auch schon den Offenstall für die Rinder. Einen Hund haben die, glaub ich, nicht mehr. Aber Katzen natürlich.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Landwirt da den Wolf alles inspizieren ließe und als sein Revier markieren. Irgendwo hörts ja mal echt auf, nech.

    Wenn das NLWKN nun sagte, sie können nicht zu jedem Hof ein Spezial-Team schicken... das könnte ich nachvollziehen. Aber daß es normal (und in meinen Ohren klingt das wie: das ist hinzunehmen) sein soll, dass Wolf sich da alles anguckt und die Tiere damit ja auch schon in Aufruhr bringt, das verstehe ich so gar nicht. Ich würde schon erwarten, dass ein Experte mal vor Ort aufschlägt, sich die Örtlichkeiten anschaut und mit dem Landwirt die Möglichkeiten der selbstständigen Vergrämung durchspricht. Wenn sie die Landwirte im Regen stehen lassen, dann reagiert vielleicht auch mal einer über das Ziel hinaus. Mal ganz abgesehen davon, was Wolf da mal wieder von lernt.

    Irgendwie will ich aber auch noch nicht so recht glauben, dass das vom NLWKN tatsächlich so gemeint ist. Ich bin da manchmal auch sehr skeptisch, was die Berichterstattung der CZ so angeht.
    Wenn das wirklich eine Aussage vom NLWKN ist, dann handeln sie in meinen Augen gegen den Wolf und gleichzeitig hat man als Landei dann natürlich das Gefühl, dass man eigentlich unerwünscht ist. Ziehen wir also alle in die Städte, lassen die Flächen Flächen sein und importieren unsere Nahrungsmittel vom Mond. Hauptsache der Schutzstatus vom Wolf bleibt unangetastet.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur ein halbwegs sauber tickender Nutztierhalter oder normales Elternteil nicht mit aller gebotenen Härte umgehend gegen einen Wolf auf seinem Hof oder am Sandkasten vorgehen würde. Angst hätte ich da vielleicht nur beim ersten Mal so viel, dass ich einen Rückzug antreten müsste, aber spätestens danach hätte ich so viel Schiss, dass ich von vorn herein irgendwelche Wurfgeschosse oder mindestens eine Forke mit mir rumtragen würde. Ich lasse doch nicht meine Kinder, Tiere oder mich vom Wölfchen anknabbern, weil ich es nicht selbst vergrämen darf.

    Bei solchen Artikeln fragt man sich automatisch, wo man eigentlich das Luftgewehr aus Kindertagen eingelagert hat ...

    Zaunbauaktionen sind sicher wichtig, aber es sollte dann auch ein halbwegs wolfssicherer Zaun irgendwo gezeigt werden, oder wenigstens eine passende Bildunterschrift.

    Schon bei dem letzten Artikel hatte ich ja gehofft, es würde der Abbau gezeigt. Meist ist es ja so, dass die Zaunhöhe vorgegeben ist, also nicht überschritten werden darf - da muss sich in Zukunft noch viel ändern, auch für Privatgrundstücke.

    Wenn das Tierheim schon mit dem Vetamt kooperiert, wird doch sicher ein Gutachten von einem fachkundigen Gutachter erstellt und dabei erhoben, was die Ursachen des Verhaltens sind und ob man da mit Training evtl. zum Ziel kommt.

    Allerdings stellt sich mir da die Frage, ob der Hund ärztlich untersucht wurde, oder kam das Verhalten nicht plötzlich und es hat den Besitzern nur schlussendlich gereicht?

    Solche Momente, in denen man dem Wisent ohne Zaun gegenüber steht, sind nicht lustig - habe ich auch schon erlebt, allerdings hatte die Kuh da das Kalb noch nicht und war sehr entspannt. Ich habe mich einfach erschrocken, weil sie mitten auf einer Miniwiese direkt neben einem Wanderweg zu einer örtlichen Sehenswürdigkeit, ca. 1000m vor einer Einkehrstube stand.

    Die Wisent-Wieseransiedlung hat im Vergleich zum Wolf noch relativ strenge Auflagen, soweit ich weiß.

    Bei den Wolfsseiten, auf denen die fleißigen Helfer beim Zaunbau gezeigt werden, beschleicht mich ständig das Gefühl, dass die sinnfreie Arbeit erledigen. Die Zäune sind so niedrig - welchen Wolf sollen die denn aufhalten?