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Und noch unschöner ist es, wenn er das Tier entweder a) erwischt b) dadurch womöglich auch noch dessen Junge mittötet (ohne Mutter schutzlos) c) andere gefärdet z.B. Autofahrer. Ja, Hunde sind Jäger, von Natur aus, deshalb sollte man nicht überrascht sein, wenn der Trieb durchkommt. Aber zeige mir einen Wolf, der aus purem Spass jagt und das Vieh dann liegen lässt. Folglich sollte man den Hund, der wegen mir auch wegen Unterforderung oder sonst was jagt, NICHT jagen lassen.
Bist Du dir sicher, dass all unsere jagenden Hunde das täten? Zumindest meine Lena jagd nicht (nur) zum Vergnügen. Die hat sehr genaue Vorstellungen davon, was sie mit der Beute anstellen will.
Da gibt es mit Sicherheit große Unterschiede - wie im gesamten Jagdverhalten überhaupt. Ein Hund, der jahrelang erfolgreich Selbstversorger war, wird mit Sicherheit schwerer vom Jagen abzubringen sein, als der Jungspund, der sich mal eben ausprobieren will.
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Lies dich mal durch den Anti Jagt Thread. Da wirst du eine ganze Menge Hunde finden, jeder Rasse und Alters, die komplette Sequenzen zeigen. Wenn ich meine ließe, würde sie Hetzen bis zum Erschöpfungstod des Tieres oder bis sie es hat. Soweit habe ich es nie kommen lassen, und von den suizidgefährdeten Karnickeln kann ich sie mittlerweile mehr oder weniger gut abrufen - und für alles andere habe ich ihr keine Chance mehr auf Erfolg gegeben.
Ich kenne und frequentiere den Thread. Ebenso kenne ich andere geplagte Halter, die wie Du und ich, ihre Hunde einem Antijagdtraining unterziehen.
Ich sage nicht, dass es keine Hunde mit kompletter Jagdsequenz gibt. Allerdings bin ich der Ansicht, dass das Bild in einem Foren-Thread verschoben ist.
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Wie das der Hund unterscheiden soll, weiss ich zwar nicht, aber wenn du mit deinem Hund damit klar kommst, von mir aus. Bei mir im Ort hättest du eine saftige Geldstrafe am Hals, da ist es nämlich verboten und jedes Frühjahr gibt es großangelegte Verwarnaktionen über Zeitung und Ordnungsamt und ab Mai/Juni gibt es keine Verwarnung mehr, sondern direkt Bußgeld auch für KANINCHEN jagende Hunde.
Warum sie da einen Unterschied macht, kann ich dir nicht sagen. Meine jüngere Hündin darf auch keinem Kaninchen nachsetzen. Endorphinausschüttung etc. - das kennst Du ja.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in deinem Ort ebensowenig eine Geldstrafe zu erwarten hätte, wie hier. Mein Hund läuft nicht wahllos frei, sondern auf meinem Grundstück, anderen gesicherten Privatgrundstücken und Freilaufflächen. Es käme mir genausowenig in den Sinn, wie dir, meinen Jäger ungesichert durch Straßen, Wälder und Felder rennen zu lassen. Da muss sie mit der langen Leine Vorlieb nehmen.
Bei Kaninchen macht die Brut- und Setzzeit ab Mitte Juni übrigens wenig Sinn.
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Mein Jäger bekommt Freilauf auf Hundewiesen (da wo 20 Hunde rumrennen ist auch kein Suizidgefährdetes Kaninchen mehr), im Garten, und in Bereichen, die ich einsehen kann und die Gefahr einschätzen kann. Z.B. verdrückt sich das Wild bei uns im Wald tagsüber wegen der vielen Spaziergänger weit in seine Verstecke, mit einem reinen Sichtjäger kann ich tagsüber also problemlos in den Wald - Morgenstunde und früher Abend - die typischen Ääszeiten - meide ich den Wald. Mein Hund hat sicher genug Freilauf und auch genügend artgerechte Auslastung und würde trotzdem im Moment noch jedem Wild hinterhergehen, was über den Weg hüpft (Vögel und Eichhörnchen mal ausgenommen, die werden ignoriert).
An die 20+Theorie halten sich hier keine Kaninchen. Die betrachten es vielleicht als Sport 
Nein, im Ernst. Hier rennen die Kaninchen in Scharen rum und verursachen nicht unbeträchtliche Schäden. Die werden als Plage betrachtet. Auch keine 'Hundewiese' ist frei von Kaninchen und deren Bauen. Kaninchen genießen hier keinen Schutz vor wildernden Hunden - ebensowenig wie Mäuse und Ratten.
Was dein Hund ignorieren würde, würde meiner jagen. Die käme dafür nicht auf die Idee, sich an Rehen zu versuchen.
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Richtig, und zwar Gelassenheit im Bezug darauf, dass man immer der Meinung ist, der Hund müsse dauerhaft und bei jeder Gelegenheit frei laufen können. Das ist reine Bequemlichkeit des Besitzers, dem Hund tut es überhaupt keinen Abbruch, wenn er regelmässig an der langen Leine liegt, solange die Auslastung stimmt. Wenn ich eine Runde Rad fahren gehe mit Lena ist sie 95% am Rad befestigt, vermutlich würdest du das nicht als unzumutbar bezeichnen, während das gleiche für 95% einer Gassirunde zu Fuß gelten würde. Warum? Für den Hund nichts anderes. Sie bekommt die Möglichkeit sich zu lösen und dann wird gelaufen. Und sie hat da mehr Spass dran, wenn ich aufmerksam bei ihr bin als wenn ich dumm rumlatsch und sie sich selber beschäftigen muss.
Dagegen hab ich auch nix einzuwenden. Auch mein Jäger läuft nicht wahllos frei oder 'muss' sich selbst beschäftigen. Ich nehme einigen Aufwand auf mich, um ihr Möglichkeiten zum Freilauf zu bieten, die sowohl wild-, als auch sozialverträglich sind. Aber nicht jeder Hund ist gleichartig auszulasten. Radfahren würde meine als Gemeinheit betrachten und nicht als 'Laufen'.
Warum haben Hunde denn deiner Meinung nach einfach nicht zu jagen?