@Honig: der absolute Glaube an Trainer ist ebenso Mist, wie der absolute Glaube an Tierärzte und so wirkt dein Beitrag auf mich. Ich kenne auch Trainer, die bei wirklich auffälligen Hunden stark anraten, die SD checken zu lassen und sehr genau über die verschiedenen Werte Bescheid wissen. Keiner dieser Trainer würde sich anmaßen, zu sagen, der TA hat Unrecht, sondern es ist ein Hinweis und geht darum auszuschließen, dass es körperliche Ursachen für problematisches Verhalten / körperliche Auffälligkeiten oder fehlenden Lernzuwachs gibt.
Ich halte gar nichts von der Aussage, blindweg auf einen Tierarzt zu hören, wenn der sagt, es müsste wenigstens ein Wert aus der Norm fallen, denn die Subklinische trägt ihren Namen nicht umsonst. Im Zweifelsfall sollte der Besitzer seinen Hund so weit einschätzen können, um für sich allein und ganz ohne Druck realistisch bewerten zu können, ob der Hund außerhalb seiner persönlichen Norm liegt. Ein Tierarzt muss nicht auf die SD spezialisiert sein und kann täglich ganz verschiedene Krankheitsbilder sehen. Er kann damit sicherlich deutlich mehr für die körperliche Gesundheit tun, als ein Trainer in einer Praxis, aber Trainer sind im Zweifelsfall eben auf auffälliges Verhalten spezialisiert und genau deshalb würde ich einen Hinweis eines Trainer ernst nehmen, wenn er zum Testen anrät. Die Substitution selbst gehört dann wieder in Medizinerhand.
Ich habe und würde immer wieder Zweitmeinungen einholen, wenn ich der Ansicht wäre, mein Hund ist krank und der TA nimmt das nicht ernst genug oder hat evtl. keine Ahnung auf einem Spezialgebiet. Zwei meiner Hunde sind dadurch vor fehlender oder falscher Behandlung bewahrt worden und wäre ich bei meiner Hündin nicht hartnäckig gewesen, weil ich sie kenne, dann wäre die heute nicht mehr am Leben. Mein Rüde wird auch substituiert. Die Werte für die SD lagen auch in der Norm, allerdings nur noch um 0.1 über dem unteren Referenzwert und sie waren im Vergleich zu Vorwerten drastisch abgesackt. Laut TA habe der Hund nichts an der SD, aber es sei zu sehen, dass irgendwas nicht in Ordnung sei und ich solle ihn kastrieren lassen.
Das habe ich nicht getan und einen anderen Tierarzt aufgesucht, der weitere Werte genommen hat und nach einer tatsächlich sehr gründlichen Anamnese auch nicht nur die Einstellung der SD vorgenommen hat, sondern auf Ursachenforschung ging. Ohne diesen Tierarzt würde mein Hund weiter leiden - psychisch und körperlich und damit auch unsere Nerven. Mitlerweile ist auch unser Stammtierarzt dank des Erfolges davon überzeugt, dass der Hund SD-Hormone benötigt. Hätte ich mich blind auf ihn verlassen, hätte ich meinem Hund massiv geschadet und wahrscheinlich mit einer Kastration alles schlimmer gemacht.
Ärzte sind Spezialisten, aber so wie ich Spezialist für mein eigenes Befinden bin und kein Arzt, muss ich versuchen als Halter Spezialist für das Befinden meines Hundes zu sein und auch das kann mir kein Tierarzt abnehmen. Ich lebe mit dem Hund, nicht der Tierarzt.