Ich bin mit Freigängern groß geworden. Keine einzige wurde überfahren, erschossen oder ist auf andere Weise gewaltsam ums Leben gekommen.
Auch im Garten meiner Eltern mit den blutrünstigen Raubkatzen gab es immer brütende Vögel & Jungvögel aller Art, Gast-Eichhörnchen, Fische, Frösch, Maulwürfe, Libellen,...
Unsere Katzen wurden nicht zum Freigang gezwungen. Sie hätten ihr ganzes Leben auf Sofa & Bett verbringen können. Doch trotz Katzengesellschaft im Haus hat sich keine einzige dafür entschieden immer drinne zu bleiben. Das Märchen, für Katzen würde Freigang nur Stress bedeuten, kann so wahr nicht sein.
Nun mag es auch Katzen geben, die keinen Wert auf Freigang legen, aber die Entscheidung möchte ich ihnen nicht aufzwingen. Einer gesunden jungen Katze möchte ich die Möglichkeit zum Freigang nicht verwehren.
Katzen, die auf Grund ihrer Züchtung nicht mehr in der Lage sind draußen zurechtzukommen, sind für mich kein Argument gegen Freigang. Eine solche Katze käme für mich gar nicht in Frage. Genau so wenig ein Argument: "Sie kennt es nicht anders, weil ich sie von Anfang an drinnen gehalten habe & ihr deshalb jetzt alles draußen Angst macht". Dann hätte man sie eben nicht von Anfang an einsperren sollen.
Warum stelle ich meinem katzengroßen Hund eigentlich nicht einfach ein Katzenklo hin? Wozu das ganze Trara 3x am Tag. Geistig auslasten kann ich ihn drinne auch. Dann muß nur noch ein Zweithund her, damit die Konatkt zu Artgenossen hat.
Mal ernsthaft: Mein Hund gehört nicht zu den Hunden, die sich freuen, wenn es endlich raus geht. So lange sie mich um sich hat ist sie glücklich, egal wo wir sind. Manche Sachen draußen sind ihr gruselig. Und bei Regen wäre ihr ein Katzenklo wohl tatsächlich ganz angenehm. Trotzdem käme ich nie auf die Idee meinen Hund nur in der Wohnung zu halten.
Wie wäre es denn bei Mehrhundehaltern mit Garten, die ihren Hunden auf dem eigenen Grundstück gleichartige Gesellschaft & Auslastung bieten können & deshalb nie mit ihnen vor die Gartentür gehen? Auch von diesen Hunden würde es hunderte fröhliche Fotos geben & die Halter wären empört würden man ihnen nicht artgerechte Haltung vorwerfen. Ich denke trotzdem, daß man diesen Hunden mehr bieten könnte. Einen Tag im Wald, in Jauche wälzen, klettern in den Bergen, mal mit der süßen Hündin von neben an toben, planschen am Meer,...
Ähnlich sehe ich das bei Wohnungskatzen. Natürlich ist das keineswegs Tierquälerei & ich verurteile auch niemanden deshalb (so lange es wenigsten 2 Katzen sind!). Aber für mich kommt das einfach nicht in Frage.