Beiträge von Tucker

    Ich weiß auch nicht so recht, warum wir hier diskutieren, als ginge es um eine Beisserei.

    Wenn man nicht in bestimmten Bereichen arbeitet, ist das wohl auch wesentlich seltener für die meisten HH als Beobachter von als Spiel interpretierten Jagd- Hüte- Mobbingsequenzen zu werden. Letzteres passiert nahezu ständig, sobald mehrere Hunde aufeinander treffen. Das sind halt keine Freunde, es ist eine völlig heterogene Gruppe, ähnlich einem Schulhof, es bilden sich Grüppchen, es werden irgendwelche Kügelchen geworfen, sich Schimpfwörter an die Köpfe geknallt, ein paar blähen sich auf, andere rennen einfach mal keifend mit... ernsthafte Schlägerei? Sehr selten.

    Dennoch grenzt man das im Idealfall ein und sorgt für einen zumutbaren Umgang an öffentlichen, für alle zugänglichen Orten.

    Und zwar lange bevor es dann doch eine Schlägerei gibt.

    Haften tut derjenige der in eine Beisserei eingreift idR selbst, es wird ja geraten nicht einzugreifen, weil man verletzt werden könnte und es ist am Ende kaum zu sagen, welcher Hund nun ggf. Verletzungen verursacht hat.

    Ich glaube so eindeutig ist das nicht. Hier in meinem Ort reicht schon "gefahrdrohendes Anspringen" aus damit ein Hund (und sein Halter) Ärger bekommt.

    Das ist bei uns auch so, würde dann in so einem Fall zu Auflagen für beide Hunde und HH führen. Das kann Dir schon blühen, wenn Dein angeleinter Hund in eine Beisserei mit einem freilaufenden Hund verwickelt wird und dieser verletzt wird.

    Aber Auflagen haben ja was mit Gefahrenverhütung zu tun, nicht mit Haftung.

    Und die Hundehaftpflicht und die Privathaftpflicht werden da aussteigen, wenn der Geschädigte aktiv eingegriffen hat und dadurch geschädigt wurde. Derjenige hat sich selber freiwillig, fahrlässig in den Gefahrenbereich begeben. Wenn das zur Klage kommt und es um Schuld geht, dann gibt das immer eine Teilschuld. Und Teilschuld in dem Falle auch nur, weil Tierhalter durch das Tierhalterrisiko/Tiergefahr praktisch immer und überall mithaften sobald ihre Tiere involviert sind.

    Ich denke zwar nicht, dass jemand auf die Idee kommen würde, einen fremden Rottweiler zu maßregeln, aber bei Anju wär das tatsächlich auch gar keine gute Idee.

    Da würde ich mich schon fragen, wie das ganze rechtlich aussehen würde? Also wenn der Fremdhund sich gegen den maßregelnden Fremdmensch zur Wehr setzt?

    Ich greife nirgends einfach ein, grade weil ich durch Anju weiß, dass nicht jeder Hund es geil findet, von fremden angefasst zu werden - schon gar nicht, wenn die Situation eh schon angespannt ist.

    Außer wir werden bedrängt. Da maßregle ich den anderen Hund lieber selbst, bevor Anju die Ärmel hochkrempelt. |)

    Das kommt ziemlich darauf an, was der Rotti macht. Im Zweifel reagiere ich da noch schneller als bei einem Hund mit weniger direktem Verletzungspotential.

    Aber ich weiß natürlich was Du meinst. Bei meinem Hund wäre das auch eine ganz schlechte Idee, vor allem Anfassen. Nur: da kümmere ich mich auch aktiv drum, da kommt überhaupt niemand in die Situation meinen Hund zu maßregeln. Und als das einmal sehr überraschend vorkam (ich hatte zuvor klare Anweisungen in Bezug auf den Umgang mit ihm gegeben, es waren keine anderen Hunde involviert und mein Hund zeigte keinerlei Aggression, Hüpfen o.ä. sondern tastete sich vorsichtig an den fremden Menschen ran und plötzlich brüllte der Typ total unvermittelt SITZ) flüchtete er augenblicklich hinter mich. Und dann hab ich den Typen rausgeschmissen.

    Haften tut derjenige der in eine Beisserei eingreift idR selbst, es wird ja geraten nicht einzugreifen, weil man verletzt werden könnte und es ist am Ende kaum zu sagen, welcher Hund nun ggf. Verletzungen verursacht hat.

    Ich würde das auch immer auf meine Kappe nehmen, ich bin absolut bewusst darüber, dass Hunde Zähne haben und die auch einsetzen. Mitunter auch gegen den eigenen Halter in bestimmten Situationen, wieso also nicht bei mir?

    Aber meistens geht es ja gar nicht direkt um eine Beisserei.

    Wie hier auch beschrieben, sind es meist fehlinterpretierte Jagdsequenzen, Hüteverhalten... was von den jeweiligen HH dann als normal abgetan wird (was man erst am Nichtstun erkennt und dann zu hören bekommt, wenn man handelt).

    Genau so!

    Ich mische mich höchst ungern in andere Angelegenheiten, nichts liegt mir ferner, ich gebe mir sogar stets Mühe schon potentiell kritische Orte zu meiden um nicht in irgendwelche Angelegenheiten hineinzugeraten, die nicht meine sind und die ich auch klar so definiere.

    Aber wenn ich dazukomme und es sichtlich ausufert, dann unternehme ich was. Nicht um mich in anderer LEUTE Angelegenheiten einzumischen (wäre ja schön, wenn sie sich selber kümmern würden), sondern schlicht und ergreifend um der HUNDE willen. Die haben sich das so nicht ausgesucht und ich kann sie dann einfach nicht alleine damit lassen, um irgendwelcher Leute Eitelkeiten zu schonen.

    Allerdings käme ich jetzt auch nicht auf die Idee da Sitz oder Platz abzufordern oder sonstwas zu massregeln. Auseinander, Raum geben, keinen Bedrängen oder Benerven, nicht ineinander reinbeissen. Fertig.

    Ich verhindere den Fortgang von was auch immer ich drastisch genug für einen Eingriff finde, aber ich stoppe es auch nur, nix mehr.

    Das kommt drauf an, wenn es unter meiner Aufsicht passiert sowieso immer, wenn es mich oder Hunde die mit mir sind betrifft auch immer.

    Bei völlig fremden Hunden kommt es darauf ein, wie ich die Situation einschätze. Habe ich Sorge, die Situation könnte schneller kippen als den betreffenden HH bewußt ist und gefährlich werden, braucht einer der Hunde sofort Unterstützung (weil der andere ihn z.B. komplett sperrt, er einfriert o.ä.) und ich sehe keinen Spielraum das erst langatmig mit den "die machen das schon unter sich aus HH" zu debattieren, dann greife ich auch sofort ein.

    Wenn es mir nur einfach nicht gefällt, ich das bei Hunden in meiner Obhut nicht haben wollen würde, es aber stabil wirkt und vielleicht nicht gespielt wird, aber jeder jeden gleichermassen disst (manche erlernen das ja auch als Spiel/soziale Interaktion), halte ich mich raus.

    Wobei ich jedoch erst gestern wieder erwischt habe:

    Ich denke beim Training für wildfremde Hunde und HH und deren Training mit |) :hilfe:

    Gestern unterwegs mit einer Hündin die Begegnung ohne Kontakt bis auf zwei/drei Meter Distanz im Grunde gut kann, solange die Gesichteten nicht ihre engsten Hundefreunde sind. wir laufen auf eine offene Feldwegkreuzung zu, von rechts kommt jemand mit angeleintem Hund, offenbar noch Schwierigkeiten mit der Leinenführigkeit und auch interessiert an uns, noch etwa 50m entfernt.

    Ich habe die Distanz noch ein wenig vergrößert, dann Bewegung komplett rausgenommen, Hund hingesetzt, mich hingesetzt, abgewartet.

    Einfach, um es den Fremden leichter zu machen.

    Aber im Grunde ist das auch ganz klar eine gezielte und bewusste Beeinflussung der anderen.

    Der Haken ist, dass der Hund Träger/Vererber sein kann ohne selbst sichtbar merle zu sein.

    Und? Ein verpflichtender Test auf Merle und schon ist das kein Thema mehr. Im Gegenteil, man würde sogar mehr Verpaarungen zulassen können.

    Das sag ich doch.

    Es wurde nach konkreten Beispielen gefragt wo die RZV bereits Initiative hätten ergreifen können bzw. zu schläfrig agieren.

    okay, wenn Du es so meinst, war das ein Missverständnis.

    Merle/Merle ist bei allen betreffenden Rassen eigentlich verboten. Das sind auf jeden Fall die Hütehunde (Collie LH/KH, Sheltie, BC, Aussie) aber auch Chihuahua und Dackel sind in jedem Fall betroffen und mutmaßlich einige Rassen die mir jetzt gerade nicht einfallen.

    Der Haken ist, dass der Hund Träger/Vererber sein kann ohne selbst sichtbar merle zu sein.

    Es gibt derzeit nirgends eine Pflicht das sicher auszuschließen.

    Passieren tut da trotzdem nix, weil wir glücklicherweise Züchter haben die schneller sind als ihre RZV und natürlich drauf achten. Aber gerade die sollten halt in meinen Augen dann auch nach Kräften unterstützt werden.

    ja, wie hier genannt der verpflichtende Test auf Merle bei den betreffenden Rassen. Oder verpflichtend audiometrische Untersuchung aller weiß geborenen Tiere.

    Es wird nicht nichts gemacht, aber viel zuwenig angesichts der Möglichkeiten und dem Zeitraum den das Thema schon vor sich hinköchelt, inzwischen eben bis in die Gesetzgebung hinein.

    Definiere das doch bitte mal konkret. Anhand der Zuchtordnungen der RZV und dann auch so, dass damit belegt wird, dass das die Regel darstellt bei über 300 Hunderassen.

    jetzt wird es albern.

    Du wolltest konkrete Beispiele, ich habe zwei genannt... jetzt bitte für dreihundert Rassen das Verbesserungspotential der einzelnen RZV.

    Ich werde mich garantiert nicht drum streiten, dass da in den letzten 20 Jahren und trotz zunehmendem Druck zuwenig passiert ist.

    Die jetzige Situation wäre in dem Ausmass mit Voraussicht vermeidbar gewesen, wäre man breitflächig in die Pötte gekommen (als VDH nicht nur als einzelner angeschlossener RZV, gemeinsam).

    Das kannst Du gerne anders sehen, ist Dir natürlich völlig frei das zu sehen wie immer Du magst.

    Ich sehe es eben schon lange anders, ich habe hier im DF schon vor über 10 Jahren über unzureichend strikte Regeln in der Zucht geschimpft und tue es noch, es hat sich nicht soviel bewegt.

    Das einzelne RZV und viele Züchter sich über das geforderte Maß hinaus stark machen weiß ich, und da will ich auch keinem das Engagement absprechen. Umso trauriger, wenn sie ihr Vorgehen nicht so unterstützt finden, wie es geboten wäre.

    Gibts denn konkrete Beispiele dafür, dass die RZV wirklich nichts tun?

    In meinem Verein gibt es beispielsweise den HD-Zuchtwert, welcher für Verpaarungen auch permanent „angezogen“ wird - also immer gesündere Hunde voraussetzt. Genauso sind Hunde mit zu schlechtem Zuchtwert raus aus der Zucht. Dieser Wert ist dynamisch, verändert sich also laufend. Je nachdem wie die Verwandtschaft ausgewertet wird.

    Außerdem wurden die Gesundheitsauswertungen immer umfangreicher über die Jahre.

    Das sind Systeme die genau dafür sorgen sollen, dass die Population eben nicht radikal verkleinert wird, die Gesundheit sich aber kontinuierlich verbessert - zumindest was messbare Dinge wie HD angeht.

    ja, wie hier genannt der verpflichtende Test auf Merle bei den betreffenden Rassen. Oder verpflichtend audiometrische Untersuchung aller weiß geborenen Tiere.

    Es wird nicht nichts gemacht, aber viel zuwenig angesichts der Möglichkeiten und dem Zeitraum den das Thema schon vor sich hinköchelt, inzwischen eben bis in die Gesetzgebung hinein.

    Zitat aus Anlage 1 bei Bemerkung zur "Merle-Färbung"

    Zitat


    sichtbare Veränderung,

    Stellungnahme LABOGEN

    rechtl. nicht relevant

    So wie ich das verstehe, sind ja aber eh alle Hunde aus Anlage 1 mit den entsprechenden "Defekten" von der Ausstellung ausgeschlossen.

    Wäre das Ganze konsequent, müsste man von JEDER Rasse, die Merle im Standard hat, einen Gentest auf Merle verlangen. Alles andere ist total .... subjektiv.

    Gibt ja schließlich auch Merle-Allele, die man im Phänotyp nicht sieht.

    so hab ich das auch mal gelernt, theoretisch könnte man eine Merle/Merle Verpaarung haben, obwohl wenigstens ein womöglich auch beide Elterntiere nicht sichtbar merle sind. Und das ist nur per Test abzusichern.

    Ich finds schon erstaunlich, dass der nicht ohnehin bei den betreffenden Rassen Pflicht ist. Das könnte längst unantastbar geregelt und befestigt sein, entsprechende, umfassende Gutachten in der Schublade parat für diesen Moment.