Beiträge von Tucker

    Ein Hund aus dem TS ist ja schon da, robust oder nicht. Auch die weniger körperlich Begünstigten brauchen eine Zuhause. Aber das muss dann halt passen, auch von den wohnlichen Verhältnissen und dem Aktivitätslevel. Da ist ja auch noch ein aktiver Hund der sich bewegen will, wandern mit dem Einen und den Anderen Zuhause lassen ist ja auch blöd.

    Kaufe ich einen Rassehund der quasi für mich gezüchtet wurde, achte ich natürlich drauf kein Tier/keine Rasse zu kaufen die schon Vorbelastungen aller Art hat und völlig verzüchtet wurde.

    Da lasse ich dann aber bei Gelegenheit wiederum Untersuchungen durchführen um an der entsprechenden Datengrundlage mitzuwirken, die es erst erlaubt auszuwerten wo möglicherweise Probleme bestehen oder entstehen könnten und somit eine Aussage über eventuelle Dispositionen zu machen.

    Robust und unauffällig sind viele Hunde ziemlich lange, oft zu lange und wenn man dann draufkommt ist es schon recht spät und der Handlungsspielraum oft schon deutlich kleiner.

    Jetzt lass Dich mal nicht verrückt machen, das ist eben ein typisches Thema wo das Forum stark geteilt ist und die Breite der Grautöne unendlich.

    Ich war vor Kurzem auf der Suche nach einem Hund für Kundschaft. Es war ziemlich schnell klar, dass es ein TS Hund werden wird, die Kernanforderungen schlossen Welpen aus, waren aber sonst nicht besonders spezifisch, klassisch halt: kein krasser Jäger, kein Rausschmeisser, bestenfalls kooperativ, unter 15 Kilo, Einsatzzweck Begleithund.

    Bestimmte Sachen waren dennoch wichtige Voraussetzungen, Standort in D mit Möglichkeit den Hund erstmal zu besichtigen, seriöse, reele Beschreibung, Option für den Worst Case - es klappt aus irgendwelchen Gründen nicht.

    Es folgten einige Wochen sehr interessanter Telefongespräche ohne auch nur einmal einen Hund live zu sichten.

    Tja, und dann beim x-ten Telefonat hat es dann einfach gepasst, ähnliche Einstellung und Sichtweise, am nächsten Morgen samt Kundschaft also 350km gefahren, Hund besichtigt und direkt mitgenommen.

    Und diesen Hund hätte ich jetzt auch vom Körperbau her nicht weiter untersuchen lassen, weil die Grundanatomie sowie die Bewegungen sehr harmonisch sind (vom Typ her wie die größeren Shelties) und wenig anfällig. Da lass ich sowas auch eher nebenbei mal machen, wenn der Hund aus anderen Gründen eh gerade liegt.

    Ich würde es aber auch prophylaktisch machen lassen, wenn die Anatomie grundsätzliche Problemzonen hat oder tendenziell rassespezifische/phänotypische Probleme vorliegen könnten.

    Augenuntersuchungen hat die neue HH dann machen lassen, das wäre aber kein Drama gewesen, da gings dann nur ums rechtzeitig wissen und entsprechend handeln können.

    Was ich schon aus Zeitgründen nicht mache: rumdiskutieren. Passt es, sind wir halbwegs auf einer Ebene, oder nicht, dann nicht, der Nächste bitte.

    Du pulverst da nur Energie raus.

    Ja oder Nein ist meist nach höchstens fünf Minuten klar, und länger würde ich mich dann auch nicht damit aufhalten. Nützt ja nix.

    Aus meiner Sicht ist es so, dass es oft schwierig ist so vernünftig, sachlich, klar in einem so emotional besetzten Bereich zu agieren.

    Ich ecke da auch immer an, weil ich mich immer auf die Sachebene verkrümele und emotional so weit wie möglich wegbleibe.

    Das ist für Menschen die da ihre ganze Freizeit investieren und sich mit kaum was anderem beschäftigen aber nicht mehr so möglich.

    Deshalb findet man gar keine gemeinsame Ebene.

    Ich meine das keinesfalls despektierlich, aber ich im TS schon einige sehr liebe Menschen gnadenlos untergehen sehen, psychisch, finanziell, tierhalterisch... der Weg zur persönlichen Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen und hehren Anliegen.

    Ich bin kurz davor, mir wieder einen Welpen/ Hund vom Züchter zu holen muss ich ehrlich sagen...

    Interessant finde ich in diesem Thread auch, dass nur wenigen aufgefallen ist, dass ein Rassehund vom Züchter für uns eigentlich keine Option darstellt.

    ?

    Irgendwann reichts halt, ne.

    So sehr man die Präferenz hat einen TS aufzunehmen, drum prügeln muss man sich halt auch nicht.

    Ich hätte genau denselben Gedanken in der Situation der TE, bei allem guten Willen.

    Das was sie möchte bekommt sie dort halt ohne sich drum prügeln zu müssen ein paar hundert Euro extra für bestimmte Untersuchungen auf den Tisch legen zu dürfen.

    Untersuchungen die auch bei daraus folgender Nichtaufnahme wichtige Hinweise auf die weitere Unterbringung und ggf. benötigte Behandlungen und Therapien geben.

    Grundsätzlich habe ich überhaupt kein Ding mit TS oder Züchter - meine Rede ist ja seit Jahr und Tag: egal wer Dir einen Hund verkaufen will- schau genau, lass Dir nix vormachen, glaube nichts was Du nicht selbst gesehen hast. Am Ende sitzen Menschen zwischen Dir und dem Hund und Menschen sind seltsame Tiere, von seltsamen Dingen bewegt... Geld, Macht, Gier oder wirklich hehre Gedanken?... man weiß es nie.

    Ich bin einfach immer pro Hund.

    Da wäre das Alter entscheidend. Ab wann eben aussagekräftige Bilder gemacht werden können.

    Aber ja, bei einem entsprechenden Rassehund kann man natürlich schon aus der AT und möglichen älteren Geschwistern etc. tendenzielle Dispositionen erkennen und manche Dinge auch gänzlich ausschließen.

    Ein Züchter bekommt auf keinen Fall die Krise wegen einer Narkose, bestimmte Röntgenuntersuchungen sind bei fast allen Rassen für die Zuchthunde vorgeschrieben. Da geht es allenfalls darum, ab welchem Alter aussagekräftige Bilder gemacht werden können, beim Züchter bekommt man idR gleich ein paar gute Röntger genannt und den Vereinsgutachter der die Bilder fachlich auswertet.

    Aber da wird niemand unfreundlich, da wird man höchstens aufgeklärt was, wann, wie.

    Dazu kommt, dass man sich vorher schon mit den rassespezifischen Problemen auseinander setzen kann und da auch nochmal entsprechend selektieren.

    Freilaufen ist schick - wenn der Hund safe zurück kommt. Ansonsten ist das großer Scheiß, im besten Fall springt der Hund in Sichtweite rum und verarscht einen, im schlimmsten Fall macht man sich nicht nur stundenlang Sorgen, sondern es passiert wirklich noch was.

    Der Punkt ist: auch nach dem Umzug kommt der Freilauf bzw. der sichere Rückruf nicht davon, den Hund halt abzuleinen. Ableinen ist da immer das Risiko, dass es in die Bux geht.

    Das kann man sicher noch aufarbeiten, wenn ihr euch dann mal eingelebt habt, vielleicht auch nochmal eine gute trainerische Unterstützung findet und da nochmal startet. Wenn Du Zeit dafür hast.

    Bis dahin wird wohl zum Training die SL eure Freundin bleiben.

    Ich sehe da auch kein Drama drin, genausowenig wie darin, den Hund an der Führleine zu haben, wenns Baby dabei ist.

    Wichtig finde ich einfach, einen gewissen Raum für den Hund zu schaffen, für Bewegung an SL, für Training. Es ist schon wichtig irgendwo einen Ausgleich zu schaffen, ein kontrolliertes Ventil für den Hund.

    Das Schöne am Führen auf der abgewandten Seite ist, daß es immer richtig ist, egal aus welchen Gründen genau der Hund handelt. Unsicherheit, Hüteverhalten, was auch immer. In jedem Fall hast du so die bessere Kontrolle. Du schützt als Puffer die Menschen vor dem Hund und umgekehrt.

    Genau das, egal was passiert, zwischen dem Hund und allem anderen bin immer ich. Ob nun der Hund seine fünf Minuten hat oder jemand einfach grapschen will, an mir vorbei geht gar nix.

    Ich kenne ähnlich Verhalten von meinem (behüteten) Hüti.

    Hütehunde wollen halt bewegende Objekte gerne mal kontrollieren, sie nutzen dann auch gerne die Lücke in Deiner Aufmerksamkeit um das zu tun, deshalb kommts auch nur manchmal vor.

    Tatsächlich hilft da erstmal nur Training, also es nicht soweit kommen lassen, vorher unterbinden. Wenn das in der Fußgängerzone nicht in Deinen Möglichkeiten liegt, würde ich da erstmal nur hingehen für kurze Trainingseinheiten wo Du es eben selber auch hinkriegst. Zum Bummeln erstmal alleine gehen.

    Langfristig kann man das schon sehr gut hinbekommen, auch wenn ich meinen Hund z.B. aus Sicherheitsgründen immer abseitig anderer Personen führe, wir besuchen allerdings auch keine volle Fußgängerzone, ich wüsste jetzt auch nicht, was der Hund da soll.

    Egal.

    Kern ist: wenn Du es weghaben willst, musst Du dem zuvorkommen. Das Verhalten ist übrigens selbstbelohnend, wenn er öfter Gelegenheit hat kann sich das auch schnell selbst verstärken.

    Ich denke immer noch das, was zuletzt Pinkelpirscher nochmal zusammengefasst hat, Ansprüche mal auf das Nötigste schrumpfen, es läuft ja im Grunde.

    Plus eben zwei- dreimal die Woche sich abends ne halbe Stunde Zeit nehmen ohne Baby, ist ja lange hell, da bekommt der Mann halt Babyzeit. Da kann der Hund dann einfach im Sinne des Hundes bewegt werden, konzentriert mit ein paar Übungen. Dafür kann man dann ja mit dem Auto rausfahren.

    Weißt Du Thor , es ist auch einfach eine Frage wie man sich fühlt, wie man da durch kommt. Die TE ist gerade nicht so wahnsinnig stabil, das ist eben manchmal so. Dann ist alles schwieriger.