Alles anzeigenEs ist keine gute Idee einen Hund der sich schon mit wenig Reizen schwer tut dann in eine reizstärkere Umgebung zu verfrachten.
Er lernt dort nicht "dass alles halb so wild ist", weil das so stressig ist, dass die Stresshormone fluten und alles was dann hängen bleibt ist der Stress, unangenehmes Erlebnis. Es ist ein Trugschluss, dass der Hund merkt, dass "nix passiert", denn im Hund passiert dabei halt ganz viel, es ist nur Deine Sicht, dass nix passiert.
ich kann dazu nur sagen, dass es bei uns funktioniert hat. Mein Hund ist skeptischer wenn mir eine einzelne Person auf einem Spaziergang entgegenkommt, als wenn ich mit ihm durch die Fußgängerzone gehe.
Bin froh, dass ich das mit den Stadtbesuchen gemacht habe, dadurch ist er viel entspannter geworden.
LG
Sabine
Das ist halt eine ganz typische Floodingreaktion, die einzelne Person geht nicht aber eine Menschenmasse schüchtert so ein, dass plötzlich Ruhe ist.
Es gibt durchaus Techniken die auf Flooding basieren, ich arbeite da nicht gern mit, die Stresshormone kursieren im Hund und lösen sich nicht einfach auf, die meisten Hunde suchen da irgendwann ein Ventil und dann kanns sehr unberechenbar werden. Sicher spielen da Größe, Potential und Ernsthaftigkeit des Hundes im Handling eine Rolle, ein hysterischer Havi ist immer noch leichter zu handeln als ein reaktiver, ernsthaft vorgehender Hund mit 20+kg der irgendwo ein Stressventil sucht. Aber im Hund passiert genau das Gleiche.
Mal ganz abgesehen davon, dass es nicht ernsthaft ein Tipp sein kann für jemanden der selber noch gar nicht weiß wie er Verstärkung/Belohnung einsetzt, timt etc. mit dem Hund in reizstarker Umgebung zu üben. Das ist so als würde ein Erstklässler der noch die ersten Buchstaben in Reihen malt gleichzeitig Grammatikunterricht geben.
Mein Grundsatz ist immer: bevor man einem anderen was beibringen will, muss man selber erstmal was können.
Das gilt ganz besonders, wenn man mit sehr sensiblen und fehleranfälligen Techniken wie Flooding arbeiten will.