Du schriebst beim letzten Mal, die HH selber haben ähnliche Probleme, zählt da auch die schwierige Anprechbarkeit dazu?
Und was hat die Trainerin dazu geraten und funktioniert das bei den HH?
Ihr solltet ja auch alle am selben Strang ziehen, Hunde können zwar durchaus gut unterscheiden bei wem sie was machen können, aber gerade wenn ein Hund wichtige Grundlagen lernen soll, ist es für ihn und alle anderen leichter wenn sich die Muster immer und bei allen in gleicher Weise wiederholen.
Das Thema "kann ich nicht belohnen, soweit kommt es nämlich nicht" kann man mit Training lösen.
Mir scheint, Du steigst da zu hoch ein, suchst die hochwertige Belohnung mit der der Hund sich belohnt fühlt usw. Das ist nicht falsch aber mindestens zwei Schritte weiter als ihr übehaupt seid. Der Hund kriegt in den entsprechenden Situationen ja gar nicht mit, dass es überhaupt was gäbe, geschweige denn könnte man sagen ob er dann den Käse oder die Leberwurst oder sein Spielzeug oder auch die schnelle Wiederfreigabe als besonders belohnend empfindet.
Das Zauberwort hier ist Kleinschrittigkeit, erstmal überhaupt den Belohnungskontext aufbauen, dem Hund das "wenn - dann" erstmal so einfach wie möglich verdeutlichen. Bei einem stark nach außen fokussierten Hund würde ich das über Klicker machen (bei eh stark auf ihren Menschen fokussierten WTP Hunden bin ich da vorsichtig, einer wie meiner checkt das ich nen Klicker am Mann hab und fällt sofort in den Anbietemodus und geht dann nicht gechillt spazieren sondern hängt im Arbeitsmodus fest).
Aber eben nicht draussen wo er derzeit offenbar gar nicht umsetzen kann, sondern drinnen, um erstmal diese Verknüpfung herzustellen.
Also Bolle liegt rum, wechselt grad den Platz, kommt vom Trinknapf, Ansprache "Hey Bolle" - er guckt - klick und verbal schon verstärken "feiner Bub" und einladen zu kommen, Du kannst am Anfang auch ein bisschen mit der Belohnung locken, es geht nur um die Verknüpfung, Bolle kommt ein, zwei Schritte auf Dich zu, klickklick, "super, klasse machst Du das", kommt bei Dir an: Belohnung & Lob. Da kann man auch schon ein bisschen schauen was er besonders mag und was er halt nimmt wenns da ist auch wenn Begeisterung anders ist.
Das erstmal drinnen gut auftrainieren, dann langsam draussen in Situationen wo er eh schon auf Dich zukommt und Du weißt! er kommt das Selbe...
Natürlich in Absprache mit den Haltern. (Wobei ich sagen muss, ich sitte keinen Hund den ich nicht im Rahmen des Bedarfs den ich beim Sitten habe auch trainieren darf - freundlich versteht sich. Wenn die HH bestimmte Sachen okay finden oder damit leben können gut, aber bei mir gelten halt meine Regeln, ich kämpf mich nicht mit Sitterhunden ab, weil der HH meint alles muss so. Dann muss man sich jemanden suchen der das mitmacht.)
Kastration... Du weißt wahrscheinlich eh, dass Eier ab das Problem mit Rüden nicht lösen wird, aber das ist nicht Deine Entscheidung. Wenn Du mal Verstärker und Belohnung drin hast und das Früchte trägt, würde ich das Rüdenproblem mit großzügigem Abstand anfangen zu arbeiten bis zu einem Punkt wo man mindestens mal ohne Schwierigkeiten auf der anderen Straßenseite vorbeikommt. Damit bist Du als Sitter ja konfrontiert und musst das im Zweifel lösen wenn ihr draußen seid.