Beiträge von Tucker

    Ältere Hunde diesen Typs die als ausgebildet oder teilausgebildet teuer verkauft werden, haben in aller Regel schon eine Macke. Im Ernst, wer gibt denn einen super ausgebildeten Hund ab, in den er Jahre investiert hat? Klar, die haben dann plötzlich beruflich keine Zeit mehr, müssen umziehen etc. Meistens ist das einfach nur gelogen.

    In der Regel gabs dann entweder einen Vorfall, der Hund ist nicht für den Sport geeignet, weil nicht ganz sauber usw. Hinter ungefähr 15 von 10 solchen Angeboten steht ein versauter Hund.

    Und selbst wenn wir annehmen das stimmt alles und der Besitzer ist schwer erkrankt, verstorben etc. Nur, weil der Hund dort gut hört, schön vorgeführt wird etc. bedeutet das nicht, dass ihr diesen Hund so führen könnt, dass es so bleibt. Der merkt ruckzuck, dass ihr keine Erfahrung habt

    Du könntest Dir hier im Forum bei verschiedenen Usern top ausgebildete Gebrauchshunde (DSH, Malinois, Dobermann etc.) angucken die alle unaufällig daherkommen an der Seite ihrer Halter. Würdest Du sofort nehmen.

    Nur keiner von denen würde dann bei euch so funktionieren wie gesehen.

    Retriever...

    das sind nette Hunde, keine Frage. Aber auch ein Retriever kann beissen wenn man nicht auf ihn aufpasst, ihn auch vor den Kindern schützt.

    Kein Hund ist per se kinderfreundlich. Es ist viel Steuerung, vor allem der Kinder, nötig um das zu erreichen.

    Natürlich kann man einem Hund eine Absage erteilen, muss man manchmal auch.

    Aber wenn "jedes unerwünsche Verhalten" so abgebrochen werden soll, lernt vor allem der HH sich ein stetiges zu spät sein ein. So fokussiert man die Leute direkt auf die Fehlersuche, statt vorher Situationen zu erkennen und zu reagieren. Warten auf den Fehler, weil man nur dafür Mittel hat.

    Und früher oder später wird sich dann auch selbstbelohnendes unerwünschtes Verhalten zeigen, was so dann sicher nicht zu lösen ist.

    Ruhe ist mit Leckerchen kaum zu erzielen, weil eine Erwartungshaltung dahinter steht, ich mach das und werde belohnt. Kann auch eine Verhaltenskette entstehen, Popo auf die Decke, Leckerchen, wieder runter und wieder rauf, nochmal Leckerchen.

    Doch, das kann auch mit Belohnung klappen. Allerdings muss man da als Hundehalter sehr genau wissen wie man das trainiert. Daher meine Frage was das Trainingsziel ist.

    Ja klar.

    Ich sah das jetzt eher in der beschriebenen Entwicklung die so deutlich auf Erwartungshaltung und Verhaltenskette hindeutet. SO wie es jetzt gemacht wird, wird das kein Ruhen geben.

    Sie geht ja nur auf die Decke, weil sie ein Leckerchen erwartet.

    Äh, genau das hast Du ihr doch gerade beigebracht. Und sie hat es genau so verstanden, geh auf die Decke, gibt ein Leckerchen.

    Das ist das Verhalten was Du so belohnt hast, ergo der Hund zeigt das lohnenswerte Verhalten entsprechend öfter. Genau so funktioniert Training.

    Problem dabei: das ist jetzt halt kein Ruheplatz, sondern ein Arbeitsplatz.

    Ruhe ist mit Leckerchen kaum zu erzielen, weil eine Erwartungshaltung dahinter steht, ich mach das und werde belohnt. Kann auch eine Verhaltenskette entstehen, Popo auf die Decke, Leckerchen, wieder runter und wieder rauf, nochmal Leckerchen.

    Wegschicken/auf den Platz schicken und zur Ruhe kommen sind nicht das Gleiche.

    Nun, zumindest mal muss man zB in CH damit leben, dass der in manchem Kanton auf der Liste steht. Ganz ohne Grund? Studien kamen auch schon zu dem Ergebnis, dass der DSH angeblich öfter in innerfamiliäre Beißvorfälle verwickelt ist und oft Kleinkinder seine Opfer sind. Persönlich kann ich das zwar aus meiner Kindheit nicht bestätigen, ich fand DSH (ich bin mit 2en aufgewachsen und hatte zu einem 3. in der Familie regelmäßigen Kontakt) immer toll. Trotzdem habe ich heuer keinen für mich gewählt. Grundsätzlich würde ich es mir eben doch überlegen, ob mit so kleinen Kindern und Angst auf Seiten der Mutter (egal ob berechtigt oder unberechtigt) ein so großer schwerer Hund sein muss. Bzw ob überhaupt ein Hund sein muss ...

    Die Statistiken dazu berücksichtigen idR die Verbreitung der Population nicht. Der DSH ist sehr sehr verbreitet und daher gern Anführer solcher Statistiken. Gleichzeitig zieht er auch viele Leute mit äh "eigenwilligen Vorstellungen" an, der Mann der TE ist ein gutes Beispiel. Das führt entsprechend zu Vorfällen.

    Fast jeder hier weiß genau, was wir in zwei Wochen lesen werden, wenn die Familie sich am Wochenende irgendwo nen Schäferhund holt.

    Allerdings, ich wage hier zu prognostizieren, dass es mit JEDEM Hund, egal welcher Rasse, in dieser Familie Probleme geben wird.

    Hier besteht im Prinzip die Forderung sicher zu gehen, dass der Hund nicht beisst, nie, außer aufm Platz. Und ein Mann der der Meinung ist, dass nichts passieren KANN, denn der Hund beißt nur auf Kommando aufm Platz.

    Jeder Hund kann immer beissen, wenn man nicht umsichtig ist.

    Ich hatte vor gar nicht langer Zeit den Fall, dass ein Bolonka Zwetna das Kind, welches immer so schön mit ihm gekuschelt hatte und alles machen durfte, ins Gesicht biss. Knapp das Auge verfehlt, Narbe wird verblassen aber bleiben. Hund wurde vermittelt, weil die Erwachsenen immer noch der Meinung waren, ein Hund müsse sich alles gefallen lassen und habe nicht zu knurren oder zu beissen und das Kind als ranghöher anerkennen. DAS macht solche Konstellationen mit JEDEM Hund saugefährlich.

    Mein Hund ist hier mit einem knappen Jahr eingezogen, kein Schäferhund aber kannte wenig, keine Kinder, schissbuxig plus unter Bedrängnis nach vorne gehend. Meine Kinder damals knapp 5 und knapp 7, meine Tochter hatte ich beim Abholen dabei um sicherzustellen, dass er weicht wenn genug Platz da ist.

    Die erste Regel für die Kinder: lasst den Hund in Ruhe, lasst den Hund in Ruhe, lasst den Hund in Ruhe. Kein hinterherlaufen, kein Zwangsbekuscheln, kein Festhalten... wenn er kommt gucken lassen, gerne Kekse mit ihm teilen, ihn bestimmen lassen was er okay findet und wann er weg will, keine Befehle erteilen!

    Es ist nie irgendwas passiert, Tucker hat sich schnell in die stets krümelnden, nie fordernden Kinder verliebt, perfekter Familienhund in seiner Familie geworden. Super Kinder-Hund Beziehung bis heute.

    Danke dafür!

    Ich hab schon überlegt wie ichs formuliere, aber Du bringst es genau auf den Punkt.

    Es sind oft gar nicht die Hunde die Machtkämpfe suchen, sondern die Menschen die sich aus ihrer eigenen Unsicherheit heraus, aus den Zweifeln an der eigenen Führungskompetenz, angegriffen fühlen und daraus einen Machtkampf machen.

    Wer den ganzen Tag das Schild "Führungskraft" in Großbuchstaben vor sich hertragen muss, ist meist alles nur keine qualifizierte Führungskraft.

    Dazu gehört einfach eine gewisse Coolness, sich nicht gleich aus der Reserve locken lassen, manches kalt abtropfen lassen und ganz oft einfach Hilfestellung geben es besser machen zu können.

    Pünktchen bringts auf den Punkt, das ist ein bisschen sehr wenig Werkzeug.

    Wann zeigt der Hund welches Verhalten aus welchem Grund ist eigentlich die Basisfrage die es zu klären gilt.

    Und als nächstes: wie konnte es soweit kommen? Was ist davor passiert? Warum hat da schon keiner reagiert?

    Wer straft hat im Grunde immer selber schon alle Anzeichen verpennt und laufen lassen und bestraft dann hintenraus den Hund dafür (der selber auch erst dann erfährt, dass irgendwas nicht okay ist.

    Strategisch und unabhängig von den Mitteln/Werkzeugen/Techniken die auf Hund und Halter passen müssen, sollte das Ziel immer sein vor den Fehler, vor das unerwünschte Verhalten zu kommen, es also nicht entstehen zu lassen.

    Eine ganze Reihe unerwünschter Verhaltensweisen sind selbstbelohnend, also im Gehirn des Hundes wird zum Zeitpunkt des Verhaltens das Belohnungssystem aktiviert, das ist alles schon durch bis die Strafe kommt. Und das Gehirn, das lustige Ding, merkt sich diese Glücksgefühle auch trotz folgender Strafe. Bpw. den Erzfeind richtig anbrüllen, das fühlt sich einfach gut an, und das fühlt sich jedesmal wieder gut an, die kalte Dusche hinterher ist halb so wild. Da muss man vor das Verhalten kommen um diese Kette erst gar nicht in Gang zu setzen.

    Dafür ist dann aber mehr nötig als die Wasserflasche.

    Ganz ehrlich, bei den Grundvoraussetzungen (ich fasse zusammen: gar keine Erfahrung, nur Eindrücke aus social media die als "Wissen" deklariert werden, dadurch völlig unrealistische Erwartungshaltung, eine unsichere, ängstliche Partnerin die ganz sicher sein will, dass es zu keinem Vorfall kommt, zwei kleine Kinder) sehe ich in praktisch jedem Hund eine Gefahrenquelle.

    Alle Hunde können beissen wenn die Menschen keine Ahnung haben und sich falsch verhalten, und auch ein kleiner Hund kann bei kleinen Kindern schwere Verletzungen verursachen.

    Jemand der keine Ahnung hat, kann gar nicht beurteilen, was da alles in sozialen Medien rumgeht, ob der Hund gut ausgebildet läuft oder einfach nur hysterisch im Ärmel hängt. Schon gar nicht den Aufwand abschätzen, den es braucht bis ein Hund solide ausgebildet ist.

    Beispiel: Dein Mann sagt: "Kein Problem, so ein gut ausgebildeter IPO (Sport-Schutz) Hund hört prima, ist gut ausgelastet und besser kontrollierbar, der beisst nicht!"

    Erstens: die Sportausbildung hat null und gar nicht mit der normalen Erziehung mit Haus, Kind, Spaziergang, Nachbarshunden etc. zu tun. Genau das macht es aus, dass der Sport den Hund nicht gefährlich macht. Es sind völlig verschiedene Dinge. Der Hund kann auch im Sport top sein und im Alltag null funktionieren, weil zu reizoffen, zu viel los, keiner in der Lage den Hund runterzufahren, kommt nicht ausreichend zum Schlafen (dieser Typ Hund muss das meistens lernen, geht nicht von allein)... klassische Situation wo dieser Typ Hund ruckzuck überspringt und schon ist es passiert.

    Zweitens: es dauert ziemlich lange bis der Hund sportlich soweit trainiert ist, dass er zumindest auf dem Platz so funktioniert wie Dein Mann es sich vorstellt. Der zieht nicht ein und paar Wochen später ist das ein super ausgebildeter Hund. Das dauert Jahre, gerade wenn man das erste mal überhaupt mit Hunden arbeitet und dann auch noch mit Hunden die schnell und gut lernen, vor allem die Fehler die man so macht als Anfänger, die trainiert man da alle schön rein und dann mit doppelt soviel Arbeit wieder raus.

    Wenn Dein Mann wirklich glaubt, dass das was für ihn ist, soll er mal Smartphone und Computer ausschalten und sich Hundesportplätze in der Nähe angucken, da wo er dann ja auch trainiert. Nicht nur einmal, sondern regelmäßig 2-3x die Woche bei jedem Wetter, die Hunde, die Menschen und die Arbeit mal in echt kennenlernen. So wird sein Leben dann auch sein.

    Es liegt nicht daran, dass man einen Sporthund nicht gut in der Familie halten kann.

    Hier liegt es daran, dass für gar keinen Hund eine solide Grundlage da ist. Auch was Kinder und Hund betrifft. Kinder müssen im Umgang mit jedem Hund feste Regeln haben, nicht in den Hundekorb/Hundebereich krabbeln, weil man grad knuddeln will, nicht umarmen oder festhalten oder dran rumzerren oder drauf rumklettern usw. Denn gegen solche Übergriffigkeiten wird sich fast jeder Hund irgendwann zu Wehr setzen. Erst knurrt er (frag doch mal Deinen wissenden Mann was zu tun ist, wenn der Hund das Kind anknurrt wenn es zu ihm in den Korb klettert, was macht man dann? richtige Antwort im Spoiler), schnappt womöglich in die Luft aber irgendwann beisst er wenn man das nicht vernünftig löst.

    Also erstmal realistisch informieren in der echten Welt wäre für euch sicher am besten.

    Achso, und von wegen Schäferhund... ich meine @Lockenwolf führt Großpudel im IPO Sport. Die können auch beissen.

    Spoiler anzeigen

    Nachdrücklich dafür sorgen, dass die Kinder den Hund an seinem Platz in Ruhe lassen. Nicht den Hund anmeckern, dankbar sein, dass er knurrt und nicht gleich zubeisst.

    Was die Einkommen im Vetbereich betrifft verläuft alles nach Plan.

    Der HaustierMarkt wurde in den Letzten xx Jahren bewusst "Gepumpt" mit der Folge , das Med/versorgungstechnisch ein Defizit entsteht. Die Preise werden angezogen und die Sahne Abgescheffelt.

    Wer meint diese Tatsache mit einer Günstigen Versicherung zu umgehen um nicht hinten herzufallen , ist mMn auf dem Falschen Dampfer und sich seiner Position in diesem Spiel nicht bewusst.

    Denn : Geschenkt gibt's nichts.

    Diesbezüglich meine Frage zum Anfang des Threads : was hat man persönlich davon hier für Versicherungen zu werben ?

    Wer hat den Haustiermarkt (ja, der ist über alle Krisen hinweg regelmäßig im zweitstelligen Bereich gewachsen) gepumpt? Die Tierärzte? Schafft man sich Tiere wegen dem weit verbreiteten, starken, guten Marketing ( Achtung, es könnte Ironie enthalten sein) von TÄ an?

    Begehen die womöglich nur Suizid um das veterinärmedizinische Angebot künstlich zu verknappen oder wie?

    Ich versuche wirklich den oberen Teil in den Kontext zu den TÄ die jetzt "die Sahne" abscheffeln zu bringen... welche Zusammenhänge siehst Du da?