Beiträge von Tucker

    Auch eine Box muss aufgebaut werden, positiv als Ruheort. Einfach reinsperren und draußen toben die Kinder ist nicht. So ein Hund kann Dich auch aus der Box raus fertig machen, zerlegt die Box, bellt in allen Tonlagen, heult...

    Das macht auch ein netter einfacher Hund.

    Alle Hunde sind hochsoziale Tiere die Anschluss wollen.

    Alle Hunde können beissen.

    Und wenn der die Box als Wegsperrort von tollen Dingen kennenlernt, wird es bei JEDEM Hund nicht lange dauern bis er sich wehrt da rein zu gehen. Erst versucht er abzuhauen, dann blockt er, dann schnappt er ab und wenn das alles nicht hilft beisst er irgendwann denjenigen der ihn da rein stecken will.

    Das muss man alles erst trainieren.

    Entspannt vor der Futterschüssel... boah, wie ich dieses Drama ums Futter immer hasse.

    Was hast Du davon? Wem nützt das?

    Schonmal was von Pawlow gehört? Das ist Konditionierung und total normal, dass eine Erwartungshaltung eintritt.

    Gib dem Hund einfach das verdammte Futter.

    Keine Machtkämpfe am Napf, das ist ein zuverlässiger Weg den Hund zu einer Futteraggression zu trainieren. Nicht aus der Hand reißen lassen, sich nicht bedrängen lassen aber auch keinen Firlefanz starten.

    Und Hunde sind Schlinger, solange sie nicht kotzt ist das okay, insbesondere wenn Du das stressig gestaltest durch diese Ruheversuche, das verstärkt den Druck nämlich zu Fressen bevor Du wieder auf blöde Gedanken kommst.

    Bleib mal locker.

    Thema Schlaf:

    Mein fast fünfzehn Jahre alter Hütehund schläft soviel und will dazwischen bespasst werden, schnüffeln, gucken... und er will auch seinen Dummy noch apportieren... und Fremde mag er trotzdem immer noch nicht. Mit einem Jahr habe ich ihn bekommen...da war er topfit, sauschnell mit Kopf und Körper und hat niemals zwanzig Stunden geschlafen.

    Wie gesagt, Besuch ist selbst mit Zuki, mit dem einfachen, langweiligen Labrador reingemischt, eine Herausforderung.

    Und mit einer der ausschlaggebenden Gründe, dass wir sie komplett übernommen haben.

    Bei der Vorbesitzerin ist es mir in mehr als sechs Jahren nicht gelungen zu vermitteln wie man das handhabt.

    Weil sie schon gar nicht bei Besuch trainieren wollte und konnte, weil der Besuch Angst hatte und erst gar nicht mehr gekommen wäre. Und weil sie in solchen Situationen eben auch selbst etwas Angst hatte.

    So kann man natürlich nicht erfolgreich arbeiten.

    Wir kommen hier wieder an den mentalen Punkt den Murmelchen so schön mit ihrer Mama verdeutlicht hat. Nur mit dem Unterschied, dass ihre Mutter das erlernen will.

    Meine Kundin wollte das nicht, die wollte dann lieber Betreuung statt Training.

    Und ich muss auch noch mal betonen, dass das wirklich ein toller und gemäßigter Hund ist. Eine richtige Lightversion, weil sehr gut reguliert, mega nervenstark, wohnt mitten in Dortmund im Mehrfamilienhaus... Das ist wahrlich kein Raptor.

    Aber sie bringt eben auch deutlich bestimmte Eigenschaften mit die im Alltag zu jedem Zeitpunkt bedacht werden müssen. Sonst steht der Besuch ruckzuck an der Wand oder auf dem Stuhl fest.

    Ich habe im Jugendalter einen Tervueren (LZ, v.d. roten Platte, gibt es nicht mehr den Zwinger) verloren, weil der Partner meiner Mutter trotz bekannter Zaunkletterei den Hund eben unbeaufsichtigt im Garten liess. Der Zaun war 2,50m hoch und 50cm oben nach innen gebogen.

    Dahinter Zugschienen und das Ende dieses Hundes. Sollte mein erster Sporthund werden, ich habe diesen Hund geliebt, der war richtig toll... und dem trauere ich noch hinterher, dreißig Jahre später.

    Ich würde niemals einen Hund allein im Garten lassen, wenn ich einen Garten hätte. Egal wie eingezäunt. Das war die härteste Lehre.

    Zuki von meiner Tochter springt aus dem Stand auch locker mannshoch und klettert dann ggfs.

    Sollte Dein Mann aber wissen, bei diversen Prüfungen wie bspw Mondio gehört die Wand dazu, und zwar keine Schrägwand wie im IGP sondern komplett glatt und dicht ohne Trittleisten etc.

    Gibt es jede Menge Videos.

    Warum will Dein Mann denn nicht?

    Das finde ich sehr merkwürdig, er will einen Hund aber lieber nicht kennenlernen wo im Alltag die Hürden lauern?

    Er möchte wohl seinen Traum nicht mit Realität gefährden?

    Das würde mir an Deiner Stelle jetzt richtig Sorgen machen.

    Gestern noch hätte er ALLES getan für einen Hund, heute ist ein Treffen in der Nähe schon etwas was er nicht so gerne möchte?

    Liebe Yasemin, Du hast in der Beziehung ein drittes Kind, welches die Folgen für die nächsten 15 Jahre weder überschauen kann noch will. Es hat viel Werbung konsumiert und will jetzt einfach nur. Das ist wie mit dem tollen, teuren Spielzeug was grad alle haben und wenn man es dann kauft ist es doch zu kompliziert und macht keine Freude, weil man immer Hilfe, Spielpartner etc braucht.

    Zum Glück hat Dein Mann so eine kluge Frau die vorher nachdenkt und sich die wirklich wichtigen Infos besorgt, statt sich von tollen Videos beeindrucken zu lassen.

    Gratuliere ihm unbekannterweise von mir dazu, dass Du Dich so gut kümmerst, Du bist eine klasse Ehefrau und bestimmt auch Mama!

    Wie bereits gesagt, solche Klauseln sind in aller Regel unwirksam. Pauschale Kastration sowieso, weil gar nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar.

    Lass Dich rechtlich beraten, aber generell kann der Verein den Hund nicht einfach zurück holen. Du darfst ihn nur einfach nicht rausrücken ohne Gerichtsbeschluss. Ich kenne wohl Leute wo dann zwei, drei keifende Menschen auftauchen und quasi versuchen mit der "Moskau Inkasso Methode" Hunde wieder zu holen. Das ist aber illegal und ein Grund die Polizei zu rufen.

    Lass Dich nicht so unter Druck setzen.

    Der Verein kann Dir praktisch gar nichts.

    PS

    Wenn Dein Mann zufällig mal in Dortmund sein sollte stelle ich gerne Kontakt zu meiner Tochter her, da kann er eine Mali x Labrador Mix Hündin kennen lernen und sehen, dass ein Mix nichts unkomplizierter sein muss. Territorial, wachsam, mutig sind Eigenschaften die man handeln muss. Wenn es nach der Hündin meiner Tochter ginge würde Besuch generell verboten.

    Aber meine Tochter hat es doch geschafft?

    Jo, sie war die Art von Jugendliche mit dem Background, ich habe den Hund in der Betreuung gehabt und beide zusammen trainiert, jahrelang bevor sie die Hündin letztes Jahr komplett übernommen hat. Damals war die Hündin bereits sieben und seit sechseinhalb Jahren bei uns in Betreuung und Training.

    Selbst die Kinder fragen schon...

    Ja, manipuliert durch die Erzählungen und Träumereien Deines Mannes.

    Die Kinder können nur ebensowenig wie er überblicken, wie es wirklich ist mit einem Hund.

    Kinder träumen davon den Hund zu kuscheln, mit ihm im Körbchen einzuschlafen, dass er immer lieb zu ihnen ist und alles verzeiht. Naive Eltern wollen das auch glauben oder gar anerziehen, sind der Auffassung der Hund müsse sich alles von den Kindern gefallen lassen, manche gefährden die Kinder gar durch Rangordnungsgedöns, weil die Kinder ja unbedingt über dem Hund stehen müssen und alles zu dürfen haben.

    Das ist alles nur WUNSCHDENKEN!

    Die Realität um SICHER und GUT miteinander zu leben sieht völlig anders aus.

    Ich schrieb es schonmal, aus eigener Erfahrung als Mutter mit damals kleinen Kindern und Trainerin Schwerpunkt Alltag und Familie (auch mit Gebrauchshunden, wie bereits erläutert sind Sport und Alltag verschiedene Bereiche):

    Für ein langfristig gutes, sicheres Kind/Hund Verhältnis ist es enorm wichtig die Kinder zu bremsen. Sie dürfen eben nicht einfach den Hund kuscheln, drücken, festhalten, Befehle geben, in seinen Schlafplatz kriechen... und wenn sie ihn nerven und hintergehen muss man die Kinder mal einschränken, nicht den Hund wegsperren oder anmeckern, weil er nicht möchte.

    Das ist für viele Eltern und Kinder sehr schwierig.

    Die Kinder müssen doch und die stehen über dem Hund der muss das aushalten, dann werden Übungen gemacht die alles noch schlimmer machen, Unterwerfung, knurren verbieten etc. Und dann ist es eine Zeitfrage zur Eskalation.

    Deine Kinder freuen sich auf etwas, was es so gar nicht gibt. Die Wahrheit ist:

    Mit einem Hund ziehen einfach noch mehr Regeln ein, Regeln an die so kleine Kinder sich kaum halten können.

    Und obendrein sind die gewünschten Hunde allesamt Einmannhunde, die wollen vor allem ihren Menschen.

    Mein Ex z.B. hat zwei Jahre gebraucht um meinen Hund eben pieseln lassen zu dürfen. Der hat sich schon gleich gar nicht anleinen lassen, kam nicht mal für ein Paket Salami ran... obwohl er ihn im Haus total mochte, aber raus keine Chance. Die tolle Unbestechlichkeit ist ganz schön kacke wennst mit fetter Grippe darnieder liegst und Dein Hund sich schlicht weigert mit dem Partner auch nur vor die Tür zu gehen.

    "er würde wirklich alles machen"

    Das ist unmöglich wenn er nicht 24 Stunden Zuhause ist.

    Der Hund macht halt auch dann mal Blödsinn oder muss raus wenn er nicht da ist, wenn er mit 40 Fieber im Bett liegt...

    Bei Alleinstehenden ist dann halt der Teppich voll mit Durchfall und das Wohnzimmer voller zerrissener Kissen beim nach Hause kommen. Aber Du bist da, Du wirst kaum zuschauen wenns passiert.