Hallo Thallus,
Im vorliegenden Fall wollte der HH den Hund ja auf ein Sofa verfrachten und nicht davon herunter. In seiner Unwissenheit, hat er aber "aus versehen" ein Spiel mit dem Hund angefangen. Aus meiner Sicht hätte der HH hier lange, lange bevor die Situation eskaliert ist, souverän reagieren müssen. Dann wäre die situation so nie entstanden und auch der von dir angewendete Schnauzengriff wäre gar nicht nötig geworden.
Ich bin absolut kein "Softi-Plüschi- Knuffel das Hundi" Typ, ich arbeite täglich mit Pferden und habe schon mehrere Hunde ausgebildet und mit ausgebildet, sowohl im Alltagverhalten (Stadt, Wald, Feld, am Pferd)und auch im höheren Prüfungsbereich (BH, FH, Obedience).
Ich vertrete auch die Meinung das Hunde Führung brauchen ebenso wie Grenzen. Aber meine Erfahrung (auch die mit Pferden, gegen 500kg hast du nämlich auch keine Chance mit Pferdetypischen Handlungen im physischen Sinn) hat mich gelehrt, dass es das Klügste ist zunächst vor allem von vornherein souverän zu bleiben und eine Situation die Aggression/Angst/Panik auslöst nach Möglichkeit gar nicht entstehen zu lassen. Denn ich weiß, wenn es nicht funktioniert, wenn ich nur einen winzigen fehler mache (den Schnauzengriff falsch rüberbringe) und eine Reaktion kommt, dann habe ich möglicherweise erstmal ganz verloren. Lasse ich so eine Situation entstehen und schaffe es nicht, gehen möglicherweise Monate Arbeit verloren und ich fange wieder bei Null an.
Im Prinzip sind das absolute Notlösungen, da hab ich es aber vorher schon irgendo total verbockt. Normal bringe ich weder mich noch das Tier in so eine Lage.
Und schon gar nicht empfehle ich so etwas an eine unerfahrene Person, die ohnehin schon falsch reagiert hat. Hier ist absehbar, dass der HH um den es sich hier handelt, solche Maßnahmen mit sicherheit nicht entsprechend dosieren kann, wie du es vielleicht kannst.
Dann empfehle ich lieber einen evtl. etwas längeren und anstrengenderen Weg wo man gute Nerven braucht, der aber zuverlässig funktioniert, auch für jemanden mit weniger Erfahrung.
Was sich dann in etwa so übertragen lässt:
Sporen sollte nur der Meister tragen- der Meister ist darauf aber gar nicht angewiesen.. (Mist,ich kenn viel mehr Reitersprüche als Hundesprüche).
Ich hoffe ich konnte mich verständlich machen.
lg Susanne *die übrigens auch immer gern mit ihren Hunden gebalgt hat, sich aber auch nicht über kleine Kratzer beschwert, oder diese gar strafen würde*