Also beim Pipimachen sollte wirklich nix kommen. Ihr solltet einen Platz finden, der nicht hoch frequentiert ist. Wenn da andere Hunde rumspringen, und er da auch noch etwas unsicher ist, kann der sich doch gar nicht zum piseln entspannen. Und wenn er sie kennt dann ist spielen viel interessanter als Piseln...
Ich meine einen wirklich ruhigen Ort. Stell dir mal vor du bist unterwegs und musst aufs Klo, du suchst eine Toilette und im Sekundentakt kommt entweder jemand der dich kennt und ein schwätzchen hält oder es passiert was wovor du dich fürchtest... dann bist du heilfroh, wenn du endlich in deinem friedlichen zuhause ankommst und dich aufs Klo schwingen kannst- verstehst worauf ich hinaus will?
Ich glaube nicht, dass er dann nachts öfter muss, wahrscheinlich würde ihm sogar deine Taktung reichen, wenn er denn draußen zur Ruhe käme. Das Problem ist, wenn sich das in die wohnung piseln manifestiert. Er soll ja nicht lernen das zu machen und darum würde ich jetzt am Anfang öfter gehen, damit es so selten wie möglich passiert.
Es reicht völlig, wenn er einmal am Tag Kontakte pflegt. Du willst sein bestes, willst ihm viel zeigen, aber ich glaube, er ist damit noch völlig überfordert, zumal er ja auch erst ganz kurz da ist.
Du erwartest sehr viel, der hund muss das alles erst mal begreifen, erstmal ankommen bei euch.
Andere hunde:
also meiner ist im Rudel aufgewachsen, wurde aber mit 4 mon. von fremden Hunden zusammengebissen. Er war/ist fremden hunden gegenüber teilw. auch recht unsicher. Ich habe ihn am anfang erstmal abgesetzt wenn wir anderen Hunden begegnet sind, so das er das erstmal aus der ferne beobachten konnte. Leider sind nicht alle HH rücksichtsvoll, wir wurden manches Mal bestürmt und auf meine Erklärung hin wurde mit Unverständnis reagiert "...aber grade dann sind kontakte doch wichtig.. balblabla" ja, schon, aber sie müssen kontrolliert ablaufen. Der hund muss merken, das du die Situation im Griff hast. In solchen situationen kommt es auf dich an- ich hab fremde hunde dann auch weggescheucht von ihm.
Dann langsame Annäherungen an freundliche hunde mit vernünftigen Besitzern.
Als das soweit gut klappte, auch mit fremden freilaufenden, meinte Tucker dann, juhei, wenn ich ihn freigab und flitzte bellend hin und umkreiste das Ganze mit gut Abstand. Ich hab ihn dann freigegeben und sobald er losgebellt hat (noch bevor er da war), hab ich mich umgedreht ihn gerufen und bin in die andere richtung gerannt- er natürlich sofort hinter mir und still. Das haben wir 3x gemacht (immer wieder draufzu, freigegeben, gebellt, umgedreht losgerannt), dann konnte er auch ruhig hingehen.
Für euch ist es aber erstmal wichtig, dass eine bindung entsteht, Vertrauen von Seitens des hundes in dich.
An deiner Stelle würde erstmal ich vor allem mit dem Hund spielen (aber nicht wenn er piseln soll!) und hundekontakte wirklich nur in kleinem ausmaß und sehr kontrolliert angehen. Bevor ihr nicht eine gewisse Basis habt ist es schwer gut zu arbeiten, insebesondere in überraschenden situation (plötzlich taucht auf der Hundewiese ein fremder Hund auf, gar nicht gesehen, weil Hundi mit anderem hundi so schön spielt...)
Ich finde, in diesem stadium ist die Risikominimierung wcihtig, bring dich samt hund möglichst nicht in situationen wo du selber nicht weiter weißt. Das merkt er und handelt nach eigenem Gutdünken. (unsicher kläffend hinrennen= Angriff ist die beste verteidigung).
lg Susanne