Ich will nochmal eben einwerfen, dass das Ruhige und Gemütliche bei den EBs gar nicht zwingend ihrem Charakter entspricht - sie KÖNNEN aufgrund ihrer körperlichen Eigenschaften/Defizite einfach nicht anders. Sie sind körperbehindert, nicht mehr und nicht weniger.
Das ist bei den Massen an FBs, die hier in der Großstadt herumlaufen, übrigens ähnlich. Die meisten sind nicht agil, das ist eher die Minderzahl und dann auch nur die kleinen und zierlichen Exemplare.
Ich kenne hier eine Französische Bulldogge, die eine Nase hat und kerngesund ist. Sie hat ein richtiges kleines Näschen, so 3 -4 cm lang, keine Glubschaugen und sogar eine kleine Rute, so ein Stummel von ein paar Zentimetern (nicht, wie so häufig, ein Loch Richtung Wirbelsäule, das einem beim Hinsehen das Kopfkino anspringen lässt). Die Hündin ist total agil, atmet völlig frei, hat keine Augen - und Gelenkprobleme. Das ist weiß Gott kein Rassestandard, sie ist keine klassiche FB. Der Züchter ist kein VDH-Züchter und die Leute haben sich die Hündin bewusst so ausgesucht. Davon mag man halten, was man will.
Was ich sehe, ist ein einigermaßen gesunder und fröhlicher Hund, der sein Bewegunsgbedürfnis ausleben kann und dessen körperliche Gegebenheiten ihn daran nicht hindern - die Hündin kann man so gar nicht als "ruhiger gemütlicher Begleiter" betitelt werden.
Überwiegend sehe ich hier FB mit riesigen Köpfen, die röcheln und Bandscheiben-Probleme haben. 2 fahren nach einem Bandscheibenvorfall Rolli (Hinterbeine gelähmt). Bei Temperaturen ab 20 Grad liegen die meisten platt in der Ecke und leiden, weil ihre körpereigene Kühlung, die Nase, schlicht nicht vorhanden ist. Einige kotzen nach einem Spaziergang von 20 Minuten Schleim (das ist Folge der schlechten Atmung, man hat mir das mal erklärt, aber ich habe es vergessen).
Es ist wirklich erstrebenswert, sich so einen "gemütlichen und ruhigen" Begleiter anzuschaffen...
Ein Hund ist ein Bewegungstier. Die meisten Hund bewegen sich gern, außer, sie werden älter oder können aufgrund von Schmerzen/körperlichen Defiziten nicht anders. Häufig ist das Bewegungsbedürfnis kleiner Hunde leichter zu befriedigen als dasjenige großer, aus logischen Gründen: Sie machen 5 Schritte wähend wir 1 machen. Sie brauchen aber deswegen nicht weniger Bewegung.
Mein Tip: Geht ins Tierheim und schafft Euch einen älteren (8 Jahre aufwärts) Hund an. Über den können Euch die Leute aus dem Tierheim sagen, wie er in allen Lebenslagen so grundsätzlich tickt, er ist souverän weil erwachsen und braucht nicht mehr so viel Bewegung.