Hallo,
ich muss schon wieder schreiben, weil heute schon wieder etwas vorgefallen ist- ein absolut freundlicher, großer, gelassener Rüde, mit dem unsere Hündin sich immer ganz wunderbar verstanden hat, wollte auch heute mit ihr spielen- nach kurzem Schnüffeln hat sie ihn weggebellt. Als er nochmal näher kam, hat sie ihn umgeworfen, dass er gefiept hat. (und der ist gute 12cm größer!) Die Frau und ich sind dann an der Leine noch zusammen nebeneinander Gassi gegangen, das hat wunderbar funktioniert, unsere Hündin hat ab und zu in Richtung des großen Rüden geschnüffelt, ich hab sie aber nicht rangelassen. Bei unserer Verabschiedung wollte er nochmal an ihr riechen, vorne, an Hals oder Nase oder so (wirklich, man sieht, dass der superliebe Absichten hat), da ist sie total durchgedreht, ist ihn angegangen und wollte kaum aufhören mit Gekläffe und Geschnappe. So etwas hätte sie früher nie getan, sie hätte sich umgedreht und wäre gegangen.
Vor ein paar Tagen hat sie ja den kleinen Rüden, der sie immer vollbellt, so umgerannt (auch in bösen Absichten), dass der nun etwas humpelt.
Die anderen Hunde hetzt sie nur noch im Spiel. (dazu habe ich auch schonmal einen Thread geschrieben- es ist einfach kein Spiel, was von beiden ausgeht, sondern Hetzerei von ihr)
Kurzum, sie ist gegenüber anderen sehr unfreundlich geworden, und ich habe schon Angst vor Hundebegegnungen.
Was mache ich nur mit diesem Hund?
Sie hat manchmal solche Phasen, wo sie einfach schwierig ist. Das erste Mal so richtig, als sie erst 3 Monate bei uns war (wir haben sie mit 6mon. bekommen). Unser Nachbarskind ,das schon seit Stunden entspannt neben dem Hund mit in der Wohnung gespielt hat, habe ich zur Tür gebracht, Hund kam mit- sie wollte ihr nochmal kurz über das Fell streichen, da ist unsere Hündin genauso durchgedreht, wie bei dem netten Rüden oben. Für mich wirklich grundlos. Das ist nie mehr vorgekommen, aber nachdem unsere kleine Tochter geboren wurde, vor 3 Jahren, das nächste Mal Theater. Sie hat sich so furchtbar aufgeführt, dass wir sie fast weggegeben hätten. Schnappen, wütend schauen, Revier verteidigen. Heute liebt sie unsere Tochter übrigens sehr, wenn sie mal ausversehen über sie stolpert oder an sie stupst, wenn sie schläft, ist das überhaupt kein Problem und sie ist sehr geduldig.
Dann mussten wir auch Besuch schönfüttern, den fand sie auch nicht einfach so gut. Das hat aber relativ problemlos geklappt.
Dann hatte sie vor 1 1/2 Jahren eine Phase, wo sie sich die Pfoten nach dem Gassigehen nicht mehr abtrocken ließ. Von einem Tag auf den anderen wich sie erst aus und wurde dann richtig sauer. Auch das ging vorbei, ich habe es mit Leckerli neukonditioniert.
Dann wollte sie sich keine Zecken mehr ziehen lassen. Das war vor einem Jahr. Auch das geht normalerweise problemlos, urplötzlich war da kein Weg mehr drin. Sie hat direkt nach mir geschnappt, wenn ich da ran wollte. Auch das habe ich damals mit Leckerli wieder neu aufgebaut und seitdem kann ich wieder überall ran.
Zwischendurch war und ist alles immer mal wieder prima und problemlos. So gut, das wir vergessen, das es mal problematisch war. Sie hört übrigens- das hat sie auch immer und jederzeit- nach wie vor 1a, auch wenn sie gerade damit beschäftigt ist, einen Hund zu mobben, lässt sie sich direkt abrufen, führt auch jegliche Kommandos problemlos aus, läuft auch bei Fuß ohne Leine auch in der Stadt. Uns gegenüber ist sie auch sehr verschmust.
Seit kurzem grummelt sie, steht auf und geht weg, wenn wir unter dem Tisch (wir essen,sie liegt gerne drunter und schläft) ausversehen mit dem Fuß an sie stoßen (außer bei mir, da macht sie das nicht- ?? aber beim Rest der Familie). Auch dabei weiß ich nicht recht, was ich davon halten soll. Früher hat sie einfach weitergeschlafen. Das tut ja auch nicht weh oder sowas. Aber das ist kein Hauptproblem, sie geht ja weg. (wenn sie das ausbauen würde, würden wir nicht mehr erlauben, unter dem Tisch zu liegen)
Das alles schreibe ich, weil es grundsätzlich immer der gleiche Ablauf ist- es gibt immer wieder Phasen, in denen sie plötzlich gereizt und agressiv gegen alles Mögliche reagiert. Wenn ich dann eine Weile ein bisschen strenger bin (Grundgehorsamsübungen, Futter aus der Hand und immer, wenn sie was gut gemacht hat), pegelt sich das wieder ein und hält dann über viele Monate. (Vielleicht auch Zufall)
Sorgen im Moment machen mir die plötzlichen "Agressionen" gegenüber den anderen Hunden. Das ist ja nichts, was ich beeinflussen kann wie alle bisherigen Probleme, ich kann ja nicht dazwischen gehen, oder? (Beim Spiel zB. immer wieder abrufen, wenn sie hetzt?!) Warum ist sie von Zeit zu Zeit nur so kompliziert und unausstehlich und dann wieder ganz in ordnung? Sie ist übrigens eine Mischung aus Bordercollie/Labrador (das war die Mutter) und Bernersennenhund ( Vater).