Hallo,
ich glaube nicht, daß es als Mensch so sinnvoll ist, dem Hund gegenüber Beschwichtigungssignale auszusenden. Siehe Beitrag Staffy. Ich kann meinen Hund nicht ständig angähnen, oder mir über die Lippen lecken. Ich bin nun mal kein Hund.
Ganz witzig bei meiner Hündin, wenn ich mir irgend wann mal die Lippen lecke, egal aus welchem Grund, sie kommt angerast und versucht in mein Gesicht zu kommen. Lasse ich sie, dann werden meine Mundwinkel geleckt.
Bei mir fremden Hunden wirken die Signale recht häufig, blinzele ich einen unsicheren Hund an, so kommt er viel entspannter auf mich zu. Auch hier sehr gut einsetzbar Lippenlecken, Kopf auf die Seite drehen.
Hunde untereinander setzen diese Signale immer wieder ein. In der Regel sind es ja nur Bruchteile von Sekunden. Für ein nicht sehr geübtes Auge praktisch nicht wahrnehmbar. Auf Fotos deutlich erkennbar, oder im Film in Zeitlupe. Wie oft sehe ich den Hund in einer brenzligen Situation von vorne, um überhaupt irgend etwas erkennen zu können.Bogenlaufen, züngeln, schnuppern, langsam werden. Ich merke es deutlich bei meinem ängstlichen Hund anderen Hunden gegenüber. Kommt von der Gegenseite ein Signal, dann ist sie deutlich entspannter. Neuerdings hat sie das Bogenlaufen entdeckt (d.h. hier habe ich eingegriffen und bin mit ihr Bogen gelaufen). So kommen wir nun relativ gut an fremden Hunden vorbei, meine läuft riesige Bögen.
Während vor ein paar Jahren die Beschwichtigungssignale in aller Munde waren, kommt nun die Gegenströmung, die sagt, es gibt sie gar nicht. ich denke schon, daß es sie gibt, allerdings unter Hunden. Und ich bezweifle, daß es die Aussage von Turid Rugaas war, daß nun alle Hundebesitzer ihre Hunde mit Beschwichtigungssignalen zumüllen müssten.
Grüße Christine