Beiträge von Smaddi

    Hey Fanta :)

    Bei uns heißt "schau" "guck mal" und so langsam ist es schon unter Ablenkung einsetzbar...heute hatten wir ne Katzenbegegnung und Sienna ließ sich tatsächlich beruhigen und reagierte auf mein "guck mal"...und dann konnten wir weitergehen, ohne dass sie nochmal zur Katze guckte.

    Also: bleib dran, es lohnt sich! :)
    Bei uns in der Hundeschule gibt es drei Stufen, da geh ich gleich nochmal drauf ein.

    Ich würde jetzt erstmal sagen: warte ab... leg ihm vielleicht zu Hause noch ne leichte Hausleine an (ohne Ringe und Schlaufen), so dass du ihn im Notfall zurückhalten kannst, ohne ihn berühren zu müssen. (Berührung kann bestätigend oder aufputschend wirken in so einer unruhigen Situation)

    Hatte Sienna anfangs auch (sie ging immer gerne ans Katzenklo und lies sich da nicht verbal abrufen...dann hatte sie die Leine dran und ich hab sie da einfach weggeführt)

    Ob das mit dem Ball nun so funktioniert...hm :???: könnte schon sein, ich kenn es im Moment aber nur mit Leckerchen, weil da die Reizschwelle recht niedrig gehalten wird und da nicht noch zusätzlich Bewegung mit im Spiel ist. Ich will dir nun auch nichts falsches erzählen. ;)

    Oder hat der Hund schon die Tendenz, dir den Ball aus der Hand zu nehmen, wenn du den Ball festhältst? Dann könntest du die Versuche unterbinden, dass er dir den Ball wegnehmen will. Ist denke ich, das gleiche in grün wie mit den Leckerchen. Vielleicht ist er nicht so Futter- sondern Spielzeugfixiert.

    Bei IKEA gibt es die Gitter übrigens ganz günstig, auch zum einklemmen in die Tür (ohne bohren). War/Ist hier total super, weil sich die Tiere anschauen konnten, ohne dass der eine zum anderen hinrennen konnte.

    Meine ist auch nicht von Natur aus der totale Katzenhund, ich meine aber, dass man mit Arbeit da sehr viel rausholen kann. :)

    Ja, ich sagte ja auhc, ich kann keine Ferndiagnosen stellen und erzählte nur, wie ich das hier mache, falls es mal zu "ich glaub, ich renn gleich doch ma hinter Leni her"-Situationen kommen könnte ;) Denn mit Ablenkung und Alternativen hat es bei *uns* nichts gebracht ;)

    Natürlich, wenn der Hund die Katzen jagen will, um sonst etwas mit ihnen anzustellen, muss man nach einer Weile schon überlegen, ob das alles so passend ist. Aber nicht am 1. Tag ;) Und meiner Meinung nach auch nicht in den ersten paar Wochen.

    Der Hund muss sich erstmal eingewöhnen und sich auch daran gewöhnen, dass diese Katze im Speziellen nicht zum Jagen sind. Er ist vermutlich eh total reizüberflutet und dann rennen da auch noch Katzen rum... natürlich muss der sich erstmal sortieren. Musste meine auch erstmal lernen, dass die Katzen hier zum "Inventar" gehören ;)

    Wichtig ist in erster Linie, dass man Hund und Katzen nicht unbeaufsichtigt lässt und dann man Zeit gibt. Das ist schon mal eine gute Grundlage.

    Liebe Grüße,
    Kathi

    Ein Alpha würde vermutlich erstmal Präsenz zeigen, dann verbal einmal "ey, schluss jetzt" kund tun und dann den Unruhestifter einmal kurz körperlich "rüffeln", wie ihr das nennt und die zwei auseinander treiben. WENN er merken würde, dass sich sein Rudel oder ein Mitglied davon sich gerade in Gefahr befindet.

    Ein Alpha hat große Körperlichkeiten und Prollverhalten gar nicht nötig, würde sich aber notfalls kurz einschalten.

    marlene

    Was hast du denn für Tipps, wie man den Hund dann notfalls von den Katzen trennen kann? ;)

    Vor allem fängt es ja nicht mit schubsen an...sondern mit Bewegungseinschränkungen und einer verbalen Vorwarnung, die er aus dem Hundealltag kennen wird, vermutlich jedenfalls. Es gibt also ganz klare Vorzeichen, die dein Hund spätestens beim 3. Mal kapiert, wenn du es richtig machst.

    Und was macht deiner Meinung nach ein "Chef" im Hunderudel? Sich das erstmal angucken, weil da n neuer ist? Nee, der stellt sofort klar, wo die Grenzen sind ;) Wenn ich einiges bei meiner sofort klar gestellt hätte, dann hätte ich heute keine Baustellen. Und da bin ich von überzeugt. Das erste, was ein Rudelführer macht ist, sich Respekt zu verschaffen und Resourcenzuständigkeit klar zustellen. Ob das nun ein Raum ist, Futter, ein Ball oder die Katzen ist vorerst egal. Er wird das so lange dem anderen Hund unzugänglich machen, bis er der Ansicht ist: okay, kannste haben, nimm doch den blöden Ball. Oder: guck dir doch das Zimmer an.

    N hündischer Rudelführer würde in dem Fall ja nicht gleichgültig kommunizieren "och joa du...die Katzen...guck se dir ma an, is mir wurscht, bell von mir aus auch, juckt mich nicht"

    Wenn du da nicht gleich Regeln aufstellst, dann haste da n paar Monate was von - weil der Hund bei Larifariverhalten NIE verstehen wird, warum er hinterher laufen darf, aber dann wieder doch festgehalten wird...warum er mal bellen darf und mal nicht...

    Liebe Grüße,
    Kathi ;)

    Ich kann schwer ne "Ferndiagnose" machen, das ist immer situationsbedingt...

    Also bei mir wird die nächste Stufe bei der kleinsten nicht Beachtung eingeleitet... d.h. zum Bellen würde es in dem Fall schon gar nicht erst kommen.
    Wenn der Hund erstmal in seinem Verhalten drin ist (d.h. im Bellen in dem Fall) ist es für eine Korrektur schon etwas zu spät. Du musst jegliche Ansätze ungewünscten Verhaltens im Keim ersticken.

    Das Bellen käme ja erst nach Nase/Augen/Ohren und da hätte ja schon längt ein Unterbinden statt finden müssen.

    Also jetzt gehe ich mal von uns aus...Sienna bemerkt die Katze im Flur und steht mit mir im Flur... in dem Moment in dem ich merke, Sienna bemerkt die Katze, gibt es von mir die Bewegungseinschränkung...

    Ich stehe dann zwischen Hund und Katze, gehe evtl. auf den Hund zu um sie nach hinten zu schicken. Das mache ich mit einem sehr aufrechten kann (zeigt dem Hund, dass ich weiss was ich will, dass ich selbstsicher bin und weiss was ich da tu. Wenn ich wie n nasser Sack gleichgültig zu ihr ginge, würd sie sich auch denken: tolle Führungsqualität Olle, lass mich ma durch, ich geh trotzdem hin ;)) Inzwischen setzt sie sich meist dann schon ganz automatisch hin, legt sich vllt auch und kommt zur Entspannung.

    Tut sie das nicht und fixiert wieder oder will sogar durch, mache ich nen Schritt auf sie zu und es gibt ein "KSSSCHT".

    Da sehe ich, dass es ganz klar bei ihr ankommt -> beschwichtigendes Wedeln, kurzes Ohren anklappen und Rückzug nach dem Motto "oookay, ich lass es lieber, is ja deine Sache"... auch da dann wieder hinsetzen oder hinlegen, je nach Situation.

    Macht sie DANN noch weiter, was zumindest bei den Katzen zu 95% nicht mehr vorkommt...dann kommt es zur Berühung, auch so zum Teil, wie du es in dem Video sehen kannst...das ist ja wirklich nur ganz sachte...da sind Hunde untereinander manchmal noch viel gröber ;))

    Und kein Hund will die rote Karte...da man mit den Hunden auf ihre Art und Weise kommuniziert und sich so stark ihrer Sprache oder kommunikativen Ebene anpasst, wie es für uns nur möglich ist, wissen sie ganz schnell was gemeint ist. Viel eher als mit "Nein" "aus" "hör auf damit" "geh weg" oder ähnlichem.

    Den Hund ewig zuzutexten ist übrigens auch total kontraproduktiv. Seitdem ich nicht mehr so viel verbal mit Sienna spreche, ist sie viel ausgeglichener. Zuneigung gibt es meist nur noch in absoluten Ruhephasen, da alles andere nur unnötig aufpusht.

    Erst forderst du Respekt ein und erst dann kommen Bausteine wie (gemeinsame) Ruhe, (gemeinsame) Bewegung und erst DANN kommt bei Hunden Zuneigung...nicht erst das Heititei und dann der Respekt, so wie es oft ist und man sich dann wundert "oh...irgendwie respektiert mich der Hund nicht)
    Hunde sind da ganz klar in ihren Prioritäten und in der Rangfolge ihrer sozialen Ereignisse. Und das macht man nicht, um den Hund zu ärgern - das macht man, um ihm klar zu machen "bei mir bist du sicher".

    Inzwischen fruchtet die Methode bei uns so gut, dass wir draußen Hunden begegnen, die Sienna vorher bitter anbellte...die sie nun sitzend passieren lässt. Es gibt noch Hunde, da arbeiten wir noch dran (oder Situationen), aber es ist ein deutlicher Fortschritt erkennbar.

    Anfangs ging sie auch den Katzen hinterher, jammerte viel rum und war ganz unruhig.

    Inzwischen ist es sogar noch entspannter als hier - also gib die Hoffnung nicht auf und vor allem den Hund nicht wieder so schnell ab! ;) Auf der DVD ist es viel besser erklärt als ich es jemals könnte.

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    Liebe Grüße,
    Kathi - die überzeugt ist, dass ein Zusammenleben von Hund und Katz möglich ist - mit Geduld, Zeit und Liebe :)

    EDIT: kscccht als Abbruch einfach mal anhand von Leckerchen üben, die sie nicht nehmen soll... lässt sie ab, wird das dann natürlich belohnt... das kannst du konditionieren, viele Hunde reagieren da aber von alleine drauf, da es ein ungewohntes Geräusch ist, das sie irritiert. Siehst du auch in dem Video, wie sie das mit dem Welpi macht :)

    bungee

    Keine Ahnung, ich kenn es halt von ihr und daher hab ich sie jetzt mal erwähnt ;)

    queeny

    Lach, wohin einladen und warum? Ich arbeite erst kurze Zeit damit und bin da gewiss kein Profi darin ;) Find es nur alles so plausibel, dass ich es für uns anwenden und einigermaßen erklären kann ;)

    Ich will das nun auch nicht als Allheilmittel in der Hund-Mensch-Beziehung darstellen, aber *hier bei uns* wirkt es einfach. Eben im Zusammenspiel mit anderen rudeltheoretischen Ansätzen. Nur rot-gelb-grün bringen es natürlich auch nicht, sind aber vllt. ein erster Schritt. Man muss ja immer alles im Gesamtzusammenhang sehen.

    @TE

    Schau dir mal die DVD "Hundehalterschulung" an - ziemlich theoretisch, aber die Basis in der Beziehungsarbeit mit dem Hund werden einfach super plausibel erklärt!

    Liebe Grüße,
    Kathi

    Zitat

    Smaddi: Deine Vorschläge haben mir gut gefallen. Das mit dem Türgitter war auch schon mein Gedanke heute. Auch das mit dem Anleinen bei Nacht ist ne gute Idee. Die Frage ist nur, ob das unser altes Bett noch aushält grübel , denn wenn Moritz mal mit Karacho aufsprint, haben wir wahrscheinlich einen Bettpfosten weniger.... lol

    Aber wie unterbinde ich dieses Verhalten? Was mache oder sage ich, daß es gar nicht zu den Bell- und Springattacken kommt? Wie unterbinde ich allgemein das Losbellen?

    Der Vorbesitzer hat uns zwar nen Maulkorb für ihn mitgegeben, aber ich hätte ihn damit trotzdem nicht auf Sally losgelassen. Die Katzen sind schon so genug durch den Wind...

    Sehr gut, dass du ihn nicht mit Sally zusammen lässt, trotz MK! Weisst du denn, ob der MK bei dem Hund überhaupt gut konditioniert und angewöhnt wurde?

    Ich würde sie erst schnuppern und zusammenlassen, wenn die Gesamtlage entspannter ist!

    Wie du das Verhalten unterbindest... wir "arbeiten" hier inzwischen nach der, ich nenne es nun mal, Rudeltheorie von Anita Balser.

    Google mal nach Anita Balser oder schau mal bei Amazon nach der Hundeteamschule... da gehören noch viele andere Punkte zum Umgang mit dem Hund dazu, die im Kontext mit Rudeltheorie genannt werden.

    Es gibt drei Phasen, grün, gelb und rot und diese hat sie sich bei dem Hund ihres Rudels abgeschaut, der die Qualität zum Rudelführer hat.

    Grün heißt: Bewegungseinschränkung
    -> Du zeigst dem Hund, dass du in dem Moment nicht möchtest, dass er an dir vorbei geht und er "deinen" Bereich als deinen akzeptieren muss, so lange du diesen nicht freigibst. Ich stelle mich dann unmittelbar vor meinen Hund, um sie in ihrer Bewegung einzuschränken, damit sie nicht an mir vorbei kann. ("Das ist jetzt MEIN BEreich, da hast DU gerade absolut nichts verloren") Der Hund muss das respektieren.

    Versucht sie das weiter, reagiert sie also nicht auf grün, dann gibt es "gelb". Zu der Bewegungseinschränkung, kommt ein akustisches Signal hinzu - das ist ein Signal oder Laut, das nicht im alltäglichen Wortschatz vorkommt (beim Hund einem Brummeln oder Knurreln gleichzusetzen), das ist quasi die Ankündigung dafür "wenn du jetzt nicht sofort aufhörst, dann gibt's gleich eins auf den Deckel" ;) Natürlich werde ich nicht grob, aber so kommunizieren halt auch Hunde unter sich.

    Bei uns gibt es dann ein "KSSSCHT!" oder ein straffes "EY!" oder "ÄH-ÄH" in Kombination mit der Bewegungseinschränkung.

    Geht der Hund auch darauf nicht ein, wird es taktil, das heißt, es kommt zu einer Berührung. Es gibt also rot. ;) Der Hund wird weggestupst oder geschubst, aber natürlich nicht so, dass es wehtut (ein Rudelführer hat es nicht nötig, jemandem weh zu tun und das ist ja auch gar nicht in seinem Sinne. Ein Rudelführer will sein Rudel vor potenziellen Gefahren schützen und es könnte ja auch sein, dass die Katze auf den Hund losgeht z.B. ;)), wenn Sienna fixiert, dann schieb ich immer ihren Kopf weg von dem fixierten Objekt, oder stupse sie mit einem "ey" an...auch da wieder Bewegungseinschränkung.

    Inzwischen reicht bei Sienna Stufe gelb, oftmals schon Stufe grün...nach dem Motto "oookay Frauchen, regel du das mal" und dreht direkt ab. Rot gab es nur 2-3 mal hier.

    Rot entspricht bei Hunden einem kurzen Schnappen und körperlichem zurechtweisen.

    Ich bin total begeistert davon, Sienna spricht total super darauf an und seitdem ich nach dem Konzept oftmals vorgehe, sind auch schon Spaziergänge wesentlich entspannter geworden (vorher absolute Leinenpöbelei)

    Ziel ist, dass dein Hund Respekt hat und weiß, dass du ihm Vorantwortung abnimmst und es sich lohnt, auf deine Ansagen zu reagieren. Den Respekt, den der Hund vor dir als Rudelführer hat und haben muss, denn hat er den nicht, dann übernimmt der Hund diese Rolle des "ich klär das schon" und dann kommt es zu Problemen. Was anderes gibt es für Hunde nicht, entweder er regelt Angelegenheiten wenn er mich für inkompetent hält oder ich tu das.

    Voraussetzung ist, dass du VOR deinem Hund mögliche Reize entdeckst und VOR deinem Hund beginnst, zu handeln (siehe Nase, Augen, Ohren). Da wieder nach dem Motto "Hund, entspann dich, ich regel das schon, alles is in Ordnung"

    Voraussetzung ist, dass du überzeugt, souverän und selbstbewusst auftrittst..das ist natürlich ein Prozess, denn man dahin durchlaufen muss - das geht nicht zwingend von heute auf morgen ;)

    Unser Zusammenleben ist dadurch schon viel entspannter geworden :)

    Liebe Grüße und informier dich bei Interesse mal über die Methode vertieft, falls sie dich anspricht, denn das sind jetzt nur Bruchstücke eines ganzes Konzepts, die auch richtig angewandt werden müssen!

    Kathi