Beiträge von Osiris

    Zitat

    Puhhh, also musste jetzt erstmal raus eine Rauchen, nachdem ich das hier alles gelesen habe.....


    Passt auf, ich erzáhl euch mal was hier von Ungarn....

    Unser Tierheim hier, darf rein gesetzlich 150 Hunde aufnehmen, tatsáchlich vorhanden sind knapp 400 Hunde. Der Besitzer des Tierheims (privat), nimmt das auf seine Schulter, sollte das ungarische Amt hier etwas davon mitbekommen, wird er böse bestraft und das Tierheim wird sofort geschlossen.
    Durch den Einsatz von vielen Tierfreunden wurde das Heim erst vor kurzer Zeit von einer Tötungsstation in eine Tierauffangstation umgewandelt. Alle Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich von Morgens bis Abends, jeden Tag. Wir haben dort unseren Rudi her, Schutzgebühr waren 6000 Forint, das sind umgerechnet ca. 24 Euro. Er war gechipt und geimpft. Soll ich jetzt auf alle Hundehalter schimpfen die deutsche Hunde aufnehmen? :kopfwand: Hier sind viele Ungarn die sich DSH von deutschen Züchtern für viel Geld kaufen, obwohl hier allein bei uns im Ort mind. 5 Hunde kein Zuhause haben? Wo ist da der Sinn? Sorry, aber wenn irgendwas beendet werden muss, dann das sinnlose Vermehren von Hunden, egal ob Massenzüchtung, Hobbyzüchtung oder sonstiges.
    Aussagen wie Ego aufpolieren und sonstiges, bringen mich zum Platzen. Wenn jemand sein Ego aufpolieren muss, mir doch egal...solange er dafür einem Hund ein liebevolles Zuhause gibt. Egal woher der Hund kommt! Auslandhunde die deutschen Hunden den Platz wegnehmen, ja und? Deutsche Hunde die Auslandhunden den Platz wegnehmen? Was ist der Unterschied zwischen einem spanischen, ungarischen, polnischen oder deutschen Hund? WAS? Sie sprechen die selbe Sprache, tragen das selbe Leid! Es gibt halt unterschiedliche Gründe warum man einen Hund hat. Entweder man möchte helfen und einem Tier ein Zuhause geben oder man möchte einfach nur einen Hund haben. Wenn man helfen möchte, entscheidet das individuelle Schicksal und nicht der Herkunftsort. Möchte man jedoch NUR einen Hund haben, tja...dann kommen wahrscheinlich solche Diskussionen hier auf. Diese Leute sind genau diese, die für viel Geld einen Hund beim Züchter kaufen, und dann über Auslandhunde schimpfen-weil diese doch den deutschen Hunden den Platz wegnehmen...

    Also ich möchte nochmal betonen, dass es mir nicht um ausländische, deutsche, rassereine oder gemischte Hunde geht, sondern nur um den Sinn und Unsinn dieser ausufernden Hundeverschieberei von A nach B ohne primär an der Veränderung der Situation zu arbeiten.

    Zitat


    Und ich bezeichne das ebenfalls als Industrie:


    Denn ich sehe zwischen dem von Dir Geschilderten oben und der Herkunft Deines Hundes nicht wirklich einen Unterschied. Außer natürlich, dass Dein Hund aus Deutschland stammt (hoffentlich wurde er auch hier geboren?!).

    Du siehst, Verallgemeinerungen sind immer schlecht!

    schlaubi

    Oh nein, das sind sie nicht.
    Weiter oben habe ich geschrieben:

    Zitat


    Ich habe Frau Schmitt aus einem Zeitungsinserat, sie wurde von Privat angeblich aus "Zeitmangel" abgegeben, mithin habe ich ihr das Tierheim erspart. Aber sie ist wohl ein deutscher "Vermehrerhund", weil Mischling, also verpönt, weil inzwischen nur importierte Mischlinge als Zeichen besonderer Tierliebe gelten.Und das ärgert mich, weil Interessenten, die einen Hund suchen, z.B. abgeraten wird, sich ein solches Tier zu nehmen, weil es angeblich den Vermehrern, die damit Geld verdienen, Vorschub leistet. Kostet denn die Aufzucht eines solchen Tieres nichts? Und warum ist ein solcher Vermehrer verwerflicher als ein Tierretter, der nur wie am Fließband "rettet", aber sonst nichts dafür tut, diese Verhältnisse in den Herkunftsländern abzustellen? Was ist ein solcher Tierretter anderes als ein Hundehändler?

    Kein Unterschied? Dann frage ich mich weshalb es so ritterlich ist, ein Tier aus dem Ausland kommen zu lassen und warum ein deutscher Mischling als Vermehrerhund gebrandmarkt wird und der, der diesen Wurf zugelassen hat und die die die Tiere kaufen, hier immer wieder so heruntergemacht werden? Warum ein "Tierretter" nicht als das bezeichnet wird, das er ist, ein Hundehändler?

    Zitat

    Aber diese Industrie gibt es doch allüberall auf der Welt, auch hier in Deutschland :???:

    Also ich hab schon seit insgesamt etwa 30 Jahren Hunde (mit der u.g. Unterbrechung). Alle möglichen Hunde, kleine und große, junge und alte. Viele habe ich genommen, weil sie "wegmussten" und habe einen neuen Besitzer für sie gesucht. Den letzten Hund habe ich schwerkrank vor etwa 8 Jahren bekommen (und bis zum Tod behalten). Dann hatte ich etwa 4,5 Jahre keinen Hund. Bis ich den letzten Hund bekommen habe, gab es vergleichsweise nur sehr wenige Hunde aus dem Ausland, die hier vermittelt wurden.
    Inzwischen hat sich das aber vollständig verändert. Wo man hinguckt, Hunde aus Süd- oder Osteuropa. Viele Hunde mit körperlichen und seelischen Defiziten und Krankheiten, mit denen die überforderten Besitzer oft jahrelang zu kämpfen (und finanziell zu bluten) haben. Ein Heer von Hundetrainern und Hundeschulen, die sich mit der Erziehung gestörter Tiere eine goldene Nase verdienen. Massen von Animal Hordern, die im Sammeln und Vermittlen von Tieren ihre Befriedigung suchen und sich durch nichts in ihrem Treiben stoppen lassen. Denen es nur darum geht, das eigene kleine Ego durch die Menge der "guten Taten" aufzupolieren bzw. ihr Helferleinsyndrom auszuleben. Tiere retten darf jeder, es gibt weder Kontrollen noch irgendwelche Ausschlusskriterien.
    Es gibt unüberschaubar viele Internetvermittlungsportale (sogar mit zig-tausenden Hunden), wo man nach Studium eines Fotos und der dazu passenden rührenden Geschichte und nach Zahlung von 200-300 Euro den (vermeintlichen) Wunschhund einfliegen lassen kann.
    In Anzeigenblättchen und Tageszeitungen wimmelt es von Angeboten süd-und osteuropäischer Hunde.
    Da die Hunde in diesen Ländern unvermindert weiterproduziert und durch die immer reichlicher fließenden Vermittlungsgebühren immer mehr "freigekauft", bzw. gerettet werden können, werden die Vermittlungsbemühungen immer mehr intensiviert und ständig ausgebaut.
    Eine jährlich anwachsende Hundeschwemme drängt zusätzlich zu den bereits hier in überquellenden Tierheimen einsitzenden heimatlosen Hunden ins vermeintlich bessere Leben.
    Das bezeichne ich als Industrie. Ich wüsste nicht, wo es das sonst noch gibt, außer derzeit in Europa. (Lasse mich da aber gern eines besseren belehren.)
    Ich weiß nicht, wo das noch hinführen soll.
    Folgt diese Industrie den Gesetzen des Marktes, bricht das irgendwann zusammen, weil der Markt gesättigt ist, oder vielleicht immer mehr Interessenten die damit verbundenen Risiken nicht mehr eingehen wollen. Vielleicht schiebt auch der Gesetzgeber irgendwann diesem Wahnsinn wie auch immer einen Riegel vor.
    Und dann?

    Zitat

    Aber diese Industrie gibt es doch allüberall auf der Welt, auch hier in Deutschland :???:

    Also ich hab schon seit insgesamt etwa 30 Jahren Hunde (mit der u.g. Unterbrechung). Alle möglichen Hunde, kleine und große, junge und alte. Viele habe ich genommen, weil sie "wegmussten" und habe einen neuen Besitzer für sie gesucht. Den letzten Hund habe ich schwerkrank vor etwa 8 Jahren bekommen (und bis zum Tod behalten). Dann hatte ich etwa 4,5 Jahre keinen Hund. Bis ich den letzten Hund bekommen habe, gab es vergleichsweise nur sehr wenige Hunde aus dem Ausland, die hier vermittelt wurden.
    Inzwischen hat sich das aber vollständig verändert. Wo man hinguckt, Hunde aus Süd- oder Osteuropa. Viele Hunde mit körperlichen und seelischen Defiziten und Krankheiten, mit denen die überforderten Besitzer oft jahrelang zu kämpfen (und finanziell zu bluten) haben. Ein Heer von Hundetrainern und Hundeschulen, die sich mit der Erziehung gestörter Tiere eine goldene Nase verdienen. Massen von Animal Hordern, die im Sammeln und Vermittlen von Tieren ihre Befriedigung suchen und sich durch nichts in ihrem Treiben stoppen lassen. Denen es nur darum geht, das eigene kleine Ego durch die Menge der "guten Taten" aufzupolieren bzw. ihr Helferleinsyndrom auszuleben. Tiere retten darf jeder, es gibt weder Kontrollen noch irgendwelche Ausschlusskriterien.
    Es gibt unüberschaubar viele Internetvermittlungsportale (einige mit zig-tausenden Hunden), wo man nach Studium eines Fotos und der dazu passenden rührenden Geschichte und nach Zahlung von 200-300 Euro den (vermeintlichen) Wunschhund einfliegen lassen kann.
    In Anzeigenblättchen und Tageszeitungen wimmelt es von Angeboten süd-und osteuropäischer Hunde.
    Da die Hunde in diesen Ländern unvermindert weiterproduziert und durch die immer reichlicher fließenden Vermittlungsgebühren immer mehr "freigekauft" werden können, werden die Vermittlungsbemühungen immer mehr intensiviert und ständig ausgebaut.
    Eine jährlich anwachsende Hundeschwemme drängt zusätzlich zu den bereits hier in überquellenden Tierheimen einsitzenden heimatlosen Hunden ins vermeintlich bessere Leben.
    Das bezeichne ich als Industrie. Ich wüsste nicht, wo es das sonst noch gibt, außer derzeit in Europa. (Lasse mich da aber gern eines besseren belehren.)
    Ich weiß nicht, wo das noch hinführen soll.
    Folgt diese Industrie den Gesetzen des Marktes, bricht das irgendwann zusammen, weil der Markt gesättigt ist, oder vielleicht immer mehr Interessenten die damit verbundenen Risiken nicht mehr eingehen wollen. Vielleicht schiebt auch der Gesetzgeber irgendwann diesem Wahnsinn wie auch immer einen Riegel vor.
    Und dann?

    Du hast natürlich vollkommen recht.
    Die Nationalität spielt keine Rolle, ein Tier in Not ist ein Tier in Not. Und dem zu helfen ist eine wirklich gute und ehrenwerte Sache.

    Aber hier fängt dann auch das Dilemma an. Und das gilt es differenziert zu betrachten, auch mit der dringend nötigen inneren Distanz.
    Gegen die Hilfe für ausländische Tiere in Not ist nichts einzuwenden, aber gegen diese Industrie, die sich darum herum entwickelt hat und die sich viel zu oft den Mitleidsmantel umgehängt und als Tierrettung und Tierhilfe getarnt hat. Und die gilt es auszutrocknen. Den Tieren zu liebe.

    Heute vormittag gabs Putenkarkasse mit Gemüse-Mix, Grünlippmuschelpulver, Lachsöl, Kieselerde und Seealgenmehl.

    Vorhin gab's ein Putenherz und einen Putenmagen, das wurde verschmäht und deswegen von mir nach 10 Minuten entfernt.
    Bin mal gespannt auf das Gesicht, wenn sie das morgen früh wieder im Napf vorfindet... ;)

    Zitat

    Hallo,

    Bekannte von mir haben auch einen Hund aus Spanien, den sie aus einer Tötungsstation befreit haben.

    Der Grund war, dass sie hier in Deutschland keinen passenden Hund gefunden haben. Da sie Kinder haben, suchten sie einen kleinen Hund. Im Tierheim sitzen wohl eher große Hunde und eben leider auch viele Kampfhunde. Kleine, fluffige Hunde bekommen wohl eher schnell ein Zuhause. Als bei "Tiere suchen eine Zuhause" mal ein kleinerer Hund angeboten wurde, waren sie der 200ste Anrufer ...

    Frau Schmitt ist ein ganz kleiner Hund (5 kg), kein Problem sie im Anzeigenblatt zu finden. Und da gab es noch mehr Anzeigen vom kleinen Welpen bis zum Senior.
    Und Frau Schmitt mag auch Kinder.

    Zitat

    ...
    Dennoch: Sanktionen gegen ein Land, wo es mit dem Tierschutz nicht so genau genommen wird? Dann sollten wir mal mit Sanktionen im eigenen Land anfangen, oder?

    schlaubi

    Wie solche Sanktionen konkret aussehen sollen und wie durchsetzbar diese sind, müsste man wirklich erarbeiten, sicher handelt es sich bei meinen Vorschlägen nur um Ideen und Denkanstöße.
    Ich bin aber fest davon überzeugt, dass es möglich ist, zumindest grobeTierschutzrichtlinien zu erarbeiten. Und diese dann mittels internationaler Abkommen verbindlich zu verankern.
    In immer mehr Ländern werden bsp. Rauchern die Daumenschrauben angezogen, das geht doch auch.
    In den letzten Jahren ist eine riesige unübersichtliche Armada von Tierrettungsorgas entstanden, die einen imho künstlich erzeugten Markt beliefert und damit weiterem Elend Vorschub leistet. Hätten sich in dieser Zeit alle Beteiligten zusammengefunden um die Politiker unter Druck zu setzen, wer weiss, was sich da mittlerweile getan hätte.
    Natürlich dauern politische Veränderungen sehr lange, dafür wird aber auch nicht nur oberflächlich an der Mitleidsschraube gedreht und alles beim Alten gelassen oder noch weiter angeheizt.

    Es gibt sie natürlich, die sauber arbeitenden Orgas, aber es ist für Otto Normalo, der einem armen gequälten Tier helfen will, doch kaum möglich, da durchzublicken. Die Tierretter schießen wie Pilze aus dem Boden, mittlerweile ist es sogar fast unmöglich ein Tier aus unseren Breiten in dem Wust von mit mitleiderregenden Geschichten hinterlegten Angeboten von Hunden aus Süd- und Osteuropa zu finden.
    Ich habe Frau Schmitt aus einem Zeitungsinserat, sie wurde von Privat angeblich aus "Zeitmangel" abgegeben, mithin habe ich ihr das Tierheim erspart. Aber sie ist wohl ein deutscher "Vermehrerhund", weil Mischling, also verpönt, weil inzwischen nur importierte Mischlinge als Zeichen besonderer Tierliebe gelten.Und das ärgert mich, weil Interessenten, die einen Hund suchen, z.B. abgeraten wird, sich ein solches Tier zu nehmen, weil es angeblich den Vermehrern, die damit Geld verdienen, Vorschub leistet. Kostet denn die Aufzucht eines solchen Tieres nichts? Und warum ist ein solcher Vermehrer verwerflicher als ein Tierretter, der nur wie am Fließband "rettet", aber sonst nichts dafür tut, diese Verhältnisse in den Herkunftsländern abzustellen? Was ist ein solcher Tierretter anderes als ein Hundehändler?
    Und ich halte auch nichts davon, sich ein Tier nach einem Foto (mit rührseliger Geschichte)auszusuchen, das hat den selben merkwürdigen Geruch, wie sich eine Frau aus Russland, Thailand oder Afrika aus dem Katalog kommen zu lassen. Das kann gut gehen, gar nicht selten handelt man sich damit aber einen Wust von Problemen ein, weil ein Straßenhund aus Osteuropa nun mal nicht der Schmusehund ist, als der er angepriesen wurde. Den dämlichen Spruch: "Daran hättest Du vorher denken sollen, jetzt hast Du die Verantwortung. Das Tier ist ein Lebewesen, dass das nicht so funktioniert, wie Du Dir das so vorstellst, ist nicht seine Schuld. Nimm Dir einen Trainer (eine derzeit boomende, kostenintensive Branche!) und arbeite in Deiner Freizeit daran, egal was es kostet!" kann ich echt nicht mehr hören. Ersthundehaltern wird häufig ein solcher Hund als problemlos, lieb und nett angedienert, weil er Platz für den nächsen Kandidaten schafft. Da wird einfach nach Prinzip "Nach mir die Sintflut" gearbeitet.

    Und am schlimmsten finde ich, dass Leuten wie mir Herzlosigkeit und Blauäugigkeit vorgeworfen wird. Mitleid ist eine feine Sache für Gutmenschen, dass aber das Mitleid genau das Öl ist, dass diese Hundeindustrie am laufen hält wird einfach ausgeblendet, schließlich hat man Leben gerettet.

    Wo sind denn die Mahnwachen vor den Botschaften, die politischen Gremien, die Tierschutz einfordern, die Leute, die versuchen, durch persönlichen Einsatz im Land ausschließlich Überzeugungsarbeit zu leisten? Die kann man mit der Lupe suchen (wie Dein italienisches Beispiel). Das ist nicht spektakulär, das fließt kein Geld, da kann sich keiner als Retter der armen Kreatur feiern lassen und das ist wohl nicht erstrebenswert genug.

    Dabei wäre der erste Schritt schon so einfach: Sich in seiner Umgebung umgucken. Da gibt's immer noch genügend Kandidaten, die ein warmes Plätzchen suchen. Die Geschichten sind vielleicht nicht so spektakulär, aber scheiße geht's diesen armen unerwünschten Kerlchen auch.
    Das Elend sollte man nicht noch weiter unterstützen und anheizen. Vielleicht trennt sich dann auch endlich wieder die Spreu vom Weizen.