Auch wenn ich jetzt Prügel kriege, ich verstehe da irgendwie einiges nicht.
Mischlinge sind überaus beliebt. Obwohl ich mir, als ich wieder einen Hund gesucht habe, zuerst einen Pudel ausgeguckt habe, habe ich mich letztendlich wieder für einen Mischling entschieden. Ich bereue das nicht, ich glaube nicht, dass ein Rassehund zu mir gepasst hätte. Jeder Mischling sieht anders aus, es gibt überall wunderschöne Mischlinge, witzige Typen und selbst Geschwister sind total unterschiedlich. Welpen sind richtige Wundertüten, was Aussehen und Charakter als Erwachsene betrifft.
Deswegen finde ich es auch gar nicht so wild, dass es viele, auch geplante, Mischlingsverpaarungen gibt. Schließlich möchten auch Mischlingsfreunde Hunde haben, wären mit Rassehunden gar nicht glücklich.
Mischlinge sind im Schnitt weder gesünder noch kränker als Rassehunde. Und auch in Tierheimen sitzen jede Menge Rassehunde (einer meiner ersten Hunde, ein Dobermann, war z.B.ein Rassehund mit Papieren aus dem Tierheim), dass ein Hund für teuer Geld gekauft wurde, ist keine Garantie, dass der Hund nicht doch irgendwann entsorgt wird. Und nur ein ganz geringer Prozentsatz der Züchter nimmt die bei ihm gekauften Hunde wieder zurück, die meisten haben gar keinen Platz dafür und auch gar kein Interesse daran.
Wilde Würfe, an liebe Menschen vermittelt, bringen doch auch Freude ins Haus. Ich kann die Warnungen vor Potenzierung der Krankheitsrisiken gar nicht nachvollziehen. Wäre das so, wären Hunde nicht 14.000 Jahre bei den Menschen, sondern schon längst ausgestorben. Ich kenne zahllose gesunde Mischlinge und zahllose gesunde Rassehunde, ebenso wie einige kranke Rassehunde und Mischlinge, dass ein Hund von einem (guten) Züchter kommt ist keine Garantie für Gesundheit.
Wenn ich überall sehe und lese, wieviele Leute sich Mischlinge aus Tötungsstationen in Süd- und Osteuropa holen, die ihr Lebtag unter Mangelernährung gelitten haben, teilweise unter schweren psychischen und physischen Störungen leiden und von deren Eltern gar nichts bekannt ist, dann kann ich nicht nachvollziehen, wieso vor evtl. kranken Mischlingen aus Zufalls- oder geplanten Verpaarungen so sehr gewarnt wird und die "Züchter" dieser Hunde so hart angegangen werden
Nachvollziehen kann ich allenfalls, dass man mit den Tieren aus der Tötung ein gutes Werk tut.
Kleine Mischlinge z.B. gibt es auch in Tierheimen nur sehr selten und nicht jeder ist in willens oder in der Lage, ein Tierchen aus dem Ausland zu sich zu holen. Und die Stories, die Tierheim- oder Auslandshunden angehängt werden, sind nicht selten einfach ausgedacht.
Und immerhin gibt es massenhaft Rassehunde-Züchter, die für ihre Hunde kaum mehr verlangen, als ein Tier aus dem Tierheim kostet, und die allerhöchstens nur mittelmässige Hunde produzieren und davon sehr sehr viele. Im Endeffekt kümmert die es auch nicht, ob der Hund später im Keller hockt oder auf dem weichen Sofa.
Wieso also kein gut sozialisierter Mix, liebevoll zuhause aufgezogen, tierärztlich betreut, geimpft und gechipt?