Beiträge von Osiris

    Ok, das ist aber alles ziemlich theoretisch.
    Selbst mit frischen Blut in der Linie weiss man (oder vielleicht gerade dann) nicht, wie und was dieses "frische Blut" wann und in welcher Konstellation vererbt. Das stellt sich nämlich erst nach sehr vielen Jahren heraus, wenn man die Qualität der Nachzuchten beurteilen kann. Und selbst wenn dann ein Rüde gut vererbt, bleibt immer noch das Problem der Popular Sires.

    Und natürlich muss man das insgesamt betrachten. Es ist hüben wie drüben immer ein Risiko, jeder Wurf, auch der eines verantwortungsbewussten Züchter kann da böse Überraschungen bergen. Und das wissen Züchter. Man kann hüben wie drüben lange Glück haben, aber gesichert oder nur 1% Risiko ist gar nichts.

    Zitat

    Osiris,

    ich denke, du hast nicht richtig gelesen:
    brush, schreibt doch ganz klar:
    Die Gefahr ist größer, dass Erbkrankheiten weitergegeben werden bei Mischlingsverpaarungen, weil man bei Rassezuchten einfach weiß, wer die Vorfahren waren.

    Wieso sollte die Gefahr größer sein, wenn es im Ergebnis objektiv nicht mehr kranke Mischlinge gibt?
    Ich versteh's immer noch nicht.

    Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu blöd oder zu vernagelt. ;)

    Zitat

    Ich glaub dir das sogar, dass keine erhöhten gesundheitlichen Risken bestehen. Trotzdem fehlt bei einer Mischlingsverpaarung die Vorhersehbarkeit. DAS ist das was ich "anprangere". Das Wissen um mögliche Krankheiten. Das soll nicht heißen, das das Risiko darauf höher ist.
    Wenn ich als seriöser Züchter zwei Hunde miteinander verpaare, dann tu ich das nach bestem Wissen und Gewissen mit Blick auf die Vorfahren, die Geschwister und die zu verpaarenden Hunde. Das dann trotzdem was schief gehen kann ist ja gar keine Frage. Aber der Vorsatz ist nicht da. Bei Mischlingsverpaarungen ist der Vorsatz meiner Meinung nach schon gegeben, weil ich ja bewußt verpaare, ohne die Vorfahren und mögliche Defekte zu kennen.
    ...

    Also sei mir nicht böse, bei der Argumentation bleibt mir nur noch ratloses Kopfschütteln.
    Bei genau gleichem Krankheitsrisiko ist die Verpaarung von Mischlingen "Vorsatz" und bei Rassehunden nicht?
    Entschuldige bitte, aber dieser Logik kann ich nicht mehr folgen. Will ich auch nicht. Mir ist das einfach zu abstrus.
    Man muss echt nicht anfangen, mit absurden Konstrukten objektiv unhaltbare Fehlinformationen zu untermauern. Das führt zu nichts.
    Brechen wir die Diskussion doch am besten hier ab.

    Zitat

    Ich lese leider weiterhin heraus, was denn bei den "anderen" alles schlecht läuft, kann aber noch nicht die Vorteile von den Mischlingskreuzungen erkennen.
    Dabei wäre doch genau das ein wichtiger Punkt für die Diskussion.
    Denn:


    Das ist für mich kein Argument.
    ...

    Nein? Für mich schon. Geiches Recht für alle ist ein ganz wichtiger Grundsatz.
    Es gibt keine "besseren" (Rassehunde) und keine "schlechteren" (Mischlinge) Hunde.
    Niemand hat dem anderen vorzuschreiben, welche Hunde er verpaart/kauft solange die Hunde gesund sind, ebenso die Welpen und diese gut untergebracht werden.
    Und da es keine bekannten erhöhten gesundheitlichen Risiken für Mischlingsverpaarungen gibt, (bei nicht gesundheitlich untersuchten Eltern: Mixe aus verschiedenen Rassen, bzw. deren Mischlingen) gibt es keinen Grund das generell anzuprangern und diese Leute mit bösen Vermehrern in einen Topf zu werfen. Und mit Vermehrern meine ich das Heer der geldgeilen Massen-Rassehundeproduzenten genauso wie die geldgeilen Massen-Mischlingsproduzenten, für die Hunde nur eine Handelsware sind.

    Zitat

    Ohje, hier kann man ja wirklich kaum weg, dann werde ich für meine Antwort da ein bissel was auseinander nehmen. ;)


    Ich finde es auch nicht in Ordnung, wenn Mischlinge oder deren Halter schief angesehen werden. Es sind auch Hunde und oft wunderbare Tiere, und ich schätze, niemand in diesem Thread sagt, dass diese "minderwertig" wären. Auch die Gegner von solchen Vermehrungen sind hier oft Mischlingsbesitzer...
    Aber meines Erachtens nach ist man absolut verantwortunglos, wenn man Mischlinge produziert, eben weil man nicht weiß, - und dieses Argument kam hier schon reichlich oft - welche Erbkrankheiten in den Mischlingen stecken. Das ist ja sogar so schön graphisch dargestellt worden.
    Und das ist für dich kein Argument? Es ist völlig egal, dass man Hunde wahllos kreuzt und dann einfach mal guckt, was die Welpen für Erbkrankheiten haben können? Wirklich nette Wundertüte... :/

    Nein. Wenn Du nur mal die Links angeklickt und Dich mal mit meinen Quellen beschäftigt hättest (ich merke gerade, ich mache mir völlig umsonst die Mühe, meine Behauptungen zu belegen), dann wüsstest Du warum nicht.
    Es ist sehr viel wahrscheinlicher innerhalb einer Rasse auf einen Gendefekt zu treffen als innerhalb der riesigen Mischlingspopulation. Einfach weil der Genpool viel größer ist.
    Das Risiko einen kranken Rassehund zu erwischen ist gleich dem einen kranken Mischling zu bekommen.
    Und das ganz ohne dass die Mischlingselterntiere sich medizinischen Voruntersuchungen unterzogen hätten um ihre Gesundheit zu belegen. (Im Gegensatz zu den Rasseelterntieren, was nicht gerade für die Qualität und Wirksamkeit dieser Untersuchungen spricht)
    Alle anderen Behauptungen bezüglich des behaupteten erhöhten Risikos bei Mischlingen können nicht belegt werden.
    Ich habe keine Ahnung wie erreicht wurde, dass sich solche falschen Weisheiten verbreitet und so verankert haben, dass selbst die fehlenden wissenschaftliche Belege für diese Behauptungen ausgeblendet werden
    Scheinbar will man es einfach nicht wissen.

    Zitat

    Eine Meinung, die ich einfach nicht verstehen kann. Wer dafür sorgt, dass mehr Hunde wahllos in die Welt gesetzt werden, ist nicht auch mitschuldig an der Masse an zu vielen Hunden?
    Und ehrlich: Selbst wenn man das außer Acht lässt, wie kann mensch sich nicht dafür verantwortlich fühlen, was um ihn herum passiert. Seh ich nicht, interessiert mich nicht?
    So klangen deine ersten Beiträge nicht und ich glaube auch nicht, dass du das ernsthaft so meinst. Aber diese Aussage klingt wirklich danach, als ob das völlig okay wäre.

    Natürlich nicht "seh ich nicht, interessiert mich nicht".
    Man kann sich verantwortlich fühlen für einen Missstand, aber man ist doch nicht dazu verpflichtet.
    Wieso fühlt sich eigentlich kein Rassehundezüchter/Besitzer für diese Zustände so verantwortlich wie das von den Mischlingsfreunden so ganz selbstverständlich verlangt wird?
    Jede Sache hat ein gewisses Missbrauchspotential, das kann man nie ausschließen. Missbrauch kann man aber doch nicht denen anlasten, die sich korrekt verhalten?
    In unserem Fall wäre korrektes Verhalten in meinen Augen ein Mischlingsproduzent, der seine Welpen ordentlich aufzieht und ebenso gut an verantwortungsvolle Besitzer abgibt, wie ein Rassehundeproduzent.
    Das Risiko, dass die Welpen krank sind, ist nicht höher, die Besitzer lieben ihre Hunde und wurden sorgfältig ausgesucht.
    Was bitte, soll daran so verkehrt sein, dass man diese Leute für das Elend in den Heimen und im Ausland verantwortlich macht und sie mit teilweise sehr derben Worten an ihre Verantwortung gegenüber nicht so glücklichen Kreaturen erinnert?

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    Und ja, mehr Welpen brauchen wir nicht, daher unterstütze ich teilweise auch deine Aussage:


    Das ist der Grund, weshalb ich mich auch immer für einen TS - Hund entscheiden würde. Das ist meine persönliche Einstellung.
    Ich kann es verstehen, dass sich nicht jeder auf so eine Überraschung einlassen möchte, sei es aus den unbekannten genetischen Vorbelastungen oder aufgrund der fehlenden Vorgeschichte.

    Da ist sie wieder, die unbewiesene "unbekannte genetische Vorgeschichte"... :roll:

    Zitat


    Bei fehlender Vorgeschichte können Welpen von trächtig weggeworfenen Hündinnen infrage kommen. Und sollte man sich um genetische Krankheiten oder um Unberechenbarkeiten sorgen, dann geht man zu einem guten Züchter, der tatsächlich Aussagen über das Genmaterial tätigen kann im Gegensatz zu jemandem, der Mischlinge verpaart.

    Und noch einmal...

    Zitat


    Es gibt für mich keinen Grund, Mischlinge zu produzieren. Und jetzt zeige mir einmal auf, weshalb man solche Würfe tatsächlich planen sollte.

    Mit dem selben Recht, mit dem Rassehundeproduzenten ihre Hunde verpaaren.
    Es sitzen auch sehr viele Rassehunde in den Heimen, bei Rassespezifischen Notfallportalen und Pflegestellen.
    Natürlich auch viele Mischlinge, aber nicht wenige davon sind importiert.

    Da fällt mir auch gerade ein:
    Wenn Mischlinge so krankheitsanfällig wären wie so eifrig propagiert, dann ist es diesbezüglich eigentlich eine Unverschämtheit, potentiellen Hundeinteressenten diese Hunde aus den Heimen auch noch zu empfehlen und an ihre Tierliebe und Verantwortung zu appellieren. Wo das gesundheitliche Risiko doch so hoch ist. Zusätzlich zu dem, dass man nicht selten an ein schwer traumatisiertes Tier gerät.
    Aber Mischlingshundefreunde dürfen wohl alles ausbügeln (unter Einsatz aller emotionaler und finanzieller Mittel), was es so an Missständen in der Hundewelt gibt.
    Und die Rassehundebesitzer laborieren derweil munter weiter an ihren perfekten Traumhunden herum. Schuld an der Misere sind ja die anderen.

    So langsam werde ich richtig wütend, merke ich gerade. :veg:

    Den Rest der Antwort schenke ich mir jetzt und geh mal mit meinem Vermehrerhund um den Block. Das beruhigt. ;)

    Zitat

    An diesre Stelle kann man sagen: Man kann keine Mischlinge züchten.

    Insofern ist die Ausgangsfrage hinfällig.

    Viele Grüße
    Corinna

    Ja, da glaube ich aber, dass die TS mit dem Wort "züchten" lediglich das Wort "vermehren" vermeiden wollte, oder gar nicht darüber nachgedacht hat, dass es da einen Unterschied gibt (wobei vermehren auch züchten beinhaltet) und das Wort eine völlig andere Ausgangslage beschreibt.

    Vielleicht äussert sie sich ja noch mal dazu.

    Wenn es so sein sollte: Jetzt den Titel zu ändern ist wohl zu spät?

    Zitat

    Da ich gerne hin und wieder solche Leute anschreibe, bin ich oft sehr erstaunt, daß hier auch Rassehunde mit Papieren dabei sind. Das sind dann (Vorsicht Vermutung) Leute, die mal kurz Geld brauchen, oder sogar der Meinung sind, Hund soll selbst etwas dazu verdienen.
    Selbstverständlich sind das nicht alle, aber auch nicht gerade wenige.

    Das wundert mich nicht. Hundezucht ist ein Geschäft, das viel Geld bringt und nur die wenigsten haben die Verbesserung der Rasse oder höhere Qualitätsansprüche an ihre Nachzuchten. Da wird einfach produziert was verlangt und bezahlt wird.
    Man sollte endlich aufhören, sich da was vorzumachen und Hundezüchter zu glorifizieren.

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    ...
    Da stellt sich mir die Frage, welchen Hund ich eher abgebe: Den, für den ich 1000 Euro bezahlt habe, wo ich mich mit dem Züchter auseinander setzen musste und beweisen musste, dass ich genau den Hund will, oder den "reinrassigen" oder nicht reinrassigen Mischling für 200-400 Euro?

    Menschen bekommt man nur über Geld. Und ich denke, wer bereit ist, 1000-1500 Euro für einen Hund zu bezahlen hat sich damit in vielen Fällen mehr auseinander gesetzt als jemand, der aus der Zeitung den süssen Welpen für 200 kauft. Denn letzteren kann man direkt haben, auf den Rassehund hat man vielleicht ein Jahr gewartet.

    Der der ein Jahr gewartet hat, der gibt seinen Hund auch i.d.R. nicht mehr ab. Es sei denn, er hat einen Unfall, wird krank, wandert aus, verändert sich beruflich, wird ungünstig geschieden oder stirbt o.ä..
    Das selbe gilt aber auch für einen Mischlingsfreund. Der hat vielleicht ebenso lange gewartet bis alle Voraussetzungen so günstig waren, dass er sich hat einen Hund anschaffen können.
    Ich bsp. habe 4,5 Jahre gewartet, bis wieder alles gepasst hat und hab meinen Mix für 150 Euronen aus der Zeitung...

    Das Gros der Züchter hat einfach Welpen und verkauft die an alle, die einen guten Eindruck machen und die Kohle auf den Tisch legen. Und man kann Menschen nur vor den Kopf gucken. Jedes Tierheim durchleuchtet potentielle Hundeinteressenten gründlicher als diese Züchter. Und die sind im VDH organisiert und durchaus keine Hinterhofzüchter.
    Wenn der, der einen Haufen Geld für einen Hund hingelegt hat, feststellt, dass er den nicht fürs gleiche Geld wieder loswird, wenn er stört, vielleicht sogar überhaupt nicht, dann gibt der ihn auch ins TH oder für einen Schleuderpreis an jeden der zahlt über die Zeitung ab. Hauptsache weg.

    Eine größere Hürde wären allenfalls schärfere Gesetze was den Erwerb eines Befähigungsnachweises als Halter wie als "Züchter" (ich nutze dieses Wort jetzt für Rassehunde- und Mischlingsvermehrer) betrifft. In etwas Arbeit investieren zu müssen ist imho wesentlich abschreckender als Geld, das so mancher auch beim Hundekauf reichlich locker sitzen hat.

    Und ganz im Ernst: Sollen wirklich gute Leute, die es nicht so dicke haben, aufgrund des hohen Anschaffungspreises auf einen Hund (ihrer Wahl) verzichten müssen oder lediglich second-Hand-Hunde erwerben dürfen?

    yane:
    Lies bitte hier unter 4.2.2.2
    http://www.schaeferhunde.de/site/fileadmin…uchtordnung.pdf

    Zitat


    Und was Rassehunde im TH angeht.. ich durchforste regelmäßig Tierheimseiten und stoße "lediglich" auf die sog. Kamphunde, bzw Schäferhunde und ähnliches.

    http://www.collie-in-not-tierschutz.de/
    und weitere Notseiten für Collies

    http://www.dobermann-nothilfe.de/
    und weitere Notseiten für Dobermänner

    http://www.retriever-in-not.de/
    und weitere Notseiten für Retrievier

    http://www.boxer-in-not.de/
    http://www.boxernothilfe.de/ usw.

    http://www.jack-russel-in-not.de/
    und weitere Notseiten für Jack Russel

    und so weiter und so weiter und so weiter...[/quote]

    Zitat


    Gut, ich bezog mich auf unsere TH in Bochum und Umgebung. Da hast du natürlich Recht.
    Aber ich bin mir echt nicht sicher, ob Hundebesitzer, die ihren Hund für teuer Geld mit Papieren gekauft haben, den im TH abgeben würden?
    Möglich ist natürlich alles.
    Allerdings gibt es sehr viele sog. Rassehunde, die man über Zeitungsanzeigen usw kaufen kann, vor allem was diese "Standard-Hunde" angeht. Ich kann mir schon vorstellen, dass die für weniger Geld weggehen und die Schwelle sinkt, den Hund auch mal abzugeben.

    Haltet mich für blöd, aber ich seh das schon noch so, dass Geld da auch eine Rolle spielt.

    Das sehe ich nicht so. Es ist völlig wurscht, ob der Hund mal relativ viel Geld gekostet hat. Wenn er nervt, dann muss er weg.
    Es gibt eben Armleuchter auf allen Seiten.

    Zitat

    ...Weißt du was ich denke? Ich hab echt extrem oft den Eindruck, dass man ein schlechter Mensch ist, wenn man es wagt einen Züchterhund zu nehmen. Denn da macht man ja nichts gutes...

    Es sollte einfach beides gleichberechtigt nebeneinander existieren.
    Dazu muss aber auch endlich mal diese sinnlose Draufklopperei auf die Käufer von privaten Mischlingswelpen aufhören.

    Tierschutz hin oder her, nur weil man gut aufgezogene, gesunde Welpen von gesunden Eltern (einerlei ob Mischling oder Rassehund) produziert oder kauft, ist man weder verantwortungslos noch verhindert man das Entsorgen unerwünschter Hunde in Heimen, Pflegestellen oder Auffangstationen.
    Niemand ist für das Elend in den Heimen verantwortlich, der nicht selbst ein Tier dort eingeliefert hat.
    Und wie man überall im net nachlesen kann, sind auch Rassehunde nicht vor diesem Schicksal gefeit. Deren Züchter macht auch keiner dafür verantwortlich, oder?

    Also gleiches Recht für alle.