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Ich bin selber ein "ehemaliges Straßenkind" und hatte zu diesem Zeitpunkt meine Berner Sennenhündin und meinen Irish Wolfhound-Border Collie Mix Rüden. Ich will nicht wissen wo ich gelandet wäre, wenn ich meine beiden Hunde zu diesem Zeitpunkt nicht gehabt hätte... Sie haben mich tatsächlich am leben gehalten.
Ich habe ca. 1 Jahr komplett ohne eigenes Geld und ohne Wohnung gelebt. Damals war es wirklich eine extrem harte Zeit, dennoch bin ich heute dankbar diese Zeit erlebt zu haben. Ich hab nämlich gelernt, was man erreichen kann wenn Menschen zusammen halten und ich behaupte, dass das etwas ist, dass normal bürgerliche Menschen in der Form wirklich nur in den aller seltensten Fällen kennenlernen, weil sie einfach viel zu sehr mit sich selber beschäftigt sind und gar nicht wissen, was wirkliche Probleme sind...
Vormittags habe ich im Tierheim geholfen und habe dadurch Futter für meine Hunde bekommen. Nachts kam ich meißtens bei Freunden unter und war so glücklicherweise eigentlich nie gezwungen wirklich auf der Straße schlafen zu müssen.
Ich finde es wirklich traurig, dass es bei der Frage, ob sich arme Menschen Hunde halten dürfen, immernoch soviele Menschen gibt die die Ansicht haben das sie das nicht dürfen! Warum?
Ich bin der Meinung Menschen die ihre Hunde lieben finden immer eine möglichkeit ihre Hunde artgerecht zu Halten und medizinisch bestens versorgen zu lassen, auch wenn sie dadurch zurück stecken und sich hilfe suchen.
Menschen die ihre Hunde nicht gut versorgen, ihre Hunde aus finanziellen gründen lieber nicht beim Tierarzt vorstellen etc. etc. dürfen meiner Meinung nach keine Hunde haben, aber das hat nix mit arm und reich zutun, ganz im gegenteil!
Ich persönlich habe sogar die Erfahrung gemacht, dass besonders die Menschen die wenig Geld haben, ALGII empfangen, Rente beziehen, Studenten sind etc. etc., die Menschen sind die am herzlichsten sind, anderen helfen und verstanden haben worauf es wirklich im leben ankommt, dass hat nämlich mit Geld allein rein gar nix zutun. :/
Meine Hündin wurde angefahren, die Tierarztrechnung belief sich auf 3463,90(!) es war mir zwar durch die Tierklinik möglich den Betrag per Ratenzahlung zu begleichen aber ich musste 600 Euro anzahlen, die ich innerhalb von 3 Tagen zusammenbekommen musste. Ich war verzweifelt und habe das für unmöglich gehalten, andere Leute um Geld für meine Hunde anzubetteln habe ich nie gemacht, auch zu diesem Zeitpunkt nicht. Trotz der möglichkeit mich an die örtliche Tiertafel zu wenden, habe ich auch das nicht gemacht dennoch hatte ich innerhalb von 2(!) Tagen über 2000(!) Euro zusammen. Fast alle dieser Menschen die mir in dieser schweren Zeit geholfen haben, hatten selber kaum Geld!
Mittlerweile wohn ich mit meinem Freund und 5 Hunden in einem Haus mit großen Garten, hab ein geregeltes einkommen, meine Hunde haben mehr als sie bräuchten, ich brauch mir keine Gedanken mehr drüber machen wie ich hohe Tierarztrechnungen zahle etc. etc.
ABER ob die 2 meiner Hunde mit denen ich diese schwere Zeit meines Lebens durchgemacht habe, abgesehen von der Tatsache das sie jetzt einen festen Wohnsitz haben glücklicher sind, wage ich zu bezweifeln...
Weil sie hattan schon immer das was sie brauchen. Aber ich bin mir sicher, dass ich ohne meine Hunde niemals so ein Leben hätte führen können wie ich es jetzt tue.
Und ich bin der Meinung jeder noch so arme Mensch hat das recht sich ein Tier anzuschaffen, solang es dem Tier an nix fehlt. Und ich finde es schade, dass Tierschutz noch viel zu oft bei den Tieren aufhört...
Durch meine vergangenheit gibt es für mich kein Tierschutz, ohne Hilfe für Tiere und Menschen...
Es sitzen soviele Tiere im Tierheim die nur aus finanziellen Gründen abgegeben werden mussten und das finde ich persönlich extrem schrecklich und traurig! Ich unterstütze solche Leute und helfe wo ich nur kann. Und ich bin wirklich unglaublich glücklich und dankbar das es arme Menschen, reiche Menschen, Tierärzte, Tierheime, Einrichtungen, Tiertafeln, Organisationen usw. gibt die ihr Herz auch am rechten Fleck haben und helfen.... weil jeder könnte, gerade in der heutigen Zeit, auch mal in eine Notlage geraten und mit nix da stehen.