Krankheiten des Hundes:
Epilepsie beim Hund:
Zuerst bekommt man sicher einen Schreck, wenn man erfährt das der eigene Hund Epilepsie hat oder zum ersten Mal einen Anfall bei seinem Hund erlebt. Aber man sollte nicht in Panik verfallen und daran denken:
Epilepsie ist kein Todesurteil!!!
Dein Hund kann noch ein schönes, artgerechtes Leben ohne grosse Einschränkungen führen. Du solltest allerdings dafür sorgen, dass er nicht mit Artgenossen alleine ist, und - wenn er alleine zu Hause sein muss - in einem Raum bleibt, in dem er sich im Falle eines Anfalls nicht verletzen kann (und der notfalls auch gut gereinigt werden kann!).
Unter Epilepsie versteht man ein sogenanntes Anfallsleiden. Diese Anfälle äussern sich in unkontrollierten Muskelkrämfen mit und auch ohne Bewusstseinseinschränkungen. Die Ursache liegt in einer erhöhten Erregbarkeit des zentralen Nervensystems, was dann dazu führt, dass die Krampfschwelle herabgesetzt wird. Dadruch werden diese motorischen Überreaktionen erst möglich.
Im Volksmund wird die Epilepsie auch "Fallsucht" genannt und mit "Gewitter im Gehirn" umschrieben. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Epilepsie:
Die primäre Epilepsie tritt i.a. im Alter zwischen 1 und 3 Jahren auf und wird vererbt. Bei ihr zeigen sich keine erfassbaren Veränderungen im Gehirn. Sie ist nicht behandelbar, die Zahl der Anfälle und deren Heftigkeit kann jedoch mit Antiepileptika gut eingedämmt werden.
Der sekundären Epilepsie liegt eine andere Krankheit zugrunde, z.B. Gehirnschäden infolge von Entzündungen, Verletzungen oder Tumoren, Herzfehler, Diabetes, Gifte, daruch lässt sich hier auch eine Veränderung im Gehirn erfassen. Hier sollte auf alle Fälle erst einmal die zugrunde liegende Krankheit behandelt werden!
Die Symptome sind bei beiden Arten die gleichen: Umfallen, Zusammenbrechen, Zitterkrämpfe, Laufbewegungen der Beine im Liegen, Speicheln mit Schaumbildung, geweitete Pupillen, Ohnmacht, spontanes Urinieren und Abkoten.
Desweiteren unterscheidet man die Anfälle in einen grossen Anfall, den sogenannten Grand Mal und in einen kleinen Anfall, den sogenannten Petit Mal. Anders eingeteilt oder benannt auch in generalisierte und partielle Epilepsie. Bei der generalisierten Epilepsie zeigt sich in heftig zuckenden Bewegungen durch Krämpfe der Skelettmuskulatur. Auch treten hier Bewusstseinsstörungen oder ganzer Bewusstseinsverlust auf, das heisst unser Hund bekommt garnichts mehr mit von seiner Umwelt. So ein Anfall dauert zwischen einigen Sekunden bis Minuten. Manche Hunde erholen sich sehr schnell von so einem Anfall, andere sind noch lange nicht wieder voll da.
Bei der partiellen Epilepsie sind nur bestimmte Muskelgruppen betroffen, also z.b. die Beine, Kopf oder auch Kaubewegungen, die ganz plötzlich auftreten und sich kurz hintereinander wiederholen. Typisch sind auch Verhaltensänderungen, Angstzustände und kurze Bewusstsseintrübungen.
Man sollte sich im Falle eines grossen Anfalls darum kümmern, das sich der Hund nicht verletzen kann, indem er sich irgendwo einklemmt oder verletzt.
Der Tierarzt wird Tabletten (und eventuell Notfall-Zäpfchen) verschreiben, die regelmässig -i.a. aufgeteilt auf 2x pro Tag - gegeben werden müssen. Antiepileptika sind starke Beruhigungsmittel, die die Anfälle unterdrücken (sollen), den Hund aber auch - zumindest anfangs - müde machen und Durst und Appetit erhöhen können.
Wenn Du den Eindruck hast, dass die Tabletten nicht wirken, lass Dir mal ein anderes Präparat geben - es gibt verschiedene auf dem Markt!
Unterstützen kann man die Behandlung mit Kaliumbromid und einer Ernährung aus vorwiegend hochwertigem Muskelfleisch und wenig Getreide. Eventuell ist die Zufütterung von Taurin ratsam.
Dies war nur mal eine kurze Zusammenfassung zum Thema Epilepsie. Im Net findest Du viele Seiten, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Daran kannst Du auch erkennen, das Du nicht allein mit Deinen Sorgen bist.
Bei der Tierärztekammer Niedersachsen findest Du noch weitere Information zum Thema: http://www.tknds.de/haustierhaltung/epilepsie.shtml
(Quelle: "http://www.laboklin.de/frame.php?lang=de")
Weitere informative Links:
http://www.katzen-in-not.de
(Quelle: Dr. med. vet. Petra Ziemer" Ein Herz für Tiere" Heft 11/ 2001)
Auf der folgenden Seite findest Du einen Beitrag von Käthe, die selber schon mit zwei an Epilepsie erkrankten Hunden zusammen gelebt hat und uns an ihren Erfahrungen teilhaben lässt. Vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass man nicht allein ist.