Beiträge von flying-paws

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    Eure Hunde haben das ja rassebedingt im Blut aber kann ein Vertreter dieser Rassen, der jahrelang in einer Großstadtfamilie verweichlicht wurde und vielleicht in seinem ganzen Leben noch nie ein Schaf aus der Nähe betrachtet hat noch guten Gewissens an die Tiere gelassen werden?

    Der Instinkt ist im Hund drin. Allerdings gibt es da kein Gen, auf dem ein Schaf oder ein Rind abgebildet ist :wink: Deshalb sind solche Argumente wie: Der Hund geht an einer Schafherde vorbei und schaut nicht danach - also hat er keinen Hütetrieb - meist ohne Wertung zu betrachten. Die "Programme" zum Hüten bzw. Jagen sind ja im Hund drin. Da müssen schon ein paar auslösende Situationen am Vieh geschaffen werden, damit das Programm "zum Laufen" kommt. Soll heißen: Auch bei einem Hund aus der Stadt ist das alles vorhanden. Oft leben die das ja in ganz anderen Situationen aus (denn irgendwo muss es ja hin), so dass die Besitzer das gar nicht als den Hüteinstinkt identifizieren. Man glaubt gar nicht welche Sequenzen da alle reingehören...

    Viele Grüße
    Corinna

    ... bei manchen Hunden habe ich eher das Gefühl, dass sie Selbstmord begehen wollen - bei dem Unrat, der alle in sich hineingesaugt wird... mmmh, sollte man den Leuten mit einem solch lebensmüden Exemplar besondern Beistand zukommen lassen?!? Ok, mal im Ernst:

    Bei Wiederkäuern ist das ja auch bekannt - vielleicht hat ja noch jemand eine richtig schlaue Antwort drauf - ich weiß es nicht :gruebel:

    Wobei ich ja in einem anderen Thema schonmal geschrieben habe, dass Hunde meiner Meinung nach ganz gut "fühlen" welche Nährstoffe ihnen fehlen. Das wäre dann ja thematisch eine ähnliche Ecke...

    Viele Grüße
    Corinna

    Ich hatte es im Winter schoneinmal hier im Forum geschrieben: Mein 9jähriges Zwergkaninchen starb genau an Heiligabend und hat seinen jüngeren Kumpel Luca hinterlassen.

    Natürlich sollte der nicht allein sein Leben fristen, so wurde er mit einem Kaninchen, dessen Partner zufällig zur selben Zeit gestorben ist, wieder unter Nagergesellschaft gebracht. Aus Zufall erfuhren meine Freundin und ich, dass auch der Bauer, bei dem meine Schafböcke stehen, ein Kaninchen in "Einzelhaft" hatte, weil der Gefährte vor ein paar Wochen gestorben war. Schnell war klar: Die zwei Jungs sind kastriert, also sollten die Drei eine WG werden. Sie leben nun seit geraumer Zeit zufrieden zusammen, haben einen mehrstöckigen Stall mit Auslauf zur Verfügung und genießen die Frühlingssonne. Heute morgen gab es aber eine seltsame Entdeckung... Dachten wir doch bisher die Mümmelmänner wären zu dritt, wurde heute morgen noch ein Vierter versehentlich in seinem Versteck aufgestöbert.

    In dem großen Auslauf liegen diverse Steine, stehen Büsche, Bäume... viel zum Verstecken eben. Und unter einem großen Stein tauchte plötzlich noch ein schwarzes, erwachsenes Kaninchen auf, dass sich dort schon eine Höhle gebuddelt hatte!

    Wir vermuten - da die Krallen trotz Buddelaktion sehr lang und das Kaninchen recht dick ist - dass sich dort einer seines "Kinderzimmerkaninchens" entledigt hat! So einfach wird man seine Tiere los... Was soll man dazu sagen? Nun ja, jetzt sind sie zu viert :nixweiss:
    Ich hoffe nur, dass das eine Ausnahme bleibt - ich wollte eigentlich keine Nagersammelstation eröffnen...

    Viele Grüße
    Corinna

    Zusammengefasst kann man also schon sagen, dass die Entscheidung über Leben und Tod, Struktur, Zusammensetzung und Zu- und Abwanderung von dem Menschen bestimmt wird. Ich denke soweit sind wir uns einige :wink:

    Natürlich versuchst Du - ich auch - das "natürliche" Leben (kann man das bei einem Haustier so nennen?) soweit wie möglich zu imitieren.

    Ich habe nicht behauptet, dass zwischen familienfremden Hunden keine (funktionierende) Sozialstruktur entstehen kann. Ganz im Gegenteil, ich denke, gerade unsere Hunde sind oft dazu fähiger als wir denken. Aber es ist im strengen biologischen Sinn kein Rudel. Natürlich benutze ich diesen Begriff aber trotzdem für zusammenlebende Gemeinschaften - weil man sich so leichter verständigen kann :wink:

    Den Begriff Luxus habe ich gewählt, um zu verdeutlichen, dass Hunde im Grunde nichts für ihre Ernährung, Sicherung des Reviers etc.... tun müssen. Da sie es in der Regel gar nicht anders kennen, empfinden sie das natürlich nicht als Luxus... Aber so gesehen sind auch Deine Hunde "Sonntagshunde"...

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    Ich sagte nicht, dass sie den Tod nicht begreifen. Ich sagte nur, dass sie keine Vorstellung vom Danach haben.

    Haben wir Menschen das denn?

    Viele Grüße
    Corinna

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    @ flying-paws: ist es bei Schafen nicht gefährlich in die Schnauze zu zwicken?
    Oder ist das nur eine Frage des Timings und der nötigen Erfahrung? Der Schäfer meinte so ein boxendes Schaf könne den Hund locker ein paar Meter durch die Luft segeln lassen - autsch!

    Teak zwickt nur in die Nase, wenn sie von einem Schaf angegriffen wird. Und das tun Schafe mit dem Kopf voran :wink: Sie ist so schnell und geschickt, dass das bisher wunderbar funktioniert hat.

    Viele Grüße
    Corinna

    Teak zwickt meine Schafe auch auf Kommando oder bei Angriff in die Nase. Das ist ist wirklich die beste Stelle - macht ordentlich Eindruck bei den Viechern. Wenn Chill von einem Schaf angegriffen wird, dann versucht sie immer rum zu laufen und es in die Hinterbeine zu zwacken :rolleyes: Vielleicht schaltet sie ihr Hirn dabei ja auch irgendwann mal ein...

    Mit Teak würde ich deshalb das Rinderhüten tatsächlich mal wagen. Bei Chill wäre mir das zu heikel...

    Viele Grüße
    Corinna

    Hallo Björn,

    hörst Du bei dem "Aufgeben" auf mit der Übung? Zieh es da mal durch und sei sehr sehr geduldig. Ich vermute, dass da die "Verzweiflung" greift und es ordentlich anfängt zu qualmen im Kopf. Danach kommt in der Regel eine "neue" Aktion vom Hund. Egal was dann kommt - hauptsache es hat irgendwas mit dem Target zu tun und ist nicht das alte Muster. Damit erreichst Du ersteinmal, dass sie auf die Idee kommen noch anderes damit auszuprobieren und neue Wege zu gehen.

    Evtl. ist auch einfach mal eine Pause von ein paar Tagen/Wochen dieser Übung nötig, weil sie "festgefahren" ist. Hatte ich mit meiner Teak mal - nach ein paar Wochen lief es plötzlich ganz anders, dabei hatte sie sich vorher so an einen Weg "festgebissen".

    Eine weitere Möglichkeit wäre es, etwas leckeres an den Target zu schmieren, so dass es beim Abschlecken zu einem längeren Kontakt kommt. Allerdings ist das "Locken" und Du musste es langsam wieder abbauen. Ich würde den anderen Weg bevorzugen.

    Viele Grüße
    Corinna

    Deine Hunde sind im strengen Sinn auch kein Rudel. Ein Rudel ist eine Struktur, die aus den Nachkommen der Rudelmitglieder wächst. Selten stoßen mal neue Mitglieder hinzu, die vom Rudel aufgenommen werden. In Deinem Fall entscheidet das aber nicht Dein "zusammengwürfeltes" Rudel, sondern Du. Da fängt es schon an...

    Abgesehen davon kann Dein "Rudel" keine Streifzüge unternehmen, jüngere Tiere, die evtl. wieder abwandern würden, können dies nicht tun. Vermehren tun sie sich auch nicht. Ich gehe davon aus, dass einige kastriert sind (stimm das?), damit sind die sozialen Verhältnisse nocheinmal verschoben.

    Hunde sind keine Wölfe. Und der Vergleich mit Gehegewölfen hinkt meiner Ansicht nach auch. Das sind genauso unnatürliche Bedingungen, wie die Deines "Rudels" - auch, wenn Du Dir alle Mühe gibst und ja auch gerne Hunde um Dich hast, die sich sehr wolfsähnlich verhalten.

    Dass Hunde, sagen wir mal es weiter, Tiere den Tod nicht "begreifen", halte ich außerdem für einen Irrtum.

    Unsere Haushunde müssen gar nicht so "denken" wie Wildtiere - dafür ist ihr Leben zu luxeriös.

    Was ist ein "Sonntagshunde"?

    Viele Grüße
    Corinna

    @ Wakan:

    Ist die Interpretation der evtl. entstehenden Situation für Deinen Leitrüden nicht ein wenig zu "menschlich"? Vielleicht ist es für einen Leithund ja gar nicht so "entehrend" diese Rolle aufzugeben und die Verantwortung abzugeben! (Mal die Schmerzen außen vorgelassen.) Vielleicht empfindet er es als "in Rente" sein und endlich diese "Last" lossein.

    Viele Grüße
    Corinna