Meine Vorrednerinnen haben es meiner Meinung nach absolut auf den Punkt gebracht. Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen !
Ich bin auch eine regelmässige Turniergängerin mit gewissen Zielen und entsprechendem Ehrgeiz. Für mich ist klar, dass ich ohne einen gewissen Ehrgeiz und ohne ein Ziel (egal welches Ziel das ist) nicht an Turnieren/Wettkämpfen teilnehmen möchte. Da würde ein Training unter lockeren Bedingungen reichen, um den Hund und mich entsprechend auszulasten und Spass daran zu haben.
Warum starte ich an Wettkämpfen ? Es macht einfach Spass, ist für Hund und HH eine echte Herausforderung und man kann sehen, ob das im Training erlernte auch unter Turnierbedingungen umgesetzt werden kann. Mein Ziel mit Champ ist es, ihn an die Gegebenheiten zu gewöhnen (ich laufe seit über 2 Jahren im A0 in der Schweiz), da er ein super ängstlicher Hund ist. Im Training läuft er sehr schnell und super zuverlässig, hat irre viel Spass und ist manchmal sogar ein wenig "durchgeknallt"
. Aber auf Turnieren liegt es an mir, ihn zu motivieren, ihn von der Umgebung auf mich und auf den Parcour zu lenken, ihm Spass und Freude zu vermitteln, ihm seine Angst vor Mensch und Umgebung zu nehmen. Auf dem Treppchen werde ich mit ihm eher nicht stehen, was jedoch sicherlich eines meiner nächsten Ziele ist. Im Moment habe ich mit ihm andere Ziele und TROTZDEM bin ich suuuuper nervös vor jedem Start und bin auch ehrgeizig und möchte mein Ziel von einem schönen Lauf mit viel Motivation erreichen. Ich renn regelmässig vor dem Start auf's Klo und zittere am ganzen Körper. Nun, ich habe klaren Prüfungsstress und natürlich überträgt sich das auf Hund und damit geht jeder Hund auch anders um.
Ich habe schon oft mitgekriegt, dass sich die Leute über mich unterhalten... so nach dem Motto: wieso tut die das dem armen Hund an, der hat ja überhaupt keinen Spass daran. Und doch, er hat Spass daran und ohne das ich mit ihm schon recht früh auf Turnieren gestartet wäre, würde Champ heute (da bin ich mir ganz sicher) noch lange nicht soweit sein im Alltag. Ich möchte damit sagen, dass man immer sehr schnell urteilt über eine Momentaufnahme, ohne die Hintergründe dabei zu sehen, was ich sehr schade finde.
Ich persönlich habe grössten Respekt vor Hundeführer/innen, die einen schnellen Hund sauber durch den Parcour führen und dabei noch den Ueberblick behalten. Ich sehe sehr gerne zu, wie toll ein solches Team funktioniert und da ich sehr regelmässig auf Turnieren anzutreffen bin, sehe ich auch die entsprechenden Fortschritte der einzelnen Teams. Die Körpersprache und das gegenseitige Vertrauen fasziniert mich immer wieder aufs Neue.
Gruss Sabine