Eine Diabeteserkrankung gerade im Kindesalter sollte natürlich nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Der Begriff ernsthaft ist aber hier nicht angebracht (vielleicht reagiere ich da etwas sensibel, weil ich das auch immer hören musste, sorry
).
Das "ernsthaft erkrankt" hat sich für mich nur so gelesen wie "hochgradig zuckerkrank". Und das sind so Formulierungen wie sie gerne von Laien angeführt werden um das Thema zu dramatisieren ... und das hilft weder dem Kind, noch den Eltern noch sonstigen unmittelbar betroffenen.
Je normaler das Kind wieder in die Gemeinschaft aufgenommen wird, desto besser und leichter wird es mit seinem "Schicksal" umgehen können. Dazu gehören natürlich auch Strafarbeiten etc. wenn das Kind Mist gebaut hat.
Ich bleibe bei meiner Empfehlung - auch wenn ich mich jetzt vielleicht wiederhole
. Wenn du den Eltern ernsthaft helfen willst, und nicht nur eine Möglichkeit siehst einen Hund in deinen Unterricht zu bekommen, erkundige dich selbst nach einer Schulung für dich. Wie gesagt... Nur wenn du helfen möchtest und auch nur soweit wie du kannst und willst.
Ich zB biete allen Eltern bzw. Familien mit betroffenen Kindern immer wieder an, dass auch die Lehrer, Erzieher die Möglichkeit haben an einer Schulung teilzunehmen. Leider wird dies von den wenigsten wahrgenommen. Entweder aus Angst "Ich möchte nicht soviel Verantwortung übernehmen" aus Unsicherheit, aus finanziellen Gründen. Ich weiß es nicht.
Wenn mich jetzt bspw. eine Lehrerin anrufen würde und eine Schulung haben wollte, würde ich mir die Zeit nehmen und sie schulen -das ist i.d.R. eine Einzelschulung- und ihre Fragen beantworten (auch wenn ich da nix für kriegen würde).
Ich hab es am eigenen Leib erlebt dass es ganz toll laufen kann und ganz, ganz scheiße. In der Kita waren ausnahmslos alle Erzieherinnen sehr bemüht. Die Hauptbezugsperson ist damals extra ins KH gefahren und hat sich schulen lassen.
Später in der Grundschule war das Interesse gen Null. So wurde er zB bei den Klassenfahrten nur dann mitgenommen, wenn ich auch mitfahren konnte. Die Abschlußfahrt konnte er nur mitmachen, weil ich zugesichert habe, für die Nachtspritze (das war damals leider so) in das Schullandheim zu kommen (war für mich selbstverständlich, ist aber von der Lehrerin nicht ganz so doll rübergebracht worden und so zwischen den Zeilen war zu hören "mir wärs lieber wenn er nicht dabei wäre").
Die Lehrerinnen hatten genau wie du Scheu davor Verantwortung für das Kind zu übernehmen. Nur Verantwortung hat man als Lehrer doch so oder so auch bei den übrigen Schülern.
Und es geht ja auch nicht darum, dass du genau Bescheid weißt über BE-Berechnung, BE-Faktoren, Korrekturfaktoren etc. Das ist alles Einstellungssache und damit solltest du in dem Sinne eher weniger zu tun haben.
Aber ... immer unter der Vorraussetzung, dass du das auch willst...du solltest wissen wie geh ich in einer Notfallsituation um. Mein Sohn wurde mehrfach aus Unwissenheit der Lehrer mit einem BZ von 55 mg/dl ins KH gebracht, wo die Gabe eines Stückchen Traubenzuckers bzw. einer Banane (die er immer dabei hatte) ausreichend gewesen wäre. Aber dazu gehört ein bißchen Grundwissen.
Und auch der Willen sich Wissen anzueignen und ggf. Verantwortung zu übernehmen.
Ganz toll wärs, wenn du zB weißt wie das BZ-Messgerät funktioniert, das Prinzip der Therapie verstehst (zB kann ein verstopfter Katheter bei einem Typ1 Diabetes innerhalb ganz kurzer Zeit zu einer Ketoazidose führen), darauf achtest, dass das Kind seine mitgebrachten Mahlzeiten isst usw.
Vielleicht hast du ja die Möglichkeit zusammen mit den Eltern an der Schulung teilzunehmen.
Wie gesagt. Ich hab keine Ahnung wie ernsthaft du den Eltern tatsächlich helfen möchtest und das sind alles nur Tipps die ich dir geben kann, als selbst betroffene Mutter und letztendlich auch als Diabetesberaterin.
Einen Diabeteswarnhund als Lösung für evtl. noch bestehende Stoffwechselprobleme halte ich für nicht sinnvoll.