Beiträge von megarafrauchen

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    Ich habe bei einigen hier den Eindruck das vergessen wird das ein Hund ein Raubtier ist.
    Ein Raubtier mit natürlichem Aggressionspotenzial.
    Auseinandersetzungen mit Artgenossen gehören zur Charakter und Wesensbildung.
    Wir haben uns als Kinder auch oft gekloppt. Wenn Mutti da immer gekommen wäre, und hätte mich da weg gezerrt, wäre ich wahrscheinlich ein Ängstliches verunsichertes Kind/Erwachsener geworden.

    Da hast Du grundsätzlich recht. Allerdings ist es schon was anderes, ob der Hund frei läuft und auch frei agieren kann oder ob er durch die Leine eingeschränkt ist. Meiner Meinung nach ist es schon wichtig, dass ich meinen Hund schütze, wenn ich ihn schon in diese blöde Situation bringe, denn die Leine ist ja nun alles andere als natürlich.

    Im Freilauf lasse ich meinen Hund auch das eine oder andere selbst regeln. Allerdings greife ich ein, wenn es heißt: "Alle gegen einen" oder wenn mein Hund gemobbt wird oder selbst mobbt. Auch wenn ich eine ernsthafte Beißerei befürchten müsste, würde ich eingreifen, bzw. den Kontakt gar nicht erst zulassen. Wenn´s darum geht, dass mein Hund mit ihrer übertrieben unterwürfigen Art ihr volles Programm abspult (auf den Rücken werfen und Schnauze lecken) und den anderen Hund nicht mehr in Ruhe lässt, der dann kurz knurrt und ihr die Pfoten auf den Rücken legt, werde ich einen Teufel tun und eingreifen. Oder wenn sie einfach unverschämt ist und sich ´ne Ansage abholt - alles gar kein Thema.

    Das was man immer bedenken sollte ist, dass unsere Welt nicht immer hundegerecht ist und wir deswegen nicht in jeder Situation davon ausgehen können, dass unsere Hunde mit ihrem natürlichen Verhalten weiter kommen. Mein Hund ist im Rudel aufgewachsen und hat ein sehr natürliches Sozialverhalten. Das bringt ihr aber leider sehr wenig, wenn sie von einer ganzen Horde Hunde gemobbt wird, sich schon unterwirft, aber gar nicht mehr aufstehen darf.

    Und die Situation an der Leine ist halt für meine Begriffe auch nicht natürlich.

    Ach ja, und dass ich schuld daran bin, dass speziell mein Hund leinenaggressiv ist, weiß ich (wir zählen ganz klar zu den 99,9%). Deswegen arbeite ich auch in erster Linie an mir und nicht an meinem Hund.

    Ich bin froh, dass ich einen Garten habe, wenn Meggie nachts mal Durchfall hat und ich einfach die Terrassentür aufmachen und sie rauslassen kann und Meggie freut sich, wenn sie dort im Sommer in der Sonne liegen kann.

    Aber für wirklich nötig halte ich einen Garten nicht, da ein Garten für mich keinen Spaziergang ersetzen kann.

    Wir sind "Leidensgenossen", denn auch mein Hund würde jagen gehen, wenn sie denn könnte.

    Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht direkt an dem Jagdproblem arbeite, sondern einen Umweg gehe.

    Draußen hat Meggie bis auf wenige Ausnahmen generelle Leinenpflicht - in der Stadt kurze Leine, in Feld oder Wald Schleppi (wir kommen mit unserer 10m-SL aus Biothane übrigens prima zurecht).

    Als erstes haben wir den Rückruf neu aufgebaut und gefestigt, so dass er bei mittlerer Ablenkung gut funktioniert.

    Dann haben wir mit Hundesport begonnen - Obedience und Longieren (und ein bisschen ZOS), um einfach Spaß miteinander zu haben und dadurch die Bindung zu fördern.

    Um Meggies Aufmerksamkeit auf den Spaziergängen zu erhöhen, habe ich freiwillige Kontaktaufnahmen (Blickkontakt und zu mir kommen) belohnt (anfangs mit Clicker, weil ich damit genauer war, jetzt über Stimme und Leckerlie, teilweise auch einfach durch Streicheln oder Spielen).

    Zu guter letzt arbeite ich jetzt konsequent an meiner Führung (in erster Linie und die Leinenaggression in den Griff zu kriegen, aber es hilft auch beim Jagdproblem).

    Impulskontrolle machen wir mehr so nebenbei, wenn andere Hunde ihrem Ball hinterher rennen und Meggie aber bei mir bleiben muss oder andere Hunde spielen und sie bleibt bei mir.

    Ich habe einfach Spaß mit meinem Hund zusammen, gönne ihr auf dem eingezäunten HuPla Auslauf und Spiel mit Artgenossen und in Feld oder Wald läuft sie an der SL. Ziel ist natürlich, dass sie dort auch mal ohne Leine laufen kann (zumindest in wildarmen Gebieten), aber solange das nicht geht, geht es eben anders.

    Glaub mir, ich weiß, was da für ein Training drinsteckt. Das ist bei uns mit Sicherheit nicht viel anders gewesen, da Meggie auf der Straße geboren wurde. Ich weiß auch wie lange es dauert bis Hundi mal der Meinung ist, dass der Mensch vielleicht doch ein bisschen wichtig ist.

    Wenn beim Spiel mal ein Büschel Haare drauf geht, finde ich das überhaupt nicht schlimm - das kann passieren. Es sollte halt möglichst immer alles im höflichen Rahmen ablaufen und wenn einer der Hunde Stress hat, sollte man reagieren.

    Zur Not hole ich meinen Hund da "einfach" raus, wenn er nicht aufhört und leine ihn eben an.

    Ich weiß, dass sich das alles einfach anhört, es aber nicht ist. Aber Du bist für Deine Hunde verantwortlich und von daher musst Du ihnen auch ihre Grenzen aufzeigen - egal, was andere von Dir denken. Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass ein Hund es nicht ernst nimmt, wenn man ihn anschreibt, eine deutliche Körpersprache und eine ruhige feste Ansage bringen normalerweise viel mehr.

    Sorry, wir werden hier jetzt völlig OT, aber ich wollte das ungern alles so stehen lassen.

    Zitat

    wie gesagt, an der leine kann ich das unterbinden, sollte ich es wirklich wollen, was mir aber unangenehm ist.

    und wie willst du ihm eine klare ansage verpassen?
    ihm einen elektroschocker am halsband verpassen? zumal das zwicken und fellausreißen normal ist? windhunde spielen meist so grob, soll ich ihm spielen allgemein verbieten? morpheus tut das auch, der ist im gegensatz dazu aber abrufbar und nimmt auch rügen hin, wenn ich yamiq auf welche art auch immer bestrafe, ob verbal oder durch nach hause gehen oder was auch immer, das juckt den nicht.

    Warum ist es Dir unangenehm Deinem Hund ´ne klare Ansage zu machen?

    Mein Hund spielt auch sehr wild (ist zwar kein "richtiger"Windhund, zeigt aber als Podenco-Mix ein ähnliches Spielverhalten), aber einfach draufzustürmen und Fell ausreißen, da würde es bei mir auch ´ne klare Ansage geben - und zwar genauso wenn mein Hund das machen würde wie auch ein anderer Hund bei meinem.

    Du musst ihm das Spielen nicht allgemein verbieten, aber Du solltest auf jeden Fall den anderen Hund genau beobachten. Wildes Spielen (mit lautem Spielknurren, an Ohren oder Lefzen ziehen, auf den anderen Hund "draufspringen",...) lasse ich nur zu, wenn der andere Hund daran auch Spaß hat. Sobald ich merke, dass der anderen Hund Stress hat, rufe ich meine ab. Zur Not muss sie dann zum Runterkommen auch mal kurz an die Leine. Meistens funktioniert es aber jetzt schon mit einem "Langsam" und sie nimmt sie zurück - ist ´ne reine Übungssache.

    Wenn wir normal spazieren gehen, stört mich das Schnüffeln nicht. Dann bleib ich halt stehen und wenn ich keinen Bock mehr habe, kriegt Meggie ein Kommando zum weitergehen. Reagiert sie darauf nicht, gibt´s ´ne Ansage oder auch mal ein wegdrängeln.

    In bestimmten Situationen kann ich Meggie aber auch mittlerweile neben mich nehmen und dann wird auch nicht geschnüffelt. Das mache ich aber nur ganz selten, weil ich persönlich keine Notwendigkeit sehe, dass mein Hund den gesamten Spaziergang über nur neben mir laufen soll und nur auf Kommando pinkeln oder ka..en darf.

    Ob Honig nun gut oder schlecht für Hunde ist, kann ich nicht beurteilen. Damit hab ich mich ehrlich gesagt noch nicht näher beschäftigt.

    Aber ich glaube, wenn ich einem Hund, der nicht so futterverrückt ist wie meiner, einmal am Tag sowas leckeres geben würde wie Quark mit Honig, dann würde der Hund gerne auch auf das andere Futter, was ihm angeboten wird, verzichten. Denn er weiß ja, dass es morgen wieder was Süßes gibt. :lol: