Hiermit belebe ich diesen tollen Thread mal wieder zum Leben. 
So, ich trau mich jetzt auch mal. 
Zur Vorgeschichte:
Ich musste in die Klinik, Maja und ich waren 4 Monate lang getrennt. Sie sollte erst zu "Freunden", die haben mich hängen gelassen. Sie war 2 Tage auf einer Pflegestelle, die es sich anders überlegte, Maja kam in eine Hundepension, wo sie wohl fast nur im Zwinger saß, dann in eine Hundepension, wo sie mit anderen in großen Freiläufen war. Das war eigentlich super, aber sie waren unbeaufsichtigt. Als Maja zur letzten Hundepension kam, hatte da ein dominanter Dobermann das sagen und Maja hat sich quasi "hochgeschlafen". Als der nach ein paar Tagen von seinen Besitzern abgeholt wurde, blieb Maja wohl in der hohen Position, so jedenfalls der Leiter der Pension. Wäre der Dobermann nicht da gewesen, hätte Maja wahrscheinlich erstmal von den dominanten Hündinnen einen drauf bekommen, damit sie gleich weiß, wo sie dort in der Rangordnung zu stehen hat, so der Leiter.
Tja, leider waren die Hunde meist unbeaufsichtigt und wurden leider auch (entgegen der Absprache) in verschiedenen Größen (also versch. Kräfteverhältnisse) zusammen gelassen. Maja hat sich wohl mit einem angelegt und es ging bis ins blutige. Wie, was, wo genau konnten die mir leider nicht sagen, denn sie waren ja nicht dabei. Habens auch erst nach ein paar Tagen festgestellt. Sie hatten Maja nur über dem anderen Hund (mittelgroß, Rüde, blind und taub) gesehen.
Jedenfalls haben Maja und ich, seit sie Anfang November endlich wieder zu mir konnte, endlich wieder Vertrauen zueinander aufgebaut.
Bei Hundebegegnungen ist es jetzt leider so:
Maja läuft interessiert zu nem anderen Hund hin, sie möchte an ihm schnüffeln, wenn der andere Hund es auch will, knallt es und sie geht auf Angriff. Normales Drohen, aufgestelltes Nackenfell (meist über den ganzen Rücken) etc. aber teilweise bis zum richtigen Beißen.
Mit anderen hat sie gespielt und erst beim 3. Treffen die mittelgroße Hündin auf einmal unterworfen, nachdem sie ihr vorher noch die Schnauze geleckt hat.
Bei nem Galgo-Rüden hier in der Gegend hat sie auch erst Ich-will-zu-dem-Junken, schnüffeln, knurren und Nackenfell leicht aufgestellt abgezogen. Der forderte sie aber weiter zum spielen auf und lief erstmal ne Runde davon. Da ist Majas eventuelles nach vorne gehen in Spielen übergegangen.
Vorher hatte sie keine Leinenaggression, seit ich sie wieder bekam hat sie die jetzt.
Vorher hat sie manche kleinen Hunde angepöbelt. Jetzt findet sie die meisten kleinen Hunde toll, aber mag auf einmal Schäferhunde und große (und mittelgroße) schwarze Hunde nicht mehr.
Wenn spontan ein Hund auftaucht und Maja ist ohne Leine läßt sie sich fast immer abrufen. Bei den paar Malen, wo sie doch hin ist, hat sie geschnüffelt und dann kurz inne gehalten. Das ist der Moment, wos entweder ins Spielen oder Kampf übergeht. Bei diesen paar Malen ließ sie sich aber noch abrufen.
Ich kann sie leider immernoch zu oft nicht genau einschätzen. Was ihr in den 4 Monaten passiert ist, was sie erlebt hat, weiß ich ja nicht. Wir gehen zur Hundeschule und machen gute Fortschritte. Sie darf zu anderen Hunden nicht mehr hin und kommt vorher an die Leine.
Die Leinenpöbelei wird langsam besser. Sie hinter mir absitzen zu lassen klappt auch immer besser. Im Moment arbeite ich daran, dass sie sich ins Platz legen läßt, wenn ein anderer kommt, dass ist für sie nocheinmal eine Stufe schwieriger als das Sitz. Allerdings kommt beim Platz dann nur noch ein Knurren, statt das volle Programm. Das finde ich schon echt beeindruckend.
Maja bekommt nun die Schlepp dran und wir üben erstmal mit ihrem Galgo-Freund den Abruf aus dem Spiel (ist mit der Hundehalterin schon abgesprochen). Wenn das dann klappt, trainieren wir den Abruf von anderen Hunden - wahrscheinlich dann mit Maulkorb, damit ich sicherer und ruhiger bin und bleibe. Dafür hat sich schon eine hibbelige Boxer-Hündin gefunden.
Ich sehe die Zeit nach unserer Trennung als Neuanfang und verhalte mich entsprechend. Ich stelle mich aufs Schlimmste ein und freue mich, wenns nicht eintritt und es besser läuft, als erwartet, statt vor jeder Hundebegegnung Angst zu haben. Jeder Tag bietet neue Trainingsgelegenheiten.
Ich bin konsequenter in der Erziehung geworden. Was ich sage hat auch getan zu werden. Ich muss nur noch etwas daran arbeiten, meine positive Einstellung durchgehend zu behalten, bzw. ganz schnell wieder runterzukommen, wenn ich doch kurz ängstlich oder gestresst reagiere.
Hat jemand noch Ideen?