Beiträge von Veela

    Zum Sofa: Verbiete es stündlich oder sogar im Minutentakt. Unten gibt es Leckers und Streicheleinheiten, wenn er ein paar Minuten nach dem Sofarunterwurf nicht wieder draufwollte. Wenn du nicht möchtest, daß er auf dem Sofa ist, dann verbiete es ihm jedesmal. Irgendwann werden die Zeitabstände größer...

    Ich würde (wenn Du es zeitlich einrichten kannst) versuchen, öfter mit ihr raus zugehen. Wie lange gehst Du jeweils mit ihr Gassi und wann? Hast Du beobachten können, wann sie im Verhältnis dazu in die Wohnung macht?
    Wenn ich schreibe 'öfter rausgehen', dann meine ich nicht 5 mal täglich eine Stunde. Aber vielleicht zwischen den festen Zeiten jeweils ein oder zweimal noch für 10-15 Minuten. Und jedesmal (!) wenn sie draußen pieselt großes Lob. Denk dran (machst Du bestimmt), die Stelle, die sie in der Wohnung befeuchtet hat, mit Desinfektionsmittel oder Glasreiniger oder so zu besprühen, damit nicht ihr Geruch sich an der Stelle hält. Sonst sucht sie die Stelle immer wieder auf - aber das ist wohl auch klar.

    Verbellt sie den Besucher richtig 'böse' oder bellt sie vielleicht einfach nur aufgeregt? Wie reagiert der Besucher auf deine Hündin? Evtl. könnte es helfen, wenn sowohl du als auch der Besuch deinen Sonnenschein komplett ignoriert, auf anbellen und anspringen wegdrehen, nicht ansprechen oder angucken. Wenn sie sich ruhig verhält Leckerchen (entweder vom Besuch, dann kann es aber sein, daß sie ihm danach wieder auf den Keks geht), bzw. ruhige (Streichel-)Aufmerksamkeit.

    Weil ich ja auch was gegen angefangene und dann nicht zuende berichtete Themen habe gebe ich mal den Bericht, wie es gelaufen ist. Wir haben Bora mit einer kleinen 'Gebrauchs- und Pflegeanleitung' ausgeliefert (bei Interesse stelle ich sie gerne mal irgendwo rein) und nach ein paar Tagen folgende 'Stein-vom-Herzen-gefallen'-Mail von den beiden Bora-Hütern bekommen:

    Mit Bora gibt es keine Probleme. Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten zwischen Jaschke und Bora hat sich das Verhältnis der Beiden fast zu einer Freundschaft entwickelt. Die ersten beiden Tage durfte Bora noch nix in der Wohnung machen, nicht mal trinken, geschweige denn essen. Da haben wir viel Nahrung über die Belohnung unterwegs zugeführt, das ging sehr gut. Am Anfang hatte Bora auch gewisse Schwierigkeiten zu erkennen wer auf der Runde das sagen hat bzw. daß sie auch reagieren soll, wenn einer von uns sie ruft. Beim René hat es länger gedauert und er muss auch jetzt noch die Befehle mehrmals geben bevor Bora reagiert, bei Claudia klappt es besser. Wir denken, daß liegt daran, daß sie an eine weibliche Stimme gewöhnt ist. Auf jeden Fall hört sie jetzt bei uns beiden relativ gut und sie weiß auch, wo sie sich verstecken kann, falls andere Hunde und auch Jaschke mal nicht so gut mit ihr meinen. Man muss nur aufpassen, wenn Bora mit anderen Hunden gespielt hat, daß man sie rechtzeitig an die Leine macht, da sie dazu neigt den anderen hinterher zu gehen und weiter zu spielen.
    Ansonsten gibt es keine größeren Probleme, Bora macht sich sehr gut und das alles super interessant für sie ist, ist bei dem Alter normal.
    In der Wohnung ist es inzwischen so, daß beide Hunde schön miteinander spielen. Bora fordert das Spielen regelrecht von Jaschke ein und die Jaschke macht schön mit. Wenn man darauf achtet, daß nix auf dem Tisch steht was sie mit ihren Schwänzen runter fegen könnten, spielen sie sehr schön nicht zu laut und auch nicht zu heftig. Bora darf jetzt auch alle Spielsachen von Jaschke verwenden, sogar die Knochen die rumliegen. Beide Hunde haben zum ablegen die Plätze getauscht, Jaschke liegt sehr oft auf Bora ihrer Decke und genauso anders herum.

    Bin total begeistert gewesen! Zwar ist Jaschke, nachdem Bora wieder bei mir ist, vorzeitig läufig geworden, aber ansonsten hat es wohl auch ihr gut getan!!

    Beim ersten (Sayed) hatten wir die Auswahl aus 10 und 4 Tage Zeit genommen zum beobachten. Wir haben dann den Coolsten und (von unserer Sichtweise aus) Intelligenteste genommen:
    - Lies sich problemlos ohne Gehampel hochnehmen und hat schon mit 7 Wochen gefietscht, wenn er auf dem Schoß saß und mal mußte.
    - Lag schlafend in der Sonne, während die anderen herumtollten, als die Hundemeute auf ihn zutollte ist er aufgestanden, 2 Meter zur Seite gegangen, hat gewartet bis sie durch waren und sich dann wieder auf seinen alten Platz gelegt.
    - Riesengroße Futterschüssel wurde hingestellt, 9 Welpen und 2 Althunde sind darauf zugestürzt, Bellen, Knurren, Fiepen, Winseln, Keilerei... Sayed lag in der Sonne und hat geschlafen. Nach 20 Minuten waren alle satt und haben sich zurückgezogen, die Schüssel war immer noch halbvoll. Aufsetzen, Blick rechts, Blick links - alle sind zufrieden. Sayed ist in die Futterschüssel gesprungen, hat ganz in Ruhe gefressen und sich dann wieder in die Sonne gelegt.
    Hat sich alles so ziemlich durchgetragen: Kein Interesse, zuerst zu fressen, liegt immer noch am liebsten faul rum, ist also total ruhig. Und absolut unabhängig (was nicht immer ganz einfach ist, wenn er sich entscheidet, daß er das Gassi noch ausdehen will, wir können dann ja schon mal nach Hause gehen...).

    Hallo zurück aus der ägyptischen Sonne :freude: in den Erfurter Schnee
    :runterdrueck:
    Bora hat mittlerweile eingesehen, daß mit Stöckchen, Ball, was auch immer alleine durch den Park rennen nur über begrenzte Zeit Spaß macht. Immer häufiger bringt sie nun auch draußen was. Gegen Leckerli tauschen findet sie weiterhin o.k., aber eigentlich will sie, daß ich's wieder wegwerfe.
    Befehl habe ich noch nicht draußen eingeführt, dafür muß es erstmal auch dort sicher sitzen.
    Habe also das Gefühl, daß der Zeitfaktor 'abwarten, irgendwann wird es schon' was gebracht hat.

    Halle zusammen,
    nun ist es soweit, der Flugurlaub bricht an.
    Sayed ist gut untergebracht (er wird sich an zwei Wochen Bora-frei erfeuen), aber für Bora wird es schwierig. Daß mein Freund und ich nicht da sind ist - denke ich - nicht so schlimm, obwohl sie das auch noch nicht erlebt hat. Aber Sayed, ihr großer Rudenfüher ist nicht da! (Geht auch erstmal nicht anders.)
    Bora kommt zu Freunden, die eine seeehr dominante Labradordame besitzen. Bei den bisherigen Begegnungen ist Jaschke (Labbi) sehr deutlich geworden. Unterwegs ist alles in Ordnung, in ihrem Königreich ist sie die Chefin. Und zwar absolut und resolut!
    Meine Tipps für die Pflegeeltern wären erstmal: Jaschke bekommt ihren Prinzessinenstatus (sie hat Bett- und Sofafreiheit --- ...! :?: :!: ). Mein Tipp: Bora ist die 'Letzte'. Wenn Jaschke das darf und Bora moppt, dann darf Jaschke das auch weiter - und Bora nicht (obwohl die beiden Bora am liebsten 'schützen' möchten durch mindestens Sofa-Erlaubnis'.). Bora wird nach Jaschke gefüttert, nach Jaschke begrüßt, gekrault usw.
    Möglicherweise problematisch ist die Bindung an die Bora-auf-Zeit-Hundebesitzer. Meine Idee war, daß sie erst Jaschke füttern und danach (die ersten drei Tage oder so) Bora rein aus der Hand, um die Bindung aufzubauen.
    Ich hoffe einfach, daß nach drei Tagen alles klar geht - es gibt auch noch Ausweichmöglichkeiten, unter anderem, daß Bora zum Sayed-Sitter kommt. Aber nur als allerletzte Ausweichmöglichkeit.

    Bis Montag bin ich für weitere Tipps zu haben!

    Ja Ja... stellt euch vor, ihr hört oder lest "Amerikanische Wissenschaftler haben festgestellt, daß X". Setzt für "X" beliebiges (!!!) ein. Stellt euch vor, daß ihr es nicht nur in einem Forum gelesen habt, sondern außerdem in der Tagszeitung, im Spiegel und aus den Nachrichten 'wißt' - Infos innerhalb einer Woche ... Und was passiert? Sachverhalt "X" ist bewiesen - jedenfalls in meinem (eurem) Kopf. Oder?
    Und dann kommt: "Zwar besteht Sachverhalt X, aber mein Hund sagt 'nicht-X'. [hoffentlich wird das nun nicht zu wissenschaftstheoretisch - bin halt Philosophiker...]. Oder: "Vor zwei Monaten haben amerikanische Wissenschaftler festgestellt, daß X, aber nach tasmanischen und haitianischen Untersuchungen wurde festgestellt, daß nicht-X."
    Tja, wie geht man damit um??? Und ist es ein Unterschied, ob mein eigener Hund die These widerlegt oder ob (andere) amerikanische Wissenschaftler das tun? (Ist Cholesterin nun schädlich oder nicht???)
    Bzw., selbst WENN Hunde NORMALERWEISE nicht rot und grün unterscheiden können, trifft das dann auch auf meinen Hund zu? Offensichtlich nicht!!! Statistisch gesehen können Frauen nicht mit Straßenkarten umgehen - ich kann es (und ihr sicher auch). Eigentlich könne Hunde keine Farben sehen - aber kann ein Mensch mit seinen Messungen tatsächlich feststellen, wie Hunde-Sinne funktionieren? Und für alle die, die 'ja' ankreuzen würden: Wie soll Mensch das tatsächlich feststellen können? Nur über Analogie - und das ist nicht gesichert, sondern rein empirische Erkenntnis!

    Sorry für das Pamphlet, aber ich erkenne hier gerade ein Thema (nicht meinen Beitrag, sondern schon das Ausgangsthema), daß hochphilosophisch ist. Wer weiß schon, wie es sich anfühlt, eine Fledermaus zu sein? Spannend! Und sieht mein Menschenpartner die Farbe "Rot" eigentlich genauso, wie ich? Kann ich einem anderen Menschen erklären, wie sich mein Zahnschmerz anfühlt?
    Gott, völlig OffTopic... Aber ich bin hochgradig interessiert!!!

    Sayed wird nach seiner Reinkarnatio ein Ofenkatzorad: Ofenkatze im Innenbereich, möglichst im Ofen, wenn der nicht abgesperrt wäre, aber ansonsten auch gerne um den über 50 Grad heißen Ofen drumherumgewickelt (kein Scherz! Er hechelt noch nicht mal dabei - das olle ägyptische Wüstentier...). Und draußen ist er Motorrad: Schneller, länger, weiter als ich auf jeden Fall! Bei 35 km/h oder 4 Stunden oder 40 km mache ich einfach deutlich schneller schlapp als er!
    Bora ist im Moment in der Ausbildung. Sie hat die Möglichkeit zur Landschaftsgärtnerin, Erdbewegerin oder umgekehrten Archäologien: Was sie findet (Taschentuch, Plastik, Brötchen) muß erstmal transportiert und dann auf jeden Fall verbuddelt werden! Zum Glück wird sie in der Wohnung langsam auch zur Ofenkatze - wer hätte das gedacht!