Beiträge von Faesa

    Ich habe einen Tierheimhund und ich habe monatelang gegen starke Verlustängst gekämpft. Aber mittlerweile bleibt Madam tagsüber bis zu 4 Stunden (das ist Obergrenze danach bellt sie zwar nicht aber es ist Stress) und abends sogar noch länger alleine.

    Ich habe das auch ganz arg mühsam aufbauen müssen. Mir hat allerdings sehr geholfen, dass Lena im Auto relativ problemlos alleine blieb. Kann er das denn? Dann könntest du ihn immer zum Einkaufen oder für kurze Strecken mitnehmen, wodurch er lernt, alleine zu sein und dass Frauchen immer wieder kommt. Damit könnte man das alleine bleiben an sich üben, ohne die Stressituation Wohnung zu haben.

    Mit der Wohnung müsste man anfangen, bestehende Fehlverknüpfungen zu lösen. Also z.B. beide vor die Türe, du bleibst aber an der Wohnungstüre stehen und dein Mann haut die Haustüre zu - in dem Moment kommst du rein in die Wohnung. Damit der Hund lernt: Haustüre zu ist nicht böse. Wird klar, was ich meine?

    Naja, viele Gewürze kommen schon besser zur Geltung, wenn sie schon 10 Minuten durchs Essen gezogen sind und nicht erst am Tisch darüber gekippt werden. Mit Salz und Pfeffer nachwürzen mag ja noch gehen, aber ich würde glaub nie auf die Idee kommen, Cumin, Senfkörner, Muskatnuss etc. auf den Tisch zu stellen. Da müsste ich ja je nach Essen meinen halben Gewürzschrank auf den Tisch stellen.

    Zuviel gewürztes gibt es für Lena nicht, weil ich einfach nicht weiss, welche von den Gewürzen was für Hunde taugen und was vielleicht nicht so dolle ist. Im Hundefutter sind ja auch haufenweise Kräuter (z.b. im Fenrier von Bestes Futter ja extrem viele), aber ich habe mich halt nie mit meinen typischen Gewürzen beschäftigt. Da da aber eh suuuper selten was über bleibt und wenn dann eher die Menge, dass es für mich ein Mittagessen gibt, stellt sich die Frage auch selten.

    Da ich aus Gewohnheit sehr salzarm koche, kriegt Lena übrig gebliebene Nudeln (Sauce bleibt eigentlich nie über), Kartoffeln oder Reis. Ab und an mal das letzte Stück Pizzarand. Da ich zwar salzarm aber ansonstne gerne scharf koche, kriegt sie kaum was von dem scharf gewürztem, oder sie kriegt nen Löffel in den Napf bevor ich würze (bleibt aber eh selten was über).

    Ausserdem darf sie Milchprodukte-Becher auslecken. Manchmal gibts da sogar noch 5 Haferflocken oder natur-Cornflakes reingeklebt.

    Was sie NIE kriegt ist etwas vom Tisch. Sie bettelt auch nicht mehr am Esstisch (das war hart ihr das abzugewöhnen) und das will ich nicht wieder anfangen.

    Alles was sie kriegt bekommt sie entweder nach dem Fressen in den Napf oder nachdem wir vom Tisch aufgestanden sind gegen Sitz, Platz, Pfötchen, Piruette oder sonstigen Mist.

    Wo sie allerdings immer bettelt und es sich auch fast immer lohnt ist, wenn ich in der Küche am Kochen bin. Da gibts dann schon mal nen Stückchen vom rohen Gemüse wenn ich schnippel oder ähnliches. Da sie sich aber problemlos aus der Küche schmeissen lässt (und die offene Türe dann vom Flur aus bewacht), ist mir das in der Küche egal.

    Ach, und Salzstangen teile ich genauso wie Nüsse.

    Lena gehört also leider zu der Kategorie Hunde, die "Menschenessen" aber dafür kein Pedigree kriegen.... - das Wort in "" ist ein Zitat einer Aldi-Trockenfutter-Verfütterin die mir in einem Wortschwall erzählen wollte, wie schlecht Menschenessen sei (Lena hatte den Apfelkrotzen von mir bekommen den ich auf dem Spaziergang gegessen hatte) und nur Aldifutter sei das Beste (vorsichtige und höfliche Aufklärungsverusche meinerseits sind in weiterem Wortschwall von ihr untergegangen, weshalb ich es dann einfach gelassen habe aber mich bis heute über diese Wortkreation amüsiere)

    Ich habe mir auf solche Fragen angewöhnt zu antworten: "Ich lege meine Hand nicht dafür ins Feuer, dass sie ihnen nicht beide Hände ableckt." Damit sind die meisten zufrieden (denn das will doch keiner) aber ich habe keine beissenden Hund.

    Ich find Sokas toll, wie gesagt, kenne 2 echt knuffige. Aber ich sehe auch, wie die Umwelt schon auf meinen "nur" schwarzen Hund reagiert - und will mir nicht ausmalen, auf was für Vorurteile ich mit einem Listenhund treffen würde.

    Zitat

    Dass er quasi gemerkt hat, dass er die Wahl hat, und das jetzt gründlich ausnutzt.
    Das bedeutet für mich wohl, mit der Schleppe wieder von vorne anzufangen... Mist. Ist echt doof, wenn man so einen selbstständigen, intelligenten Hund hat...

    Der intelligente Hund lernt dann aber auch, dass er frei ist, sobald die Leine ab ist und nur an der Leine hören muss. Vielleicht macht es hier Sinn, wirklich ablenkungsarm ohne Leine zu üben, damit er merkt, die gleichen Regeln gelten. Eben weil er so intelligent ist.


    Jurena:

    Lena würde die Vögel aufscheuchen und verfolgen, solange sie parallel zur Erde fliegen und nicht höher als 50cm-1meter. Vögel die hochfliegen sind völlig uninteressant.

    Fährten folgt mein Hund kaum, sie ist Sichtjäger, verfolgt "Fährten" maximal dann, wenn sie beim rumlaufen im Feld durch Zufall sehr nah (5 Meter oder so) an einen im Gras versteckten Hasen herankommt und kreist ihn dann ein. Allerdings habe ich immer das Gefühl, dass das unkoordiniert ist, sie mehr nach "das riecht aber lecker" geht, und mehr oder weniger über das Hasenvieh stolpert. Sie ist nämlich immer ganz baff gewesen, wenn dann was vor ihr hochgehüpft ist (bei ihren zwei Hetzerfolgen ist sie dann aber auch hinterher).

    Weg ist sie für meine Begriffe zulange, sie hat die zwei mal jeweils etwa 1 Kilometer weit gehetzt und kam dann auf direktem Weg zurück. Allerdings beides auf freiem Feld, gefühlt waren das jeweils Stunden die sie weg war, vermutlich aber eher unter 1 Minute. Im Wald hat sie noch nie gehetzt, die Möglichkeit habe ich ihr nie gegeben.

    Das Prinzip ist komplett richtig, mache ich auch so. ABER ich werde genau deshalb desöfteren gefragt, ob mein Hund böse sei, oder warum ich so kurz nehmen würde / anleinen würde.

    Mit einem Rotti kann dir das natürlich noch viel mehr passieren.

    Mal ne dumme Frage in den Raum: Hat man mit einem Rotti eigentlich mehr Probleme, mal nen Gassiservice zu finden, oder nen Hundekitaplatz oder so für Notfälle? Wenn ja, solltest du dir das vorher gut überlegen, wohin mit dem Hund im Falle von Krankheit, Unfall oder ähnlichem.

    Lena ist mit 9 Monaten ins Tierheim gekommen, mit 10 zu mir. Mit 12-13 Monaten gewann sie die Sicherheit, dass sie bei mir bleibt und damit fing auch das Jagen an. Darum weiss ich nicht recht, was ich in deiner Abstimmung anklicken soll, da ich nicht weiss, wann sich dieser Trieb entwickelte. Bei mir war er schon voll da :roll:

    Sie hetzt. Und zwar richtig und auch sehr weit. Wir hatten 2 Hetzausflüge über jeweils einen guten Kilometer flaches Ackerland. Dann kehrt sie auf direktem Wege um und ist total durchgeknallt, zu nix mehr zu gebrauchen, Sabber läuft auch die nächste halbe Stunde noch.

    Sie ist ein eher Sichtjäger, der Bewegungsreiz löst bei ihr den Jagtreiz aus, gilt also für Kaninchen, Feldhasen, Blätter, Plastiktüten und Vögel, die dummerweise meinen nicht hoch gehen zu müssen, sondern 1 Meter über dem Boden ihre Kreise über das Feld ziehen zu müssen.

    Ich denke im Rotti vereinen sich halt 2 "Probleme" A) der blutdürstige Kampfhund und B) er ist schwarz. Ich bin mit meinem schwarzen Labrador-Dalmatiner Mischling vor der Grundschule angesprochen worden ich soll mit meinem Kampfhund verschwinden - und die hat nur schlanke 23 kilo. Ich habe auch schon fast eine türkische Hochzeit gesprengt, als die Gesellschaft und Braut auf dem Parkplatz vor dem Standesamt wartete und ich diesen genau einmal mittig überqueren musste.

    Auf Unverständis wirst du also immer stoßen - besonders bei Nicht-Hundebesitzern oder Nicht-Hunde-Mögenden-Personen.

    Ich kenne 2 Staffmischlinge, 2 so super süsse Couchpotatoes, die nicht mal wissen, dass sie überhaupt Zähne haben. Aber für mich wäre er nicht in Frage gekommen, weil ich irgendwann Kinder möchte und es einfach einen Unterschied macht, ob ich einen Staffi am Spielplatz anbinde, damit das Kind 2 mal rutschen kann, oder mit einem Labbi-Mix. Ich gebe zu, einfach diesen Vorurteilen aus dem Weg gegangen zu sein. Die "Probleme" mit großer, schwarzer, stürmischer Lena reichen mir aus.

    PS: in Hessen ist der Rotti seit diesem Jahr ein Listenhund und daher in aller Munde - sowas heizt so Diskussionen und vor allem Gerüchte und Vorurteile immer noch mal an. Kann dir in deinem Bundesland also auch passieren.