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Habt ihr einen Vorschlag für mich? Ich hoffe, dass ich hier allein-bleib-Geschädigte finde, die mir vorallem Mut machen und mir ein paar Tips geben können.
Momentan bin ich echt verzweifelt. Vorallem weil mir schon einige Leute gesagt haben, dass ich das jetzt nie wieder aus ihr raus bekomme.
*meld* hier, ich bin so eine geschädigte mit einem vom Vorbesitzer versauten Tierheimhündin. Das Tierheim meinte, sie würde wohl nie alleine bleiben.
Ich habe 3 Monate gebraucht, mittlerweile bleibt sie tagsüber bis zu 4 Stunden alleine, abends geht es auch mal in Ausnahmen 6-8 Stunden. Sie macht nichts kaputt, wenn es zu lange war, merke ich es nur an der Begrüßung und daran, dass ich Begrüßungspipi im Flur habe. Dann weiss ich, dass der Stressfaktor zu hoch war.
Ich habe gaaaaanz langsam angefangen und auch erst nach einigen Wochen, als ich immerhin schon alleine aufs Klo gehen konnte (ging die ersten Tage überhaupt nicht). Über den Punkt bist du sicherlich schon hinaus, wenn sie in einem anderen Raum bleibt bzw. zum schlafen sich in die Box zurückzieht.
Bei mir sah das Training so aus:
Mehrere Tage: Schuhe anziehen - Hund flippt aus und belagert fiepsend die Türe - Frauchen mit Schuhen und Jacke aufs Sofa, fernsehen, zurück in den Flur, Schuhe und Jacke wieder aus.
Dann mehrere Tage Schlüssel aussen in die Türe gesteckt (sofern das bei euch geht - an ner Hauptstraße würd ich es wohl nicht machen) - barfuss unvermittelt raus, Türe zu und dirkt wieder rein. Bis der Hund überhaupt gemerkt hat, dass ich weg bin, war ich schon wieder da.
Dann die Steigerung dass ich den Schlüssel nur griffbereit liegen hatte, sprich es dauerte ein paar Sekunden länger, denn ich musste ja den Schlüssel noch ins Schloss stecken.
Dann barfuss im Hausflur ein paar Meter gegangen, und wieder rein.
Dann barfuss im Hausflur bis ins Treppenhaus gegangen, kurz gewartet (Hund konnte mich nicht hören da schwere Feuerschutztüre zum Flur mit den Wohnungen zu) und wieder rein.
Dann das erste mal mit Schuhe an und raus zum Postkasten.
Dann hab ich unten 15 Minuten vor der Türe gesessen und wurde ziemlich dämlich angesehen, weil mich alle Nachbarn reinlassen wollten und ich aber draußen blieb 
Tja, und dann war ich irgendwann das erste mal im Ort einkaufen. Erst ne Stunde, dann etwas länger, dann 2 und dann irgendwann 4 Stunden.
Bis dahin habe ich Lena immer im Auto mitgenommen, im Auto blieb sie problemlos alleine. Sie hat im Auto also parallel ebenfalls gelernt, dass alleine bleiben nicht so tragisch ist.
4,5 Stunden tagsüber sind allerdings die Obergrenze. Habe ich also tagsüber einen Termin der mit Fahrtweg und Wartezeit verbunden ist (da reicht schon mein Frauenarzt, wo ich auch schon mal über 2 Stunden gewartet habe!) bringe ich Lena zu meinen Eltern oder lege den Termin so, dass mein Freund rechtzeitig daheim ist - wobei letzteres immer das Risiko der Zugverspätungen birgt. Aber bisher hats immer geklappt.
In Ausnahmen würde sie es wohl auch mal länger schaffen, aber ich würde wenn ich mal über der Grenze war, immer zusehen, dann ein paar Trainingserfolge zu schaffen (durch Rückschritte im Training) und nicht über mehrere Tage die Grenze zu überschreiten, denn dann steigert sich die Panik beim Hund.