Beiträge von Faesa

    Lena hat viel mit einem DSH gespielt, etwa ihr alter, bis ihr der Rüde zu rüpelig wurde. Der schießt immer auf sie zu dass sie vor Angst quieckend wegrennt. Der meint das nicht böse, das ist seine Art Freude zu zeigen, aber damit kommen viele Hunde nicht klar.

    Was mich immer abschrekt mit Schäfis und wo ich einen Bogen mache ist im Gebiet um unsere Bahnlinie, dort wo der Hundeplatz ist, auf dem zu 80% DSHs trainieren. Ich hab da noch nie jemanden auf dem Platz trainieren sehe, aber in Hängern vor dem Platz machen bis zu 10 Hunde Vollterror. Und das auf meinem Hinweg - und auf dem Rückweg immer noch. Wenn man denen dort im Gebiet begegnet, hat man auch das Gefühl, entweder einer funktionierenden Maschiene zu begegnen oder man kann nur noch den Kopf schüttel und ausweichen, weil das einfach eine Hund-Halter Kombi ist, die nicht passt.

    Bei manchen DSHs in diesem Gebiet (und einigen der Goldies denen man Sonntags bei schönem Wetter begegnet) habe ich einfach das Gefühl, dass sie verlernt haben, Hund zu sein, hündisch zu kommunizieren, sowie einen starken Schutzinstinkt entwickelt zu haben. Dadurch kracht es in Hundebegegnungen mit diesen Rassen öfters.

    Ich krieg Lena auch problemlos gehalten, wenn sie meint wegen Kaninchen zerren zu müssen, oder zum bösen, bösen Rasenmäher von unserem Hausmeister. Ich hab auch sie auch schon 2 mal gestoppt, als sie mir in die 10 Meter Schlepp gerannt ist (und zwar die 10 Meter fast ausgenutzt).

    Aber ich weiss auch, dass ich auf dem trockenen Abhang mit den Tannennadeln ohne den Baum irgendwann am Ende meiner Kräfte gewesen wäre. Da hat sie einfach die bessere Bodenhaftung, den wesentlich besseren Schwerpunkt.

    Und ich glaube auch nicht, dass jeder von euch, seinen Hund, der die Hälfte des Gewichts von einem selber hat, wenn man gemütlich lostappelt, Hirn noch grad bei der Wäsche hat und von hinten seinen Namen hört, sich im Laufen halb umdreht und der Hund 2 Meter nach vorne prescht. Das ist für mich irgendwie Physikalisch nicht mehr glaubhaft, dass das haltbar ist ohne Probleme. Dass man da 3 Schritte hinterher geht, die Leine loslässt, sich den Arm verrenkt oder eben der Länge nach in der Pfütze liegt, ist für ich in dieser Situation nachvollziehbar - und hat auch nix damit zu tun "dann schaff ich mir keinen so großen Hund an, wenn ich ihn nicht halten kann".

    Ja, diese Hunde gibt es. Aber dieser Hund den du meinst, der hat eine Aufgabe (ich glaube ich weiss wen du meinst) - der bewacht unter anderem das Grundstück. Aber genau das soll der Hund ja auch nicht machen. Er soll einfach da sein. Wofür auch immer.

    Kitara: darum hatte ich geschrieben, man müsste genau hinterfragen, warum er keinen will. Ob es eben sowas ist wie "ich mag keine Hunde, ich kann damit nix anfangen und im Haus schon mal gar nicht" oder ob es andere, möglicherweise beseitigbare Gründe sind.

    Bisher wissen wir ja nur, dass der Vater wohl etwas dagegen hat...

    Genau das ist das Problem was ich auch sehe reggy. Sie wollen keinen Familienhund, was natürlich nie toll ist, aber möglich ist, wenn man dem Hund eine entsprechende Aufgabe auf dem Hof gibt. Aber genau die darf/soll er auch nicht ausüben.

    Das ist als ob man sich einen Bordercollie aus der Arbeitslinie holt und ihm dann das Hüten verbietet. So als ob man sich eine Jagtbracke holt und sich dann beschwert, dass sie jeder Spur nachgeht. So als ob man von einem Mops verlangen würde, jetzt Marathons zu laufen. Das sind einfach Dinge, die sich wiedersprechen.

    Jeder Hund braucht eine Aufgabe. Normale Familienhunde (die also mit Familienanschluss leben) haben als Aufgabe ein Rudelmitglied zu sein und werden über lange Spaziergänge, Hundeschule, Unterordnungsübungen beim Spazierengehen, Spielen in der Wohnung, Suchspiele etc. ausgelastet. Die etwas anspruchsvolleren Familienhunde brauchen dann noch zusätzlich Agility, Dummitraining oder ähnliches, weil das ihre Artgerechte Auslastung wäre. Aber all die Rassen, die Otto-Normalverbraucher sich hält, sind eben nicht für die Draußenhaltung geeignet. Die Hunde, die für draußen gedacht sind, sind robuste Hunde, in der Regel größere Hunde, die es von der Rasse her gewöhnt sind, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Die also jeden Befehl von dir als Hundehalter hinterfragen. Die als Aufgabe haben, ihr Territorium zu bewachen (und im Notfall zu verteidigen). Denn eine andere Aufgabe haben sie draußen ja nicht. Dafür sind sie gemacht und darin gehen sie auf.

    Das Vaterproblem müsst ihr natürlich lösen, hinter einem Hundekauf muss jedes Familienmitglied stehen, denn wenn der jüngste von euch Kindern in 7 Jahren auszieht, hat der Hund unter Umständen noch 7-10 Jahre zu leben - und das möglicherweise bei deinen Eltern, weil du ihn nicht mitnehmen kannst.

    Es gilt also zu hinterfragen, warum dein Vater genau keinen Hund möchte (Kostenfrage, Angst, dass es ein Strohfeuer ist etc) und warum er nicht möchte, dass der Hund im Haus ist. Z.B. gibt es Hunderassen, die überhaupt nicht haaren (Airdales, Schnauzer, Pudel - ja, die muss man nicht so affig scheren, dann sind es tolle Hunde). Ist es der Dreck im allgemeinen, dann könnte man vielleicht einen Putzplan vorschlagen?

    Es gibt viele Möglichkeiten, sich als Familie den Traum vom Hund zu erfüllen - aber vor allem sollte man sich gut mit Hunderassen beschäftigt haben um zu wissen, welche Rasse am besten zu einem passt. Und zwar Charakterlich, nicht optisch.

    http://www.hunderassen.de/ Hier findest du viele Hunderassen beschrieben, dann bekommst du einen ersten Eindruck. Wenn du das wirklich willst, stecke viel Zeit in die Suche nach dem richtigen Hund und den richtigen Haltungsbedingungen, es wird eh nichts sein im Vergleich zu der Zeit, die ein Hund später pro Tag kostet (so 3 Stunden kannste locker rechnen).

    Zitat

    Ich bin ehrlich gesagt etwas erstaunt wie viele mit nein, oder jain antworten. Das hätte ich nicht wirklich erwartet. Mein Rüde wiegt knapp 25/26 Kilo, mein letztes Jahr verstorbene Rüde wog zu seinen Bestzeiten gut 37 Kilo bei einer Schulterhöhe von 70 cm. Mein jetziger Rüde ist durchaus ein gewitztes Arschloch wenn er will und er hört auch nicht zu 100% zu jeder Zeit, ganz klar. Aber es müsste noch das erste mal geschehen, dass er mich durch die Pampa schleift.

    Also die Überrschrift beinhaltet das Wort "Immer" und "Immer" bedeutet für mich "Immer und in jeder erdenklichen Situation". Lena würde mich nie irgendwo hin schleifen oder sonst was. Aber wie in meinem Beispiel genannt war ich schon mal an einem Punkt, dass ich einfach kaum noch gegenhalten konnte und sie um einen Baum gewickelt habe, um kurz durchzuatmen, neu zu greifen und weiter gehen zu können.

    Ich bin mir auch sicher, sie würde mir mindestens eine Zerrung zuführen, wenn ich gerade mich nach hinten umsehe und vor uns ein Reh über den Weg hüpft und sie die 2.5 Meter Leine nutzt um loszusprinten.

    Das sind sicher Ausnahmen, aber IMMER beinhaltet eben keine Ausnahme.

    Immer ist immer, alles andere ist "im Normalfall".

    Hand aufs Herz: Nein

    Wen 23 Kilo gegen 60 kilo lossprinten ist der Überraschungsmoment ihrer. Meine Chance sie ohne Verletzungen zu halten schätze ich dann gegen null, wie die aussieht hängt von der Situation und meiner Standfestigkeit in dem Moment ab. Würde vermutlich von Brandblasen in der Hand, gequetschte Mittelhand (von Leinneschlaufe) über Zerrungen bis hin zu blutiger Nase, wenn ich doch hinfallen sollte, reichen.

    Ich habe Lena auch schon mal um den Baum gewickelt, weil ich es nicht mehr hätte länger halten können. Steiler Abstieg im Allgäu, trockene Tannennadeln 3cm dick auf dem Bergpfad und am Ende des Abhangs hat Lena die ersten Kühe ihres Lebens gerochen, gehört (Glocken) und dann gesehen. Sie hat gezerrt wie ein Ochse und man selber hat auf dem Untergrund einfach keinen Halt.

    Stehe ich natürlich fest und rechne damit, dass sie nach vorne geht, kann sie Theater machen, das kann ich schon halten.

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    Moin,

    nur kurz, weil ich das grad gelesen hab, Dalmatiner waren nie Jagdhunde.... die alten Abbildungen auf Gemälden zeigen eher Pointer oder Brackenartige..... soweiti ch weiß, waren Dalmatiner früher Kutschenbegleithunde. Niemand hätte einen solchen Hund gebraucht, wenn er einen Jagdtrieb gehabt hätte.

    Das aber nur nebenbei.

    Liebe Grüße
    Sundri

    Stimmt, da hast du recht. Allerdings ist unter den 7 oder 8 Dalmatinern (bzw. Mixen daraus) die ich kenne, keiner, der nicht jagt. Vielleicht liegt das bei den Workaholics aber auch einfach an mangelnder Auslastung, dass sich das schlicht in einem Jagttrieb äußert. Ich hatte ihn mit aufgezählt weil er doch soooo süss ist wegen 1001 Dalmatinern - und da manchmal ein arg falsches Bild entsteht.

    In irgendeiner Rassebeschreibung habe ich den Jagttrieb auch schon gelesen, in Wiki stehts jetzt nicht dabei. Aber egal wie, es ging mir ja um den Hund der zum Herrn passt und nicht den Dalmi im speziellen.

    Ja die Rennspiele. Die mag mein Hund ja auch am liebsten. Einer hat nen Stock der andere rennt hinterher und dann Bäumchen wechsel dich.

    Mit den Pondeco Mischlingen hier auf der Hundewiese geht das auch prima. Einmal habe ich 2 Whippets und 2 Afghanen getroffen. Stolze Hunde, wahnsinn! Erst ist meine Madam mit dem Whippets gerannt, da kam sie grad noch so hinterher und es war ok. Dann haben sich die zwei Afghanen eingemischt und sind 2 Kreise um die Wiese gezogen - gesegelt - äh, majestätisch schnell geschritten?? Jedenfalls hat Lena ganz schnell gerafft, dass sie da nicht hinterher kommt. Hat in der ersten Runde noch versucht abzukürzen und in der zweiten Runde stand sie nur noch hinter mir so nach dem Motto "rennen ist eh doof, ich wollte das ja eh nicht und jetzt guck ich euch nicht mal mehr mit dem Hintern an". Seit dem war sie nie wieder dazu zu bewegen, mit den Afghanen zu rennen *lachweg* Leider habe ich die Whippets nie alleine getroffen und sobald sie die Gruppe sieht ist rennen totaaaal doof. :D

    Nichts ist an postiven Berichten schlecht.

    Aber wenn ich nur rumerzähle, dass ich einen Labbie für 200 Euro gekauft habe, der super gesund ist, aus einem "meine Hündin soll auch mal Welpen haben Wurf", dann ist das eben KEIN Garant dafür, dass das immer so ist und damit jeder dieser Würfe, die für 150 Euro in der Zeitung angeboten werden, toll sind. Wenn ich aber doch immer nur diese tollen Berichte lese (die ja zum Glück überwiegen), wie soll einem Neuhundebesitzer dann das Risiko bewußt werden? Woher soll er wissen, dass es Sinn macht, die Mutterhündin zu sehen, dass es Sinn macht, wenn die Eltern Papiere haben, zu sehen, wie schnell man, ohne es zu merken an den Falschen gerät und dadurch nicht das bekommt, was man eigentlich dachte zu bekommen.

    Das meinte ich mit Sammeln der Geschichten. Nicht um diesen Händler jetzt anzugreifen und zu sagen "bei XY darfst du nicht kaufen" sondern aufzuzeigen, was passieren kann, wenn man sich nicht genug mit dem Welpenkauf beschäfigt. Denn wer sich beschäftigt wird nicht den erst besten Hund mitnehmen, egal wie das Umfeld aussieht.

    Also keine Schwarze Liste (oder im Umgekehrten Fall Empfehlungsliste).