Beiträge von Faesa

    Erst mal: Herzlichen Glückwunsch auch von mir.

    Und dann finde ich es fürchterlich, wie hier teilweise rumgehackt wird. Ihre Hunde haben bisher nicht gejagt, waren immer abrufbar. Es gibt keinen generellen Leinenzwang und es war das erste mal, dass die Hunde jagen waren. Es gibt keinen Hinweis der Threaderstellerin darauf, dass sie in Zukunft ihre Hunde weiter frei laufen lässt und munter jagen lässt. Eher hat sie schon Verantwortung gezeigt in dem sie den Förster angerufen hat und jetzt auch wissen möchte, was passiert ist.

    Darum finde ich die Aussagen "ist der Konsens angekommen - Hunde an die Leine", "ich würd nicht riskieren dass der Hund geschossen wird" oder ähnliche Kommentare einfach nur überflüssig. Keiner von uns ist perfekt und jedem kann ein Fehler passieren, mit dem er einfach nicht gerechnet hat. Wenn ich einen Hund habe, der jagt (so wie meiner) rechne ich mit mehr, als z.B. mein Vater, dessen Hund dem Reh nachguckt und sich eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellt die zu Ungunsten der Verfolgung ausfällt und es dann einfach bleiben lässt.

    So, das ist ja auch so eines meiner Lieblingsthemen mit einer Tierheimhündin die vom Vorbesitzer versaut worden ist, was alleine bleiben anbelangt.

    Ganz vorne weg: Je länger dein Hund alleine ist und es NICHT verträgt, umso schlimmer wird es werden, umso mehr Frust oder Verlustängste wird dein Hund aufbauen und umso schwerer wird es werden, das ganze wieder hinzubiegen. Bei meinem Hund hat es 3 Monate gedauert, bis sie maximal 4 Stunden alleine blieb, bis heute (nach 1 Jahr) sind 4,5 Stunden die Obergrenze, alles darüber hinaus führt zwar zu keiner Zerstörung, aber zu massivem Stress und entsprechender Stresspinkelei.

    Also: Du musst das langsam aufbauen. Und vor allem neu aufbauen, damit sich kein Frust mehr bildet. Zerstörungen sind langeweile und Frusthandlungen.

    Beobachte deinen Hund: Wird er schon gestresst (aufgeregt, hibbelig) wenn du Schuhe anziehst? Oder erst wenn du zur Türe rausbist?

    Wenn ersteres ist Schritt eins: Schuhe anziehen, aufs Sofa setzen, Schuhe ausziehen. Und zwar so lange, bis Schuhe anziehen völlig langweilig geworden ist.

    Wenn zweiteres dann kannst du das überspringen und direkt hier weitermachen:

    Schuhe anziehen, Schlüssel nehmen, zur Türe raus (Hund in der Zeit komplett ignorieren) Schlüssel ins Schloss und wieder rein.

    Danach Schuhe anziehen, Schlüssel nehmen, zur Türe raus, einmal durchatmen, Schlüssel ins Schloss und wieder rein.

    Danach draußen bis 20 zählen.

    Danach mal zum Postkasten gehen.

    Danach mal 5 Minuten vor der Haustüre sitzen

    Danach mal 15 Minuten zum Kiosk oder so gehen.

    Danach kannst du es steigern.

    Wenn du an einem Punkt bist, wo der Hund wieder zerstört oder heult wenn du weggehst, warst du zu schnell und musst Schritte zurück gehen. Manche Schritte kannst du vielleicht schneller hinter dich bringen, manche musst du öfters üben. Mach nicht den Fehler, ihn in der Zeit des Übens, wo er Vertrauen fassen soll, zu lange alleine zu lassen, denn das macht dir dein ganzes Training kaputt.

    Aussserdem solltest du parallel rausfinden, was noch gegen die Zerstörung hilft. Etwas zum Knabbern vielleicht, ein Kong oder so. Manche Hunde kommen besser zurecht, wenn sie im Raum eingeschränkt werden (ein Raum oder sogar Box - aber letzteres bitte auch langsam aufbauen) und andere wie z.B. meine Hündin kommen besser damit klar, wenn sie die ganze Wohnung wie normal auch haben. Für sie sind geschlossene Türen Stress.

    Es ist viel Training alleine bleiben - manche Hunde lernen es besser und schneller als andere, manche können 14 Stunden alleine sein, manche schaffen nie mehr als 4. Aber lass bitte einen Hund nie heulen und Stress und Verlustängste aufbauen, ich weiss wie eine Hündin damit aussieht und ich wünsche es keinem.

    Sicherheit ist klar. Aber vielleicht kann man die auch anders erreichen.

    Was für eine Leinenlänge nutzt du denn?

    Ich nutze bei Lena (ebenfalls 23 kilo) oft nur die kurze 1 Meter Leine. Daran kann ich sie problemlos halten (bis vor kurzem hatte ich 58 kilo, also auch nicht viel mehr als du). Klar, wenn sie überraschend in die 2,50m Leine hüpft und ich keinen festen Stand hab, dann sieht das anders aus, aber man geht in der Erziehungsphase ja eh mit den Augen auf dem Hund und der Umgebung. Man lernt recht schnell, wenn man aufmerksam ist, die Umgebung mit Hundeaugen abzuscannen und mögliche "Problemfälle" zu erkennen. Dann kann man entsprechend sich vorbereiten oder umgehen.

    Ich würd das Geschirr zuhause lassen und eine kurze Leine mitnehmen. 1 Meter reicht völlig aus um Leinenführigkeit zu üben. Und dann übe genau die Situationen in denen du Probleme hast. Wenn er also ausflippt, wenn er Leute sieht, geh in die Nähe einer Bushaltestelle, wo Leute warten. Gehe auf sichere Distanz und loben. Dann näher ran gehen, wieder loben. An Bushaltestellen hat man den Vorteil, dass die Leute sich in der Regel nicht weit weg bewegen und man so einige Schritte Raum gewinnen kann.

    Kommen dir Leute auf deiner Straßenseite entgegen, wechsel die Seite oder vorher zwischen die Parkenden Autos, und setze den Hund so ab, dass du zwischen Gehweg und Hund stehst. Dann sicherst du wieder ab, dass der Hund hingeht. Ausserdem hast du so die Möglichkeit mit einem "nein" und durch deinen Körper die Handlung (hinziehen) von ihm zu unterbinden und kannst ihn fürs Ruhigsein sofort belohnen.

    An Hauptstraßen wo es nicht anders geht, kannst du die Leine ganz kurz fassen, so dass du nur knapp überm Halsband greifst, dann muss der Hund halt mal die paar Meter wirklich Fuss laufen (ob er will oder nicht). Da er keinen Anlauf hat, solltest du ihn auch so problemlos halten können. Hilfreich kann es noch sein (hat mich gestern nämlich arg erschreckt) sich zu merken, wo Hunde hinter Hoftoren sitzen, denn die tauchen für einen "aus dem Nichts" auf.

    Solange dein Hund nicht leinenführig ist, würde ich ihn auch nicht am Halsband, sondern an einem Geschirr führen. Bei meiner hat das auch viel geholfen, den Druck am Hals wegzunehmen. Kaum hatte sie das Geschirr an, ging es wesentlich besser. Auch kannst du leicht mal ins Geschirr greifen und hast den Hund damit super im Griff. Wenn du ein K9 Geschirr mit Sattel und Griff hast, ist es noch mal einfacher, den Hund zu halten.

    Ich kann dein Sicherheitsdenken verstehen, aber das ist auch anders durchführbar.

    Gibt es etwas, dass sie nicht mag? Also z.b. am Kopf angefasst werden von Fremden? Das könnte man gut nutzen um im ganz kleinen Rahmen darauf einzugehen, dass man immer erst fragen soll, ob man einen Hund streicheln darf etc. Ich weiss, es sind keine 6-jährigen mehr, aber wenn ich mir den Thread "angedadtscht im ÖPNV" angucke, dann sind das auch nicht die Kleinkinder, die die Hunde ungefragt anfassen.

    Das mit den Leckerlies ist gut, Lena hat letztens einen Marsriegel(!) von einer Biergartenkellnerin bekommen. Sie kam auf uns zu, guckte den Hund an, griff in ihre Schürze und stopfte ihr etwas ins Maul. Boa, war ich sauer! Bei einem "das mag sie, das nicht, das sind unsere Leckerlies" könnte man also prima noch anfügen "das darf sie nicht bekommen" oder so.

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    ) Labrador
    Wohnungsgröße egal, der soll ja daheim net toben. Aber wenn Ihr Pech habt, holt Ihr Euch damit so ´ne "verfressene Schlaftablette" aus Schönheitszucht rein (auch die können super lieb sein, man muß aber eben wissen, was man mit dem Hund machen will, und dazu muß der Hund passen), oder aber aus ´ner Arbeitslinie einen richtigen, der aber dann auch ausgelastet werden will und muß - sonst ist Streß vorprogrammiert....

    Gerade beim Labrador sind viele Schlaftabletten anerzogen, weil sie schlicht verstumpft sind, weil sie nicht anständig ausgelastet werden. Was Sonntags so bei schönem Wetter neben Kinderwägen herrollt (das rollt ja mehr als das es noch rennt bei der Überfütterung) ist einfach nur noch ein hündisches Trauerspiel und hat mit artgerechter Haltung und Auslastung nix mehr zu tun.

    Ein guter Labbie hat 30 Kilo und keine 45, ein guter Labbie rennt, hat Power und will gefordert werden. Leider ist er zu oft ein Leckerlie-vollgestopfter Kindersitter, der Sonntags bei schönem Wetter mal die große Runde laufen darf. Und er ist damit in bester Gesellschaft der ebenso abgestrupften Golden Retriver.

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    Naja trotzdem habe ich schon Angst , das ich ihr irgendwas an Brust oder Oberschenkel abschnürre. Zum Thema Halti...Tja also dauerhaft möchte ich das meinem Hund nicht anziehen

    Wenn du schon Angst hast, etwas abzuschnüren dann wird das Geschirr genau so konzipiert sein. Ein Erziehungsgeschirr muss ja in irgendeiner Form unangenehm werden, sonst würde der Hund ja nicht die ungewünschte Handlung unterlassen. Und wenn es um die Beine geht, schneidet es eben in die Achselhöhlen ein. Davon würd ich sofort die Finger lassen. Meiner Meinung nach haben Schmerzen in der Hunderziehung nichts verloren.

    Halti: Das ist ja auch nur unter Trainer angewand eine vorrübergehende TrainingsHILFE. Kein Dauerzustand, genausowenig wie dieses Geschirr, was du da anziehst. Letztlich bringst du deinem Hund damit aber nicht bei, nicht zu ziehen, sondern das Geschirr (oder eine Situation die er mit Schmerzen verbindet) zu meiden. Lerneffekt also relativ gering.

    Ich würds lassen und lieber anständig üben. Eine 1-Meter Leine kann man vorausschauened noch halten, und näher musst du ja an niemandem vorbeigehen, so dass jemand belästigt wäre. Und dann üben, üben, üben. Wunder gibt es in der Hundeerziehung nicht.

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    Also ich wusste auch damals nicht was ich Paula geben sollte und ich hab mich dann für HappyDog entschieden. Viele Züchter und Ärzte empfehlen das auch immer wieder. Es ist günstig und gut. Gibts im Fressnapf. Die haben zb. auch Welpenfutter. Müsstest du mal genau schauen welches davon optimal für deinen kleinen wäre.

    Vielleicht möchstest auch du dir noch mal die ersten 5 Links aus dem jetzt mehrfach geposteten Thread ansehen. Dann kannst du dir ein eigenes Bild machen, was ein gutes Futter ausmacht und musst dich nicht auf Aussagen von Ärzten verlassen, die leider oftmals wenig Ahnung von Futter haben (und im schlimmsten Fall nur das verkaufen, wofür sie noch Provision kriegen).

    https://www.dogforum.de/ftopic61358.html

    Da stehen Aufgelistet lauter Empfehlenswerte Futtersorgen und eben in den ersten Links die Infos dazu, woran man ein empfehlenswertes Futter erkennt.

    Wenn du ein Futter gefunden hast, was in der Liste fehlt, dann nehmen die Mods das sicher gerne auf - aber es sollte dann eben auch wirklich empfehlenswert sein. Happy Dog ist sicher nicht eines der schlechtesten (zumindest die eine Serie davon) aber jetzt auch nicht der Knaller und oftmals bekommt man zum gleichen Preis ein besseres Futter aus eben der oben genannten Futterliste.

    Die Frage ist immer, wie defininiere ich optimal.

    Ich hab jetzt schon gelesen, dass in viele billig-Futter Rote Beete gemischt wird, damit der Kot schön dunkel wird, weil das als "gesund" angesehen wird. Oder Zeug, damit der Kot richtig fest wird - aber auch zu fest ist eben nicht normal, wird aber oft als normaler angesehen.

    Ich würd an deiner Stelle einfach mal mir 1-2 Futtersorten aus den Links aussuchen (was dir so preislich vorschwebt) und einen kleinen Sack bestellen und ausprobieren. Es gibt ja auch Hunde (meiner gehört da nicht dazu.....*seufz*), die manche Futter einfach nicht oder nur sehr schwerlich fressen. Sind ja nicht alles so Allesfresser wie mein Labbiemix.

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    Ich versuche es mal ;)

    Also RC würde ich auch nicht nehmen, da gibst du nur viel Geld aus für mittelmäßige Qualität.

    Und hier der Link, mit vielen Informationen zum Thema und Futtertipps.
    Falls du ihn noch nicht gefunden hast.

    https://www.dogforum.de/ftopic61358.html

    Guckst du da (Post von Seite 1 dieses Threads). Alle Futter die aufgelistet sind, sind empfehlenswert, und die oberen 5 oder 6 Links bringen dir alle Infos, die du brauchst, damit du Futter selber richtig bewerten kannst.

    Genau sagen kann dir das keiner, weil es dann einfach vom Hund abhängt, was er verträgt. Die einen vertragen kein kaltgepresstes, manche kein Getreide, manche kommen mit hohen Proteinwerten nicht zurecht, manche mit bestimmten Fleisch oder Fischsorten nicht, manche müssen mehr, andere weniger auf den Kilopreis achten. Da hilft nur ausprobieren.