Zitat
Zu der Thematik fiel mir jedoch gleich ein Artikel der letzten DOGS ein. Es geht um das Thema Erziehung: (W)Er ist heute der Boss?.
Bei den Verwöhnfallen möchte ich etwas zitieren, das meiner Meinung nach gut hierher passt.
Die Slalom-Erziehung
Wer sich heute einen Welpen kauft, ist von Ratgebern umstellt, auf dem Markt der Lebenshilfe konkurrieren Meinungen und Methoden.
Tatsache ist, dass es keinen gesellschaftlichen Konsens mehr gibt, wie Erziehung stattfinden soll. Gleichzeitig ist die Legitimität von Autorität und Disziplin weggebrochen. Wir sind nicht mehr sicher, ob wir das Richtige tun.
Aber Unsicherheit ist der Feind jeglicher Autorität. Das heisst, jeder von uns muss seine Rolle als Erzieher neu aus sich selbst heraus entwickeln. Er sollte sich hin und wieder der öffentlichen Kritik stellen, wenn andere die Erziehungsmethoden kritisieren. Wichtg ist, sich abzugrenzen und klar zu seiner Entscheidung zu stehen.
zitiert aus DOGS Nov-Dez 2011
Ich habe jetzt alle Seiten gelesen und das Zitat ist bei mir hängen geblieben - zumindest was das Thema des Threads anging.
Hier im DF wird oft nach dem Bauchgefühlt gefragt und ja, leider haben viele Menschen dieses Bauchgefühl nicht mehr. Wenn man sich informiert bekommt man bei drei Trainern mindestens mal vier Lösungswege, jeder ist der richtige, die anderen Wege sind falsch und dann soll man einen Hund "erziehen" und das bitte auch noch so, das die Umwelt einen wohlerzogenen Hund sieht, aber keine Erziehung, die grob aussehen könnte.
Ich bin kein perfekter Mensch und auch kein perfekter Hundehalter ( eher das Gegenteil
) und mal ehrlich, welcher Mensch ist in einer bestimmten Sache perfekt oder will das sein ?
Genauso gibt es nicht den perfekten Hund, denn das sind auch Lebewesen und keine programmierten Stofftiere.
Und ganz sicher gibt es auch nicht die eine perfekte Methode, den Hund zu erziehen.
Wenn ich als Individuum meinen Hund erziehen möchte und die angeblich perfekte Methode passt nicht zu mir - was dann ? Wenn ich trainiere, ohne dahinter zu stehen, ohne authentisch zu sein, was nimmt der Hund dann von mir an ? Genauso gut kann eine Erziehungsmethode sich mit meiner Einstellung decken, aber der Hund kommt vielleicht nicht damit klar ?
Um meinen Weg für mich und meinen Hund in meiner Situation zu finden, brauche ich für mich viele mögliche Lösungswege, Erklärungsansätze und dafür bin ich z.B. im DF. Ich lese mit, manches finde ich gut und wenn es zu uns passt, dann übernehme ich das eventuell.
Für mich und einen anderen Hund wie meinen gibt es vielleicht eine andere Möglichkeit, die besser ist.
Das gleiche ist es doch auch beim Futter oder den anderen genannten Themen. Es muss immer auf mich, meinen Hund, meine Situation passen und diese Kombi macht, dass wir hier alle maximal raten, vorschlagen können, jeder aber dann sein Bauchgefühl finden und den eigenen Verstand einschalten muss.
Dann ist man zwar kein perfekter Hundehalter, macht aber vermutlich das beste aus der Situation, die man persönlich zu Hause hat. Wenn man dann noch gewillt ist, sich weiter zu bilden, offen zu bleiben für Anregungen - was kann man von einem Hundehalter mehr verlangen ? 
Liebe Grüße, Jana