Moin Moin!
Find ich gut, dass du dir über die Erziehung Gedanken machst, die weiter führen, als das Hundeschulrepertoire.
Ich hab eine Jägerin hier und bereits im jagdtrieblichen Bereich "voll ausgebildet", einen jungen 8monatigen Schnösel, der in ein, zwei Wochen wahrscheinlich auch richtig nach Jagdreizen suchen wird, so wie es aussieht.
Grundsätzlich handelst du bereits so, wie ich es empfehlen würde:
vorausschauend.
Es gibt quasi zwei Wege, um dem Jagdtrieb des Hundes zu begegnen.
Beide Wege beginnen mit einem perfekten Grundgehorsam (klingt schlimm, ist aber eigentlich nur Konsequenz und Routine).
Dann teilt sich der Weg dort, wo du bereits ins Stocken gelangt bis.
Entweder, man arbeitet über Abbruch,
das bedeutet, man trainiert mit dem Hund einen sicheren Hetzabbruch (Abrufen aus dem Hetzen, Absitzen aus dem Hetzen, Stop aus dem Hetzen). Ergänzend kann auch "Schreck und Strafe" genutzt werden, um den Moment des Losrennens abzubrechen.
Hier liegt das Hauptaugenmerk auf der Vermeidung des Jagens.
Oder man arbeitet über Kontrolle und Umlenken,
das bedeutet, man trainiert mit dem Hund, dass das Jagen nur unter bestimmten Voraussetzungen überhaupt erfolgreich für den Hund ist.
Die Voraussetzungen sind zb ein sauberes Vorstehen, Orientieren am Halter, Impulskontrolle.
Hierbei liegt das Hauptaugenmerk auf der Prophylaxe und der Kontrolle des Jagen, sowie auf der Ersatzjagd.
Beide Wege sind nicht einfach, wie man am Jagdtrieb arbeitet, hängt meiner Meinung nach von der Ausprägung dessen ab.
Hab ich einen Hund, der eher aus Langeweile oder zur Stressbewältigung und wegen mangelnder Erziehung Vögel aufscheucht, würd ich das Jagen eher vermeiden, verbieten und ggf abbrechen.
Hat man einen leidenschaftlichen Jäger, dessen Trieb stärker ausgebildet ist, fährt man meiner Meinung nach langfristig am sichersten über die Jagdverhaltenskontrolle und die Ersatzjagd. Hier würd ich alles aufs gemeinsame Arbeiten setzen.
Wir haben ca ein Jahr lang intensivst an dem kontrollierten Jagen gearbeitet, jetzt kann ich meinen Hund sehr sicher lesen, sein Verhalten einordnen, entsprechend vorsorglich eingreifen, zudem hab ich durch die Routine ihr Jagdverhalten an einem Punkt so geändert, dass es kontrollierbar wurde. Seit einem halben Jahr geht alles nur noch über die Routine und die entsprechende Auslastung ihres Triebes in Trainingssituation und unterwegs.
Zitat
Dann wäre da noch die Sache mit den anderen Hunden.. Wie gesagt, am Anfang war es ganz schlimm und er hatte große Angst. Mittlerweile nicht mehr- er will lieber zu allen hin und spielen. Dafür "bäumt" er sich auch gerne mal auf oder läuft die ganze Zeit mit dem Kopf nach hinten. Alternativ springt er neben mir wie ein Flummi etc., wie soll ich da reagieren? Wann lobe ich- wann tadle ich?
So einen hab ich hier auch momentan 
Ich bring ihm grad in reizarmer Umgebung das Kommando Fuß bei, nach und nach werd ich die Reizlage erhöhen.
Ich krieg meinen ziemlich gut mit Leckerlis.
In "brenzlichen Alltagssituationen" kann ich ihm n Leckerli vor die Nase halten und er bleibt im Fuß (ist natürlich so nicht die Regel), aber im Großen und Ganzen muss einfach an der Leine die Distanz zu anderen Hunden dann eben noch sehr groß gehalten werden. Groß genug, dass er bei dir bleibt und sich auf dein Kommando konzentrieren kann.
Bestrafen würd ich hier nicht. Ich finds hier völlig legitim, komplett über die positive Bestärkung zu gehen. Maximal block ich Luke in dem Moment, wo er an mir vorbeiluschern will, aber das ist eigentlich dann das Zeichen, dass die Distanz noch zu klein ist.