ZitatMeine Frage geht in die Richtung: wann entscheidet euer Hund draußen frei, was er tun möchte? Wann darf er selbst die Entscheidung treffen, wo sind die Grenzen? Wann/wie lange läuft euer Hund überhaupt frei draußen? Und agiert er dann in euerm Sinne oder sind seine Interessen tatsächlich so, dass ihr wenig Vorgaben machen müsst?
Die meiste Zeit entscheidet Missy inzwischen, was sie tut, wo sie schnüffelt, was sie anschaut, wo sie lang läuft, etc.
Sobald wir ab von befahrenen Straßen sind, lasse ich Missy frei laufen. Permanent.
Aber der Weg hierhin war lang und steinig.
Missy hat nicht immer akzeptabel gehandelt, sie hat gejagt, Jagdreize gesucht.
Seit dem ihr Verhalten an einigen Stellen modifiziert wurde, kann ich sie aber relativ bedenkenlos frei laufen lassen, da ich darauf vertrauen kann, dass sie mir Wild anzeigt, statt ihm nachzugehen.
ABer, wie gesagt, der Weg war steinig. Aber er hat sich gelohnt! Denn dieser maximale Gehorsam (in dieser Angelegenheit) ermöglicht Missy absolute Freiheit.
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Wenn ihr einfach nur frei dahin schlendert, Hund ist völlig frei gegeben (oder macht ihr das nicht?), beschäftigt euer Hund sich dann selbst so, dass ihr/der Hund/eure Umwelt damit leben könnt? Genießt ihr das/euer Hund? Was macht euer Hund, wenn er "einfach nur Hund ist"?
Inzwischen beschäftigt sie sich eben so, dass niemand zu Schaden kommt. Bzw beschäftigt sich selbst frei bis Momente kommen, in denen sie gelernt hat, die Entscheidung an mich abzugeben.
Wenn Missy einfach Hund ist, wuselt sie umher, schnüffelt, markiert, eben was Hunde so tun. Das darf sie auch tun. Die meiste Zeit sogar
Ich finde es sehr wichtig, dass solche Spaziergänge auch möglich sind.
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Oder denkt ihr eher, der Hund will/braucht immer Führung und auch die Auslastung kann/muss beim eigenen Hund nur mit dem Menschen zusammen stattfinden?
Missy braucht meine Führung, weil sie sich an mir orientiert, aber ich muss sie nicht pausenlos beschäftigen. Jagdtrieb- Auslastung kann ausschließlich mit mir stattfinden, aber das ist ein Kompromiss, von dem ich denke, dass er für sie ok ist
Die Waage imuss man finden. Überlasse ich sie zu viel sich selbst, kommt sie mir abhanden, hat womöglich gar selbstbelohnende Momente (in Bezug auf den Jagdtrieb). Aber biete ich ihr pausenlos Beschäftigung, lernt sie nicht, mit der Umwelt zu interagieren und lernt auch nicht die wichtigen Momente einzuschätzen, in denen meine Führung absolute Pflicht ist.
Es ist ein schmaler Grat, auf dem man ein unentbehrlicher Teil des Erlebens des Hundes ist, ihn aber dadurch nicht zum Halterautisten und Verhaltenskrüppel macht.
WIchtig ist mir, dass ich in solchen "Hundemomenten" immer einen Zugang zu ihr behalte. Ich nutze diesen Zugang nicht ständig, muss aber sicher sein, dass er permanent besteht.
Also... Missy könnte sich selbst selbstverständlich ohne mich auslasten.
Das würde aber einen "Bindungsverlust" bedeuten, außerdem würden Kaninchen oder Missy selbst dabei drauf gehen. Das möchte ich nicht, also versuche ich, einen für alle Seiten akzeptablen Kompromiss zu finden.
Ist mir bei Missy geglückt, möcht ich behaupten