Manche Hunde lassen sich einfach auch nicht in Trainingssituation in eine so hohe Trieblage versetzen.
Das ist ja leider ein häufig gemachter Trugschluss: Kontrolle in Trainingssituation bedeutet NICHT Kontrolle am Wild/ im Freilauf.
Ich glaube, auch Manuu kann da ein Lied von singen, wenn ich mich recht erinnere... wirklich vergleichbar mit dem Jagdtrieb ist Ersatzbeschäftigung einfach nicht.
Ersatzbeschäftigung ist wichtig, keine Frage. Training schweißt zusammen, man lernt einander einzuschätzen, hat gemeinsame Erfolge (wobei auch im Training bei mir gilt: Try & Error... Richtiges Verhalten führt zu Erfolg, unerwünschtes, unerwünscht eigenständiges, halterunabhängiges Verhalten führt nicht zu Erfolg), kommuniziert, grundsätzlich werden erst einmal in Trainingssituationen die Handlungsweisen gefestigt, die auch am Wild gezeigt werden sollen und im Training wird natürlich die Reizlage peu a peu gesteigert.
Was aber beim Hetzen noch relativ leicht auf die Ernstsituation zu übertragen ist, ist beim Mäusebuddeln schwieriger.
Ich persönlich möchte Trieb zulassen.
Das ist ne grundsätzliche "Erziehungsphilosophie".
Immerhin gibt es nichts, was meinen Hund besser auslastet, als Probleme zu lösen, indem sie sich an mir orientiert und so zu ihrem persönlichen Jagderfolg zu kommen.
Und auch in der Trainingssituation gibt es Momente, wo der Hund nicht mehr ansprechbar sein kann.
Gibt es diese Momente nicht, wäre es gefährlich, von einem Jagdverhaltenskontrolltraining zu sprechen.
Denn am Wild, zumindest im Falle meiner Hündin, wird nur noch eingebranntes, routiniertes Verhalten abgespult. Aber wie routiniere ich Verhalten in solchen Situationen, ohne die entsprechende Reizlage hervorrufen zu können.
Ich habe ja nicht davon gesprochen, dass sofort mit der Kontrolle am echten Wild begonnen werden soll. Das ist was für Fortgeschrittene.
Aber es ist mMn ein sehr schönes Ziel. Es dem Hund so "echt" wie möglich, so kontrolliert, wie nötig zu gestalten.
Und Bindung bedeutet für mich, dass Hund und Halter einander einschätzen können, einander vertrauen, dass eine wechselseitige Abhängigkeit besteht.
All das wird durch das gemeinsame Erarbeiten eines für den Hund zu Erfolg führenden Jagdverhaltens begünstigt.
Prinzipell geht es für mich um die Modifikation des vorhandenen Triebes.
ETwas, was deshalb funktioniert, weil auch Umweltbedingungen den vorhandenen Trieb eines Caniden entsprechend modifizieren, bzw eine Anpassung des Verhaltens an die zu Erfolg führenden Gegebenheiten... naja... zu Erfolg führt