Beiträge von AuraI

    Land!
    Definitiv!


    Ich wohn in der Stadt - nicht direkt unten in der City, aber es ist eben doch Stadt.


    Sicherlich ist es von Vorteil, dass das kleine Wuselmonster ziemlich strikten Gehorsam unter starker Ablenkung lernen musste, aber glänzen tut man damit auch nur in der Stadt - auf dem Land ist es relativ egal. Da ist alles entspannter.
    Einzig nachteilig ist das Wild. Klar gibt es in Städten von Kaninchen und Eichhörnchen besidelte Wiesen - die kann man aber notfalls immer umgehen. Auf dem Land - zumindest dort, wo ich bisher war - ist irgendwie immer überall was :)
    Da zahlt sich gutes AJT erst richtig aus.


    Es ist aber super entspannt und einfach paradiesisch für die Hunde, selbst etnscheiden zu können, ob sie draußen oder drinnen sein wollen.
    Das fehlt mir hier in der Stadt so ungemein!


    Bei meiner Mutter kann Missy hin, wo sie will. Sie ist dennoch die meiste Zeit bei mir, aber sie KANN es selbst entscheiden und geht dann auch mal einfach für ne Runde auf-Schnecken-Wälzen raus in den Garten.


    Doch, das wünsch ich mir für sie und für den Rüden auch.


    Ein großer Nachteil allerdings, wenn Hunde damit nicht aufgewachsen sind: Insekten! Die haben Missy nachts doch am Schlafen gehindert. Und diese Stille... hier ist immer irgendein Geräusch. Dort ist Stille... und wenn dann mal etwas zu hören ist, muss natürlich lautstark dafür gesorgt werden, dass wir das auch mitkriegen und dass sich dieses Etwas möglichst nicht weiter dem Haus nähert :roll:


    Da man auf dem Land ohnehin zwangsläufig ein Auto hat, finde ich diese Dinge, wie HuSchu, Arzt usw auch gar nicht nachteilig.
    Ganz im Gegenteil. Dank Auto eröffnen sich noch mehr Möglichkeiten, die ich in der Stadt nicht habe, weil sich hier ein Auto gar nicht lohnt.


    Land!

    Missy zog ja mit 5 Monaten bei uns ein. Die Arme scheint nie in ihrem Leben eine befahrene Straße gesehen zu haben und das war schon ziemlich hart, für sie und für mich, sie daran zu gewöhnen.


    Da hätte ich mir ein Stadttraining im Welpenalter gewünscht.


    Bis Missy entspannt an unserer Straße zum Park entlang gehen konnte, vergingen einige Tage. Ich hab im Hinterhof begonnen mit Spieli und Futter und ohne Leine. Sie kannte mich ja nicht, ich wollte sie nicht einfach hinter mir herziehen... das kleine Ding... aber es klappte so eben auch echt gut.


    Irgendwann ging es dann Richtung Straße (dann natürlich angeleint) und es folgten durchaus kleine Rückschritte (ich musste sie auch mal aus nem Busch herauskramen, als ein LKW an uns vorbeigesaust ist)... aber alles in Allem hat es nur wenige Tage gedauert, bis sie sich dran gewöhnte. Runter wirklich in die City war dann der nächste Schritt. Klappte alles erstaunlich gut, sie entwickelte dann ja auch schnell einen sehr starken Charakter^^ aber Busfahren, Zugfahren... da wird sie wohl niemals einfach so mit klarkommen.
    Das ist sehr schade, aber kein unüberwindbares Hindernis.


    Ich kann sie aber echt überall mit hinnehmen, auch zum Shoppen (Verkäuferinnen in Modegeschäften sind absolut vernarrt in kleine Hunde^^), nur die Verkehrsmittel sind ein Überbleibsel fehlender Sozialisation.


    Und das zu sehen... dass sie da auch nach Jahren niemals ganz stressfrei sein wird... das rechtfertigt ein Stadttraining im Welpenalter in jedem Fall.

    Wo network Recht hat.... :D


    Also ich hatte meine Dauer- Zieherin mal an nen völlig trantütigen Senioren gekoppelt und die hat ihn gnadenlos einfach mitgezerrt... interessierte sie aber auch relativ wenig, weil sie ja am Geschirr war, stärker ist und nach wie vor recht schnell an die gewünschten Orte kam^^
    Einzig als der Herr Trantüte sich mal aufs Kack- Platzsuchen begeben wollte, kam Missy nihct gegen sein Gewicht an und fing RICHTIG wie blöde an zu ziehen und da hab ichs abgebrochen. Die soll ja nicht mit ganzer Kraft gegenhalten... ist ja auch nicht so prickelnd für ihn.


    Aber ob man da jetzt großartig Parallelen vermuten kann... ich glaub nicht^^


    So hab ich das nicht gesehen, das würd ich persönlich gar nicht als Balljunky bezeichnen, sondern als beutefixiert.


    Balljunkies sind meiner Definition nach diese völlig fertigen Hunde, die den Ball immer und immer und immer wieder bringen und hetzen wollen.

    Das ist ja ne Verhaltenskette...


    Der Reiz, die Hetze, das Packen der Beute... Abbruch des Verhaltens...


    Grundlegend liegt es also schon am Jagdtrieb, den jeder Hund in sich hat (der eine mehr, der andere weniger).


    Aber es ist eben auch ein Lernprozess angekoppelt: Bring ich Ball zurück, gibts wieder Hetze.


    Bietet man dem Hund nun völlig unkontrolliert diesen Reiz, verselbstständigt sich das zwangsläufig auf lange Sicht.


    Vielleicht gibt es welche, denen es am Erbeuten gelegen ist (wohl kaum an der Beute selbst, sonst würden sie den Ball ja nicht immer wieder bringen), anderen liegt das Hetzen.. da ists dann wieder individuell.


    Also nochmal Fazit: 50 : 50 Ausprägung des Jagdverhaltens : Prägung/ Erziehung

    Eine sehr interessante Frage, ich bin gespannt...


    Ich denke nämlich nicht, dass es an der Beute liegt, sondern am Hetzen.


    Richtige Balljunkies erleben das Hetzen ja als Belohnung und bringen den Ball, um wieder erneut hetzen zu können.
    Ein Teufelskreis.


    Missy ist Balljunky. Ich lasse es sie aber nicht in der Form ausleben, sondern das Hetzen wird gezielt zur Bestätigung eingesetzt. Sie ist ein Dackel- Jackrussel- Terriermix.
    Ihr Jagdverhalten ist auf schnelle Bewegungen ausgerichtet.
    Ich denke, da liegt hier die Verbindung.


    Ich vermute fast, dass man theoretisch jeden Hund zum Balljunky machen kann, wenn man ihm früh genug in entsprechender Intensität diesen Reiz als Belohnung anbietet.


    Luke bspw findet Bälle eher unspektakulär. Aber er liiiebt es, nem Dummy hinterherzurennen und dann damit Beutespielchen mit mir zu veranstalten.
    Da ist nix großartig mit Bock auf Hetze. Auch wenn er sonst durchaus im Alltag auf schnelle unvorhersehbare Bewegungen reagiert.


    Fazit: Ich denke, da spielt auch die Prägung eine Rolle

    Unbedingt müsst ihr euch Arnis ansehen.
    Arnis ist die kleinste Stadt Deutschlands und es gibt einen Wanderweg, der direkt von Kappeln nach Arnis führt. Einfach vor Ort fragen, er geht an der großen Brücke los. Wunderschöne Strecke - direkt an der Schlei entlang.


    Ist denn die Badesaison schon eröffnet? Denn sonst könnt ihr ja noch an jeden Strand mit den Hunden.

    Hm, erstarren heißt doch nicht zwangsläufig dulden.
    Wenn meine Hunde erstarren und der nervende Hund nicht bald das Weite sucht, DANN wird erst die Statur gerader, es wird langsam lauter ausgeatmet, aus dem lauten Ausatmen wird ein grummelndes Ausatmen, zusammen mit ziemlich deutlich sichtbaren Veränderungen im Gesicht, dann kommt die eine oder andere Knurrvariante und dann ZACK gibts im schlimmsten Fall richtig einen auf den Deckel.


    Von daher - da ich da bei sofortigem Wegstoßen und ähnlichen aversiven Varianten nur Beschwichtigung als Resultat sehe, würd ich persönlich penetrant ignorieren.


    Soll der Hund dann auf Dauer immer auf Distanz gehalten werden?


    Hast dus mal etwas subtiler versucht?


    Also nicht sofort die volle Breitseite an Aufmerksamkeit, sondern einfach n etwas lauteres Ausatmen oder einfach ein schlicht und ergreifend positiv aufgebautes Nein?
    Bei Nicht- Befolgen einfach auf die Decke, bei Befolgen, richtig schön knuddeln?

    Wenn sich deine Hündin überhaupt nicht davon beeindrucken lässt, sehe ich da gar kein Problem.
    Wenn es sie wirklich immens stört, wird sie es ihm sicherlich auch entsprechend deutlich zeigen.
    Gab es solche Situationen schon, wo sie mal deutlicher wurde?
    Also wenn sie es echt einfach ignoriert und du nicht das Gefühl hast, dass sie ihm schutzlos ausgeliefert ist, würd ich da gar nix machen.



    Zitat


    Auch wenn ich mit der andern spiele geht er immer dazwischen. Ich kann ihn nicht bremsen.


    Das find ich allerdings problematischer. Hast du da mal "ein Machtwort gesprochen"? Also dem Rüden deutlich gezeigt, dass er jetzt nicht an der Reihe ist und sich nicht dazwischen zu schieben hat, wenn deine Hündin an der Reihe ist?
    Im schlimmsten Fall brichst du ab, nimmst ihn und verfrachtest ihn zum Runterkommen auf ne Decke. Ist er wieder artig könnt ihr ja zu dritt weiterspielen. Das musste die kleine Missy hier auch direkt zu ANfang lernen und es war n hartes Brot für sie.... zu akzeptieren, dass sie auch mal nicht die erste Geige spielt.


    Ich hab da echt gelernt, dass man da viel deutlicher in seiner (Körper)sprache werden muss bei zwei Hunden :)