Beiträge von AuraI

    Guten Morgen liebe Foris!

    Angeregt durch folgende zwei Themen

    Morrigans Suche nach einem geeigneten Sport

    Chichabis Erlebnisse beim Agility- Turnier

    hab ich mir wieder einmal die Frage gestellt, aus welchen Gründen man welche Sportarten mit dem Hund betreibt.

    Häufig habe ich das Gefühl, dass es sich dabei eher um eine Variante handelt, dem Hundehalter eine Beschäftigung und ein gewisses Prestige zu liefern.

    Bellende, hüpfende Hunde werden über Hürden gescheucht, man spannt sie vor lächerlich umgebaute Kindertretroller, minutenlange Halsverrenkungen werden beim perfekten Fußlauf gefordert und alles in Allem habe ich bisher immer das Gefühl gehabt, dass es dabei darum geht, zu zeigen, wer der beste Hundediktator ist.

    Dann die Auszeichnungen... die selbstverständlich dem Hundehalter gebühren. Das erinnert mich ein wenig an das Bild einer gescheiterten mittevierziger- Mutter, die ihrer 11jährigen Tochter "sexy" Bikinis anzieht und Makeup ins Gesicht schmiert, damit sie "Little Miss Sunshine" wird, oder dem gescheiterten ehemals fußballspielenden Vater, der seinem Sohn Wachstumshormone verabreicht, damit er im Sport mal erfolgreicher wird.

    Ich habe Verständnis und sehe es als notwendig an, potentielle Schutzhunde auf ihren Beruf vorzubereiten.
    Auch Jagdhunde müssen adequat auf ihren Beruf vorbereitet werden.

    Im ersten Fall kann es um Menschenleben gehen, ich sehe eine gewisse notwendige Strenge und Härte in der Erziehung und eine gewisse Disziplin im vorbereitenden Sport ein. Keine Frage.

    Auch aus züchterischer Sicht macht es sicherlich Sinn, gewisse sinnvolle sportliche Leistungen nachgewiesen zu bekommen.

    Doch wo hört der Sinn auf und wo fängt das Bedürfnis des HH an, sich über seinen Hund und dessen Erfolge zu profillieren?

    An welchem Punkt geht es dem Halter nur noch darum, Abzeichen vorweisen zu können und bis zu welchem Punkt hat Hundesport auch einen Nutzen für den Hund?

    Ich vermute aufgrund einiger passionierter Hundesportler eine kontroverse Diskussion und bitte um Höflichkeit.

    Meine persönliche Meinung sieht folgendermaßen aus:

    Sämtliche Sportarten, die untypisch für einen Hund sind, untypisches Verhalten und untypische Bewegungsabläufe fordern, halte ich für unnötig.

    Häufig lese und höre ich die ehrenvolle Begründung, man müsse den Hund ja körperlich und geistig auslasten.
    Ich frage mich dann nur, wie man auf der Suche nach einer geeigneten Form der geistigen und körperlichen Auslastung darauf kam, einen Hund einen Parcour abhetzen zu lassen. Das interessiert mich wirklich brennend.

    Sämtliche Sportarten, bei denen man Abzeichen bekommen kann, die völlig unerheblich sind für einen beruflichen Gebrauch des Hundes, halte ich für fragwürdig und unnötig.
    Warum braucht ein HH die Aussicht auf einen Leistungsnachweis?
    Dem Hund ist es ja nun einmal völlig schnuppe. Warum also, die Frage meine ich ernst, warum möchte man als Halter eines Hundes Prüfungen im Hundesport bestehen?
    Diese Geschichte beißt sich ja auch so fürchterlich mit der eben genannten Begründung der Auslastung.
    Würde es mir darum gehen, meinem Hund eine tägliche Aufgabe zu geben, wozu bräuchte ICH, der Mensch, einen Leistungsnachweis?

    Ich bin ja nun selber in der Situation, dass ich täglich mit meinem Hund arbeite. Bisher hatte ich noch nicht das Bedürfnis, mich entweder mit anderen zu messen oder vorgesetzten Richtlinien und Leistungserwartungen zu entsprechen.
    Mir persönlich geht es darum, dem Hund eine Aufgabe zu geben, die seinen Bedürfnissen entspricht.

    An dieser Stelle also noch einmal die Frage: An welcher Stelle und bis wohin macht für euch "Hundesport" Sinn?

    Ich hoffe auf rege Beteiligung und gehe nun joggen. Ohne meinen Hund, da dieser Joggen total doof findet ;)

    Für Claricia ist wohl eher der zweite Teil interessant, da diese Variante ja ohnehin nicht bei ihr zieht (im wahresten Sinne).

    Das mit dem Eckenlaufen war für uns ganz ganz zu Anfang einfach die Basis dafür, dass Missy überhaupt mal zu mir hochgeschaut hat.

    Das hatte auch nix mit Leinenführigkeit zu tun, die war damals noch grottenschlecht und wurde dadurch auch nicht verbessert. Das Weitergehen nur deshalb, damit der Hund nicht vor sich hinschnuppert, während ich mich zum Affen mach.

    Vorallem das aus dem zweiten Teil ist für Hunde interessant, die es überhaupt nicht gewohnt sind, den Halter zu beachten. Generell nicht. Und es muss natürlich gekoppelt werden mit etwas, was dem Hund Spaß macht und gemeinsam durchführbar ist (also nicht Ballwerfen oder so).

    ALso Bsp: Ein Bekannter hat nen Hund, der draußen NUR auf den Boden schaut und schnopert und links und rechts und kreuz und quer rennt aber absolut NULL Interresse am Halter hat.

    Einmal hab ich das aus dem zweiten Teil vorgemacht, zwei mal wurde es nachgemacht und der Hund hat zum ersten Mal seinen Halter üpberhaupt wahrgenommen.

    Claricias Problem scheint es zu sein, dass Balu sie kaum wahrnimmt.

    Dass das Training nicht der Schlüssel zum Erfolg ist, ist klar.

    Wie du weißt, haben wir da ziemlich ähnliche Vorstellungen.

    Zitat

    Ich halte es für ziemlich sinnlos, Aufmerksamkeit an der SL zu erzwingen. .......

    Da sehe ich den Sinn dahinter nicht, den Hund mittels aufwändigen Trainings auf Leinensignale zu konditionieren, die dann im Freilauf alle nicht mehr vorhanden sind und also erst noch auf andere Signale umkonditioniert werden müssen.

    Aber vielleicht klinke ich mich da besser aus, um die arme Claricia nicht noch mehr zu verwirren. Ist nicht so mein Ding, diese Art von Training. :/

    Ich glaub, da hast du die Sache auch nicht ganz richtig gedeutet.

    Erstmal: Natürlich muss ich Aufmerksamkeit "erzwingen". Die SL dient da der Absicherung, dass der Hund nicht stiften geht. Die beiden von mir genannten Varianten sollen dem Hund erstmal grundlegend durch Körpersprache und angemessene Bestätigung zeigen, dass er sich an mir orientieren soll.

    Und ich finde nicht, dass man mit einer SL den Freilauf simulieren kann...

    Die SL ist für mich lediglich eine Absicherung mit einem größeren Radius.

    Ich persönlich halte zb dafür aber auch nix davon, einen Hund ein halbes Jahr lang an der Schlepp zu führen und dann die Schlepp ab und an mal loszulassen und so ein "Quatsch".

    Da übe ich Kontrolle über die Leine aus. Wozu? Ich wioll doch, dass sich der Hund auch ohne Leine noch an mir orientiert. Und das schaffe ich nur, wenn ich Wege finde, leinenunabhängig die Aufmerksamkeit auf mich zu richten.

    Zitat

    Ich bin am Dienstag Abend ausgerutscht und habe mir das Knie verrenkt und vermutlich einen Bänderriss zugezogen. Mein Bein ist stillgelegt worden und ich darf an Krüken nur das nötigste laufen.
    Wenn das Knie abgeschwollen ist, dann werde ich operiert und bin dann mind. 6 Wochen völlig ausser Gefecht gesetzt.

    Deswegen muss mein Mann mit den Hunden raus

    Oh nein, dann ist das ja um so blöder, immerhin hofft man sich gerade in solchen Situationen auf einander verlassen zu können ...

    Ich schließe mich schlaubi da an, das muss auf den Tisch gebracht werden.

    Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass ihr euch zusammen setzt und das klären könnt! Und eine gemeinsame Lösung findet, die für alle Beteiligten ok ist.

    Gute Besserung!!!!!

    Oh, das kann ich verstehen, dass das schockt... ich wüsste auch nicht, wie ich reagieren sollte... :streichel:

    Das wäre für mich wirklich d er absolute Oberhorror, wenn mir mein Mann erzählen würde, er würde Missy nervig finden. Ich bin auch echt heilfroh, dass er genau so verliebt in sie ist, wie ich.

    Vielleicht hat er das ja nur im Affet gesagt, weil ihn grad was völlig anderes stört?

    Was ich aber schon merkwürdig finde, ist... warum muss er denn täglich 3-4 mal mit den Hunden raus?

    Zitat

    Ich habs mit einem Spielzeug noch nicht probiert. Er hat aber auch keins,das er riiiichtig toll findet,bis auf seinen riesengroßen Teddybär,den kann ich ja schlecht mitnehmen ;)

    Dann würde ich vorschlagen, du suchst nach der optimalen Bestätigungsform!!!
    Ohne etwas, was dein Hund gigantisch toll findet, wird das nichts.

    Das muss nicht zwangsläufig ein Spielzeug sein, du selbst kannst es auch sein oder ein Beuteersatz, mit dem ihr euch gemeinsam beschäftigt....

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    Ich kann ihn zu Hause nicht ignoriern.Denn dann würde es draußen noch schlimmer sein. Er dreht total auf sobald er draußen ist (und das hat nichts mit Unterforderung zu tun) und will dann einfach nur noch rennen.
    Würde ich mich da vorher nicht mit ihm beschäftigen,wär das für ihn wahrscheinlich ne Qual.

    Was für ne Rasse ist Balu denn?

    Was genau machst du so über den Tag verteilt mit ihm?

    Hast du schon mal darüber nachgedacht, ihn aus der Hand zu füttern, so dass er sich das Futter mit dir zusammen erarbeiten muss?
    Damit mein ich nicht nur fitzelweise Grundgehorsamsübungen, sondern vorallem auch die sinnvolle Auseinandersetzung mit dem Beutetrieb?

    Hier etwas, was mir damals sehr geholfen hat:


    Voraussetzung für jegliche Form des Orientierungs/ Aufmerksamkeitstraining ist natürlich, dass du dich eingehend damit auseinandersetzt, was dein Hund eigentlich wirklich mag, will und kann!!!

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    Dem kann ich zustimmen, ich würde es höchstens noch ergänzen:
    -Reagieren auf solche Reize, die sich zufällig präsentieren (also ohne suchen).

    Trotzdem mache ich den Unterschied, ob ein Hund in spielerischer Absicht oder nicht unterwegs ist,

    Klar ist da ein Unterschied in der Intensität, sowohl was das Verhalten, als auch die Absicht angeht. Aber auch nur in der Intensität. Und ich muss sagen, seit dem Missy erfolgreich mit mir jagt und es richtig routiniert wurde, ist der Unterschied zwischen spielerischem und ernsthaftem Verhalten größer geworden. Trotzdem passiert auch das Spielerische kontrolliert. Denn das ist ja das Schöne: Genau da kann ich eben bereits einen neuen Ablauf routinieren. Im Spiel.


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    Leider gibt es auch Leute, die aus der Tatsache, dass ein blätterjagender Welpe Jagdverhalten zeigt und übt, eine Repressionsmethode ableiten, die bei einem starken Jagdinstinkt früher oder später meistens schief geht.

    Dem stimme ich zu. Aber ich vermute in Chichabis Fall keinen stark ausgeprägten Jagdinstinkt.
    Ich denke, hier ist es nicht nötig, dem Hund ein neues Vögeljagd- Schema anzutrainieren, sondern hier ist die Hündin wahrscheinlich einfach grad gelangweilt gewesen. Da finde ich Repression (wie du so schön sagst) zusammen mit dem Aufzeigen einer Alternative (Spielzeug o.ä.) völlig ok.

    Auch spielerisches Hetzen/ Stöbern/ Erbeuten (zb von Blättern) sind Formen des Jagdverhaltens bzw werden durch den Jagdinstinkt ausgelöst!

    Ich unterscheide da lediglich in:

    -Suchen solcher Reize aus Langeweile

    -Suchen solcher Reize, weil der Hund rassespezifisch einen stärker ausgeprägten Trieb hat

    -Suchen solcher Reize mit dem Bedürfnis, Nahrung zu finden.

    Entsprechend finde ich, dass es unsere Aufgabe ist, das Beuteverhalten zu kontrollieren, ganz gleich, ob aus Langeweile oder weil der Trieb wirklich stark ist.

    Vögel unkontrolliert aufscheuchen lassen sollte meiner Meinung nach unterbunden werden.

    Wenn du das Gefühl hast, dass sie das unkonzentriert und halbherzig ab und zu mal macht, dann bietest du ihr möglicherweise nicht genug Alternativen. In dem Moment ist das einfach spannender, als du.

    Dort würde ich ansetzen.

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    Bei uns gab' heute morgen Bättermagen mit etwas Hundemüsli (Hirse, Quinoa, Leinsamen), Grünlippmuschelpulver und Rapsöl.

    @Aura, eigentlich ist es ganz einfach: 200 g Fleisch (püriert), 200 gr Reismehl, 3 Eier, etwas Salz. In die letzten Kekse hab ich noch etwa 50 gr Butter reingemacht. Dünn auswellen, auf's Blech mit Backpapier, etwa 20 Minuten backen. Mir kam da noch die geniale Idee, die Teigfladen mit einem Kuchenrädchen vor dem Backen auf dem Blech in mir genehme Stücke zu rädeln, dann kann man die gleich nach dem Abkühlen ganz toll in die gewünschten Stückchen brechen.
    Das reine Fleischleckerle-Rezept such ich nachher raus, ich muss grad dringend weg.

    Her damit^^

    Ich weiß auch nicht so genau, was besser ist... ein Bissl gutes Getreide oder nur Fleisch.

    Aber danke. :)

    Heut gibts Seelachsfilet und Pferdeherz mit Eierschalenpulver.

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    ...ihr vergessen würdest beim verlassen der Wohnung die Wohnungstür zuzumachen und euer Hund hätte die Möglichkeit nach draußen zu gehen (nicht in den Garten, sondern in die "reale Welt")


    Sie würd wohl in den Hausflur gehen und die Treppen herunter schauen. Irgendwann würd sie sich wohl in den Flur legen und dort warten und pennen.


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    ...euer Hund frei läuft und plötzlich aus einem Nebenweg heraus einige Kinder lachend auf die Wiese rennen.


    Sich erschrecken und die Kinder verscheuchen wollen.

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    ...ihr eine Pizza oder Kuchen unbeaufsichtigt auf dem Tisch stehen lassen würdet?

    :D Blöde Frage^^


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    ...ihr euch mit eurem Partner streitet?


    So Kleinigkeiten... das interessiert sie gar nicht. Aber wenn mal so richtig zur Sache ging, war sie wirklich verunsichert :/


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    Was macht euer Hund nachdem ihr einen Zecken entfernt habt...?


    Sie will danach immer die Zeckenzange beschnuppern.


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    Ja, wie reagieren eure Hunde auf behinderte oder körperlich beeinträchtigte Menschen (Rollstuhlfahrer z.B.)

    Verscheuchen leider.