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Ich möchte an dieser Stelle nur mal zum nachdenken anregen.
In Begrenzung frei sein, bedeutet nicht frei!
Dein Hund ist nicht frei.
Würde dein Hund eine Entscheidung treffen die dir nicht gefällt (Nachbars Hund plätten, Hasen jagen...) würdest du ihn zurückrufen und wärst eventuell sogar böse?
Ist das fair, du hast ihm doch die vermeintliche freie Entscheidung gelassen..?! Oder verstehe ich das falsch?
Also frei aber doch nicht frei?
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Klar ist das frei, um mich mal einfach kurz einzubringen.
Genau das bedeutet Freiheit. Aktion und Reaktion.
Auf Verhalten folgt eine Konsequenz. Das ist doch nirgends anders auf der Welt.
Wenn ich mich bemühe, mich verhaltenstechnisch (so weit es eben halbwegs möglich ist) am Modell "Elternteil und Schnösel" (Bloch^^) zu orientieren, dann heißt das nicht, dass alles Erleben meines Hundes, seine gesamte Realität nur aus mir besteht.
Sein komplettes Handeln muss mit mir zu tun haben... das ist doch Quatsch. Und wo findet man so ein Modell außer zwischen Sklave und SKlaventreiber?
Warum also, wenn ich bedenke, dass es völlig unnatürlich ist, sollte ich versuchen, einen Rahmen zu schaffen, in dem mein Hund gezwungen ist, sich permanent und in allen Lebenslagen nur nach mir zu richten?
Anderherum ist es genau so unnatürlich, absolut keinerlei Rolle im Erleben des Hundes zu spielen.
Ich persönlich bin da für den goldenen Mittelweg aus Freilauf und Kontrolle.
Eigentlich darf meine beim Spaziergang machen was sie will. Wenns um Tierchen geht, muss sie sich an mir orientieren.
Das ist auch unnatürlich. Aber meiner Meinung nach die beste Möglichkeit, langfristig ohne Geldstrafe wegen Wilderei und ohne komplett unausgelasteten Hund auszukommen.
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Lässt man seinen Hund nur freilaufen und ruft ihn jedesmal ab ohne dem Abrufen einen Sinn zu geben oder ohne generell ein Ersatzventil zu schaffen schafft man im Hund viel Frust.
Das seh ich zb genau so. Aber erstens kann man sich mit Abrufen wirklich zurückhalten, wenn man merkt dass man auch ohne ständiges Überwachen eines jeden einzelnen Schrittes des Hundes Kontrolle über ihn haben kann...
zweitens ist es für meinen Hund auch sinnvoll, zu kommen, wenn ich sie ranrufe und einfach körperlich Kontakt zu ihr aufnehme.
Und drittens stirbt ein Hund nicht, der nicht immer sofort versteht, warum er grad gebeten wurde, zu Frauchen zu kommen.
Aber das ist wieder eine viel komplexere Geschichte.
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Kein Hund versteht warum wir Menschen der Wildspur nicht folgen wollen.
In deren Augen haben wir wohl alle nur schlechte Nasen.
Das ist vielleicht auch eine Frage der Anpassung.
Im Prinzip, zumindest ist es bei uns so, darf sie das ja tun, Hetzen (Hier für Fährte eingesetzt).
Im Freilauf darf sie das prinzipiell auch tun. Sie hat nur gelernt, dass sie dabei keinen Erfolg hat. Unter anderen Rahmenbedingungen aber schon.
Meiner Meinung nach sind beide Extreme nichts für unsere Situation.
Weder ist es meiner Meinung nach sinnvoll, absolut gar nicht am Erleben des Hundes teilzuhaben, aber genau so sinnlos ist es, wenn der Hund ausschließlich "bevormundet" wird.
naijra hat das sehr schön formuliert:
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mir reicht es vollkommen, wenn gemeinsame Aktivitäten ganz oben in der Prioritätenliste stehen.