Moin Moin!
Wir haben vor kurzem auch unsere erste Läufigkeit mit intaktem Rüden hinter uns gebacht.
Mit intaktem Rüden der (zum damaligen Zeitpunkt) vergleichsweise weniger frusttoleranten Art.
Bei uns war es vor den Stehtagen recht unproblematisch.
Es war ganz simpel: Luke hätte gern, Missy nicht.
Punkt.
Sie konnte ihren Standpunkt klarmachen. Hilfe meinerseits war kaum gefordert, Trennen war nur nachts nötig oder wenn sie allein blieben.
Ich war guter Dinge 
Dann kamen ... ich glaube drei ... Tage des hellen Wahnsinns.
Da muss ich wirklich sagen, haben alle Beteiligten sehr gelitten unter der Situation.
Ein Jungrüde, gerade in die Pubertät gekommen, der ohnehin noch Regeln unter solcherlei Versuchungen lernen musste.
Ein Größenunterschied, der schamlos von ihm ausgenutzt wurde.
(Eine suboptimale Gesamtsituation hats dem Rüden nicht einfacher gemacht).
In den Stehtagen hab ich auch geheult
War wirklich nicht schön.
Ich musste sie ständig trennen, er musste ständig von mir zurechtgewiesen werden, weil Missy ihn selbst dann nicht zurechtwies, wenn er sie mehr als grob behandelt hat.
Ich habe da ernsthaft SOrgen um ihre Organe gehabt, manchesmal sogar um ihre Knochen.
Ja, in den Stehtagen hätt ich am liebsten selbst zum Skalpell gegriffen 
Aber dann - zack - war es wirklich von einem zum anderen Tag vorbei.
Nach einigen Wochen blickt man ja immer mit etwas Abstand auf die Situation und ganz ehrlich? Die drei Tage rechtfertigen eine Kastration nicht. Nicht für mich. Ich bin ohnehin gezwungen, noch ein - zwei Jahre zu warten, ehe ich überhaupt THEORETISCH in Erwägung ziehen könnte, Luke kastrieren zu lassen.
Und ganz ehrlich? In der Zeit entwickelt man mit größter Sicherheit Methoden, die es einem erleichtern.
Und eine gewisse Gelassenheit.
Siehe die Berichte der anderen hier.
Missy wird auch eher 2-3mal/ Jahr läufig.
Würde Missy grundsätzlich nur alle 4-5 Monate läufig werden, wäre es laut meiner TÄ durchaus ein Grund, sie kastrieren zu lassen.
Die Phasen zwischen ST und Läufigkeit sind einfach zu kurz, die Hündin kann ja nie mal so richtig "durchatmen".
Ich denke, das ist aber dann nochmal absolut individuell.
Wenn du sagst, dass deine Hündin entweder scheinträchtig oder läufig ist, aber ihr absolut gut damit umgehen könnt, dann ist das ja ok.
Für Missy wäre das dauerhaft ne Zumutung.
Aber glücklicherweise wechseln sich bisher lange Zwischenphasen mit kürzeren ab.
Missy kastrieren zu lassen käme mir aus "praktischen Gründen" nie in den Sinn.
Wurde ich auch neulich wieder drauf angesprochen, ich bin da jedesmal wieder von Neuem völlig perplex, weil das nie auch nur eine Sekunde von mir in Betracht gezogen wurde (außer aus gesundheitlichen Gründen).
Ich empfand Läufigkeiten noch nie als kompliziert oder unentspannt.
Vielleicht ist das bereits die Voraussetzung für nen (relativ) entspannten Umgang mit zwei Geschlechtern im Haus.
Würde mich die normale Läufigkeit schon irgendwie nerven (à la "es gibt Schlimmeres aber es gibt auch Entspannteres"), wäre das mit Sicherheit auch nochmal ein anderer Schnack.