Zitat
Ich bemühe mich, sie viel abzulenken. Aber man kann keine 90Minuten durchgehend clickern oder spielen. Dann ist sie auch gefrustet. Deshalb suche ich zur Zeit einen gesunden Mittelweg, sie kontrolliert stöbern zu lassen und gleichzeitig an der Abrufbarkeit zu arbeiten. Die Schleppleine lasse ich dabei allerdings aus dem Spiel.
Enen solchen Weg haben wir auch beschritten und ich muss sagen, nach 6 Monaten konnte ich Erfolge feststellen. Jetzt nach 1 1/2 Jahren kann ich wirklich behaupten, ihr Jagdverhalten weitestgehend unter Kontrolle zu haben.
Ich bin ein absoluter Jagdprophyklaxe- und Jagdverhalten kontolliert ausleben lassen - Verfechter.
Was ich nicht abstellen kann, muss ich kontrollieren und dosieren.
Also habe ich begonnen, Missys Jagdverhalten a) etwas zu verändern und b) in einen strikten Rahmen zu packen.
Jagen ja, aber jagen nur wenn ...
Das Abrufen würde ich definitiv nicht ans Jagdverhalten gebunden trainieren, sondern so trainieren, dass der Hund mal in erster Linie so im Alltag zu 99% abrufbar ist.
Viele unterschätzen da die Kraft der positiven Bestärkung. Mit der richtigen Belohnung (das ist ganz individuell von Hund zu Hund unterschiedlich) bringe ich meinen Hund dazu, angedüst zu kommen, wenn ich ihn rufe. Ständiges Rufen wiederum schwächt die Bedeutung ab, daher würd ich auf der einen Seite das Abrufen in der Trainingssituation festigen, auf der anderen Seite im Alltag eher nur hin und wieder einsetzen - jedesmal aber möglichst entsprechend belohnen.
Wenn man sich anstrengt, schafft man es auch, die Aufmerksamkeit des Hundes bei einem zu behalten, ohne ihn ständig rufen zu müssen.
Ich verlink mal meine HP, da hab ich viele Möglichkeiten zusammengefasst
http://www.aura-antijagd.jimdo.com
Das wird aber nicht von heute auf morgen einfach so klappen. Der Fokus des Hundes muss sich ja peu a peu auf dich verschieben.
Futter erarbeiten ist auch ein ganz wichtiger Baustein bei der Jagdprophylaxe.
Das Futter durch das kontrolliert ablaufende Ausleben des Jagdtriebes zu erarbeiten, ist das Höchste für meine Hündin.
Ich denke zudem, dass man nach 10 Wochen noch nicht sagen kann, ob der Hund wirklich einen stark ausgeprägten Jagdtrieb hat oder ob sein "Appetenzverhalten", also das suchen nach entsprechenden Reizen, nur durch Langeweile ausgelöst wird.
Was völlig überschätzt wird, da du, Metatron, schreibst, du könntest nicht 90 Minuten durchgehend clickern und spielen, ist die Dauer eines Spaziergangs.
"Ein Hund ist kein Mensch! Er empfindet es nicht als entspannend, befreiend und belebend, ziel- und sinnlos durch die Gegend zu latschen.
Jeder Hund hat Instinkte, die beim "Gassigehen" ausgelebt werden:
zb
Sicherung des Territoriums im weitesten Sinne
Suche nach Nahrung
Suche nach Sexualpartnern
Ob du willst oder nicht, das alles spielt sich bei deinem Hund ab."
Scherlich möchte man auch mal nen schäönen Spaziergang mit dem Hund machen, aber mMn sollte die Draußenzeit mit dem Hund möglichst so verbracht werden, dass sie auch für den Hund sinnvoll ist.
Meine ist Jägerin und wenn wir rausgehen, wird nach Möglichkeit gejagt.
Ignoriere ich dieses unzweifelhaft existierende Bedürfnis und gehe einfach stundenlang spazieren, muss ich eben hinnehmen, dass mein Hund selbstständig, allein, ohne mich diesem Bedürfnis nachgeht.
Nutze ich aber die Zeit und mache mich in Jagdangelegenheiten nicht nur interessant, sondern notwendig, hab ich vielleicht einen Schlüssel für die Kontrolle des Jagdverhaltens gefunden.