Beiträge von Trillian

    Ruhe lernen bei Hütehunden ist leider ein Thema, bei dem ich selbst wenig Erfahrung habe, aber ich guck mal, ob ich was finde.

    Kann Dein Hund zuhause ruhig auf seiner Decke liegen und entspannen? Oder fällt ihm das eher schwer und ist er auch auf der Decke eher angespannt und aufmerksam?

    Ist es beim Hütetrieb eigentlich auch so wie beim Jagdtrieb (von dem Hüten ja ein Teilbereich ist), dass es nicht nur selbstbelohnend ist, sondern auch Stoffe ausgeschüttet werden, die die Empfänglichkeit für die auslösenden Reize erhöhen?

    Wenn dem so ist, dann sollte der Hund erstmal für 48 Stunden "auf entzug" gesetzt werden, bevor ein wirkliches Arbeiten mit ihm möglich ist...

    Zitat


    Für mich - ohne den Hund zu sehen - liest sich das eher wie ein führungsloser Hund, da mal frech die Klappe aufreisst und genau weiß, wieviel er sich raus nehmen darf.
    Wenn er unsicher ist, dann hätte er auf der abgewandten Seite ruhig mitlaufen können (sofern man ihm die Sicherheit bietet) und das Rüden anprollen ... das zeugt ja nu weniger von Unsicherheit, denn von frechem Verhalten. Das clickern war in dem Falle scheinbar keine gute Lösung (wobei ich clickern für Erziehungsprobleme eh für ungeeignet finde).

    Gruß, staffy

    Oh, als er an dem punkt war, an dem er ausschließlich rüden angepöbelt hat, gab es dann auch klare ansagen meinerseits... aber bis wir an dem punkt waren, mussten wir erstmal an der angst arbeiten.

    und warum ich davon überzeugt bin, dass mein weg richtig war? als ich fynn bekam, hatte er bereits 5 besitzer hinter sich, besuch empfangen und hundebegegnungen waren nicht möglich, er konnte keine geschäfte betreten, keine öffentlichen verkehrsmittel, nicht im auto mitfahren, tierarzt und ähnliches ging nur mit beruhigungsmitteln und maulkorb.

    ich war mit ihm irgendwann an einem punkt, an dem ich entscheiden konnte, wer unsere wohnung betritt, ich konnte mit ihm mit bus und bahn zum shoppen fahren und auch andere hunde passieren, während er an lockerer leine (auf der abgewandten seite) mit mir mitgelaufen ist, ohne zu pöbeln.

    Vaella: Für mich war ein ganz anderer Punkt entscheidend:

    Lottes Vorgänger (Fynn) war leinenaggressiv.. Bzw. er war aggressiv anderen Hunden gegenüber, deswegen musste er bei Hundebegegnungen an die Leine, wo er dann natürlich auch aggressiv war.

    Ich habe ihm (ähnlich wie staffy es beschreibt) alle Hausregeln erklärt. (Er ham mit 18 Montaten zu mir und kannte nix). Also: Nicht aufs Bett, nicht auf die Couch, nichts vom Tisch nehmen, nicht an der Leine ziehen,...

    Das war nie ein Problem, ein strenger Blick reichte, im Zweifel auch ein etwas lauterer/strengerer Tonfall. Ich hab ihn einmal - aus einem Schreck heraus - angeschrien und er hat sofort unter sich gepinkelt, ich habe also nie den Eindruck gehabt, dass er mich nicht ernst nehmen könnte... Eher im Gegenteil, er war eher unsicher.

    Nur bei seinem aggressiven anderen Hunden (und Menschen) gegenüber hat das nichts bewirkt. Ich hab mich schließlich in meiner Verzweiflung an eine Trainerin gewand und zum ersten Termin meinen Vater mitgenommen, weil ich mich allein nicht getraut habe. Als er Fynn an der Leine hatte und andere Hunde auftauchten, konnte ich zum ersten mal sehen, was ich wenn ich die Leine hielt nicht sah: Fynn hat sich so weit wie möglich hinter meinen Vater gestellt, die Rute eingekniffen und aus der Position heraus den anderen Hund angepöbelt...

    Mir sah das nach angst aus, und die Trainerin sah das genauso. Also haben wir das Problem dann "weggeclickert". Irgendwann war es so weit, dass ich an fremden Hunden nahe vorbei gehen konnte, ohne dass Fynn gezickt hätte. Nur bei potenten, etwa gleich großen Rüden blieb das Problem bestehen, allerdings hatte sich die Körpersprache und auch der "Bell-Klang" verändert.

    Dieses Rüdenanprollen konnte ich dann auch mit einer "klaren Ansage" unterbinden. Allerdings war es vermutlich auch nicht hauptsächlich angst-bedingt...

    Sorry, ist etwas länger geworden als beabsichtigt...

    Sinaline: vielleicht hab ich auch nicht gründlich gelesen, ich dachte, Du meinst die stufen beim hund und war verwundert... jetzt wo ich weiß, dass du dich auf den halter beziehst, erscheint es einleuchtend, danke für die aufklärung

    staffy: kannst Du mal erklären, wie genau du einem Hund erklärst, dass sein verhalten unerwünscht ist? und würdest du das bei jedem hund so machen? (bzw. bei jeder motivation für leinenaggression?)

    sinaline: kannst du das mit den unterschiedlichen stufen mal genauer erklären? irgenwie kann ich mir grad nicht so richtig vorstellen, wie du das meinst...