Beiträge von Trillian

    Huhu!

    Ich habe es erst jetzt gelesen und freue mich natürlcih auch für euch!

    Fuss gehen, bzw. Leinenführigkeit, hat was mit Impulskontrolle und Selbstbeherrschung zu tun, das dauert seine Zeit, Kleinkinder können ja auch noch nicht so lange still sitzen wie Schulkinder ;o)

    Viel Erfolg, und berichtet mal, wie es läuft

    Das Problem ist doch folgendes:

    Ich entnehme dem Text von Florian, dass er im Timing nicht immer richtig liegt. (Klar, das ist letztendlich nur eine vermutung, gesehen habe ich die beiden ja nicht im Umgang miteinander)

    Jetzt hat er ganz grundsätzlich 2 Möglichkeiten (genaugenommen 4 aber das führt vielleicht etwas sehr ewit)

    Er kann 1. unerwünschtes Verhalten bestrafen oder 2. erwünschtes Verhalten belohnen.

    Wer aber beim Strafen Fehler im Timing macht, riskiert schwerwiegende Fehlverknüfpfungen, sprich der Hund könnte schlussfolgern: Oh, da kommt ein böser fremder Mensch, der schuld ist, dass mein Herrchen gemein zu mir ist, besser ich vertreibe den, bevor Herrchen mir weh tut.

    Statt zu schlussfolgern: Oh, Herrchen möchte nicht, dass ich belle, knurre und schnappe, also lasse ich das lieber...

    Zudem ist es oft so, dass Hunde, die nur meiden lernen, aber kein Alternativverhalten, das unerwünschte Verhalten nach einer Weile noch viel stärker zeigen. Muss nicht passieren, kann aber...

    Wer beim Belohnen Fehler im Timing macht, kann natürlich auch Fehlverknüpfungen bewirken, aber diese sind nie so schwerwiegend wie bei Meideverhalten.

    Deshalb bin ich der festen Überzeugung, wer es nicht schafft, das Verhalten seines Hundes punktgenau zu bestärken, sollte auf jeden Fall die Finger von Strafen lassen.

    (Noch ein Nachteil von Strafe: sie muss wirklich jedes Mal erfolgen, sonst wird das Verhalten des Hundes mittels variabler negativer Verstärkung nur noch mehr gefestigt...)

    Ich bin kein grundsätzlicher Gegner von Strafe, aber da sollte man wirklich wissen, was man tut... Und das wissen leider die wenigsten Hundehalter.

    Allerdings bin ich ein großer Fan von Maulkörben. Wir raten Hundehaltern von (Angst-)aggressiven Hunden immer wieder, selbstbewust und souverän ihren Weg zu gehen. Das fällt aber schwer, wenn der Hund wie eine Furie in der Leine hängt und man Angst um die eigene Sicherheit oder die Sicherheit der Passanten haben muss.

    Diese Ängste nimmt uns der Maulkorb, dadurch wird es für den Menschen viel leichter, sich zu entspannen und ich habe schon Hunde erlebt, die selbst viel entspannter waren, wenn sie nen Maulkorb trugen. Und im Zweifel erspart man so sich, dem Hund und auch seinen Mitmenschen viel Ärger, denn einen Wesenstest wäre sicher die ungünstigste Variante.

    Zitat

    war ja klar das so was kommt.

    @dieschweizer
    Nein stimmt,Hunde machen prinzipell ein Pro/Contraliste und dann diskutieren sie es aus was sie aneinander stört und bei groben Fehlverhalten gibts halt für den anderen Hund kein Leckerli oder er muß stramm Beifuß gehen.Hab ich doch echt übersehen das dass täglich in der Natur vorkommt.

    Hunde untereinander tun das sicher nicht.... Aber zumindest ich bin kein Hund. Ich weiß das, meine Lotte weiß es ganz sicher auch, also warum sollte ich künstlich versuchen, das Verhalten von Hunden zu imitieren? Genauso wenig verlange ich doch von meinem Hund, dass er versucht in menschlicher Sprache mit mir zu kommunizieren.

    Es stimmt schon, dass Hunde untereinander sich Grenzen setzen, indem sie z.B.: durch körperliche Einwirkung den Freiraum des anderen Begrenzen.

    Aber (!) ich behaupte von mir, dass ich viel klüger bin als mein Hund... Daher kann ich den Freiraum meines Hundes begrenzen, ohne in die direkte Konfrontation gehen zu müssen.

    Und die direkte Konfrontation ist etwas, was übel nach hinten losgehen kann... Soetwas einem jungen und somit noch unerfahrenen Hundehalter zu raten finde ich durchaus gewagt... Denn wenn so ein Nackengriff nicht "richtig sitzt" kann der Hund sich durchaus blitzschnell drehen und uns zeigen, wie Hunde auf solche Angriffe untereinander reagieren.

    Abgesehen davon ist ein guter Trainer Gold wert. Ich bin mit Hunden aufgewachsen und möchte von mir behaupten, dass ich einen Großteil der Bücher über Hunde gelesen habe, zudem informiere ich mich regelmäßig im Internet.

    Trotzdem würde ich bei Problemen dazu neigen einen Trainer zurate zu ziehen. Schon weil ich damit überfordert bin, meine Körpersprache, die Körpersprache meines Hundes und die Ereignisse in der Umwelt gleichzeitig zu beobachten. Ganz zu schweigen davon, dann noch gleichzeitig angemessen zu reagieren.

    Und ich wage zu behaupten, dass das niemand kann, es ist einfach unmöglich, bei einem mittelgroßen Hund, der dicht neben mir steht gleichzeitig Ohren und Rute im Blick zu haben UND die herrannahenden Passanten zu beobachten.

    Ich würde das ja ein wenig anders angehen und schon das zu-den-leuten-hinsehen belohnen, auch bei radlern.

    Ich hab da auch noch ne Frage: Schnappt sie nur nach Besuchern oder auch nach Passanten?

    In jedem Fall würde ich so schnell wie möglich einen Maulkorb besorgen und langsam mit ihr trainieren, den zu tragen.

    OT: Offensichtlich lässt brushs bloße Anwesenheit jeden Thread zur Partnervermittlung entarten :lol:

    Zurück zum Thema:

    Ich sehe das mit dem "artgerecht" ein wenig anders:

    Die natürliche Umwelt eines Hundes ist doch das Zusammenleben mit dem Menschen. Vor allem auf die Kooperation mit Menschen wurden Hunde selektiert. Deshalb kann doch eine Beschäftigung mit einem Menschen nicht völlig "unartgerecht" sein ;o)

    Abgesehen davon denke ich, es ist differenziert zu sehen. Manche Rassen sind in ihren Bedürfnissen und "Verwendungszwecken" festgelegter als andere. Aber dann ist doch meist das Problem, dass ihnen adäquate Beschäftigung vorenthalten wird und nicht, dass ihnen unpassende Beschäftigungen aufgezwungen werden.

    Folgendes Beispiel:

    Wenn ich meinen Border täglich am Vieh arbeite, ist er angemessen ausgelastet, er wird keinen Schaden nehmen, wenn ich ihm abends lustige Tricks beibringe, weil es mir Spass macht.

    Wenn ich meinem Husky Zughundesport betreibe, kann er doch trotzdem nebenbei noch apportieren lernen.

    Ich versuche schon, Lotte so auszulasten, dass es ihrer Persönlichkeit und ihren Bedürfnissen entspricht. Leider habe ich keine Möglichkeit, sie Ratten jagen zu lassen, aber ich biete ihr viele Gelegenheiten zur Ersatzjagd, unter anderem beim Dogdance, das wir meist mit Dummys trainieren ;o)

    Es ist für mich selbstverständlich, dass ich meinem Hund auch in Sachen Beschäftigung gebe, was er braucht. Aber im Gegenzug möchte ich auch, dass er mir gibt, was mich amüsiert und ihm nicht schadet.

    spannende Diskussion

    Ob sich bei mir viel geändert hat?

    Definitiv nein! Weil, an ein Leben ohne Hund kann ich mich überhaupt nicht erinnern...

    Den ersten Hund bekamen wir, da war ich drei, und ab dann gab es eben immer Urlaube, in denen der Hund mit konnte. Für mich war das normal, erst irgendwann in der Schule habe ich - neidlos - erfahren, dass andere Leute ins Ausland fliegen. Mich hat es da nie hingezogen, ich bin gern im Hundeurlaub, ich verbringe auch gern meine Freizeit mit meinem Hund.

    Manchmal mache ich auch was ohne Hund, aber dann vermisse ich ihn nach kurzer Zeit.

    Für mich ist mein Hund nicht der Mittelpunkt meines Lebens, sondern ein selbstverständlicher Bestandteil davon.